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Chronische Darmentzündung

Erfolgreiche Infliximab-Therapie nach vorangegangenem Wirkungsverlust – Ein Fallbeispiel

Original Titel:
Twenty years of biological therapy in an patient with IBD

DGP – Infliximab ist ein Wirkstoff, der die Behandlung von chronischen Darmentzündungen revolutioniert hat. Leider verliert er jedoch häufig im Laufe der Zeit seine Wirkung. Wissenschaftler stellten ein Fallbeispiel vor, bei dem ein Morbus Crohn-Patienten abermals von Infliximab profitierte, nachdem dieser bereits einmal seine Wirkung verloren hatte.


Es drängen immer mehr Biologika auf den Markt, die gegen chronische Entzündungen eingesetzt werden können. Für die Behandlung von Morbus Crohn sind in Deutschland bereits 4 verschiedene Wirkstoffe aus dieser Gruppe zugelassen. Das erste Biologikum, das in Deutschland für die Behandlung von chronischen Darmentzündungen eingeführt wurde, war Infliximab. Seit seiner Markteinführung 1999 hat dieser Wirkstoff bei der Behandlung von Morbus Crohn immer mehr an Bedeutung gewonnen (Studie von Larsen und Kollegen, 2018 in der medizinischen Fachzeitschrift Inflammatory bowel diseases veröffentlicht). Das hat auch seine Berechtigung, denn Infliximab konnte bisher viele Erfolge bei der Behandlung von Morbus Crohn verzeichnen. Ein Problem ist jedoch, dass der Wirkstoff häufig nach einiger Zeit seine Wirkung verliert. In diesem Fall muss die Infliximab-Therapie abgebrochen und auf einen anderen Wirkstoff, beispielsweise auf ein anderes Biologikum, umgestiegen werden. Ob die anderen Wirkstoffe dann wirken, ist jedoch nicht garantiert.

Ein Patient konnte, auch nachdem Infliximab bereits seine Wirkung verloren hatte, erneut mit dem Wirkstoff behandelt werden

Drei Mediziner aus dem St. Mark’s Hospital in London (England) berichteten nun von einem interessanten Fall, bei dem die Infliximab-Therapie, nachdem sie wirkungslos geworden war, wieder erfolgreich weitergeführt werden konnte. Es handelt sich hierbei um einen Patienten mit Morbus Crohn, der bereits seit der Markteinführung mit Infliximab behandelt wurde. Die Therapie war auch dann noch wirksam, wenn die Anwendung pausiert wurde. Im Laufe der Jahre verlor Infliximab dann jedoch seine Wirkung. Interessant war, dass dennoch zu einem späteren Zeitpunkt versucht wurde, den Patienten abermals mit Infliximab zu behandeln. Und tatsächlich zeigte die wiederholte Infliximab-Therapie erneut Erfolge. Was außerdem noch erwähnt werden muss, ist, dass Infliximab bei diesem Patienten während der etwa 20 Jahre keine ernsten Nebenwirkungen hervorgerufen hat. Dieser Patient konnte somit eine sehr lange Zeit lang von Infliximab profitieren.

In bestimmten Fällen könnte Infliximab somit zu einem späteren Zeitpunkt wieder wirksam sein, obwohl es seine Wirksamkeit zuvor verloren hatte. Der Umstand, dass die Infliximab-Therapie ohne Wirkungsverlust unterbrochen werden konnte, könnte besonders für schwangere Frauen von Bedeutung sein. Es handelt sich hier zwar nur um einen Fallbericht, dieser könnte jedoch zu neuen Forschungsansätzen anregen und Patienten, bei denen Infliximab wirkungslos geworden ist, Hoffnung machen, dass dennoch nach einiger Zeit eine erneute Therapie mit diesem Wirkstoff möglich sein könnte.

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