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Hochintensiver fokussierter Ultraschall (HIFU) liefert vielversprechende Ergebnisse bei der Behandlung von lokal begrenztem Prostatakrebs

Original Titel:
High-intensity focused ultrasound therapy for the treatment of prostate cancer: Medium-term experience

DGP – Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten eines lokal begrenzten Prostatakrebses. Eine Methode verwendet einen hochintensiven fokussierten Ultraschall (HIFU), um die Krebszellen zu zerstören. Spanische Wissenschaftler berichteten in der vorliegenden Studie von den Erfahrungen, die sie in zwei verschiedenen Einrichtungen mit dieser Behandlungsmethode gemacht haben.


Prostatakrebs, der noch auf die Prostata beschränkt ist, wird meist mit einer operativen Prostataentfernung oder mit einer Strahlentherapie behandelt. Beide Therapien können eine Heilung erzielen, wenn der Krebs noch lokal begrenzt ist. Die Komplikationen, die die meisten Männer bei diesen Behandlungen befürchten, sind Erektionsstörungen und Inkontinenz. Ein relativ neues Verfahren soll ähnlich gute Erfolge erzielen wie die bewährten Methoden, jedoch ein geringeres Risiko für diese Komplikationen aufweisen. Es handelt sich bei diesem Verfahren um den hochintensiven fokussierten Ultraschall (HIFU). Hierbei wird der Tumor durch gebündelte Schallwellen erhitzt und zerstört. Das Ultraschallgerät wird dafür über den After in den Patienten eingeführt, sodass es in räumlicher Nähe zu der Prostata liegt. Ob die HIFU-Therapie auch hält, was sie verspricht, ist noch unklar, da Langzeitergebnisse noch ausstehen.

Patienten mit einem lokal begrenzten Prostatakrebs wurden mit der HIFU-Methode behandelt

Ein spanisches Forscherteam berichtete nun von den Erfahrungen, die sie in zwei verschiedenen spanischen Einrichtungen mit dieser Behandlungsmethode gemacht haben. Sie haben insgesamt 75 Patienten mit Prostatakrebs, der noch auf die Prostata beschränkt war, zwischen 2007 und 2016 mit der HIFU-Methode behandelt. Von 67 Patienten konnten die Daten analysiert werden. Diese Patienten wurden durchschnittlich 7,2 Jahre lang begleitet. Der tiefste PSA (prostataspezifisches Antigen)-Wert nach der Behandlung lag bei 0,2 ng/ml.

Die meisten Patienten erlitten während des Beobachtungszeitraumes keinen Krankheitsrückfall

Während des Beobachtungszeitraumes stieg bei etwa jedem 3. Patienten (24 Patienten, 35,5 %) der PSA-Wert nach der Behandlung wieder an, nachdem er zunächst gesunken war. Von diesen 24 Patienten ließen sich 18 Patienten erneut Gewebeproben entnehmen. Bei 10 Patienten (55,5 %) wiesen diese Gewebeproben Krebszellen auf. Insgesamt erlebten 93,2 % der Patienten keinen PSA-Anstieg innerhalb der ersten 5 Jahren und 80,5 % waren auch innerhalb von 8 Jahren von keinem Krankheitsrückfall betroffen.

Was das krebsspezifische Überleben angeht, so lag das sowohl nach 5 Jahren als auch nach 8 Jahren bei 96 %. Das bedeutete, dass 96 % der Patienten innerhalb der genannten Zeiträume nicht an Prostatakrebs starben.

Nebenwirkungen der Therapie

Die Wirksamkeit der Behandlung war somit vielversprechend, doch wie sah es mit den behandlungsbedingten Komplikationen aus? In der Nachbeobachtungszeit hatten 3 von 4 Patienten (50 Patienten, 74,6 %) keine Probleme mit der Kontinenz. 23,9 % der Patienten (16 Männer) berichteten von einer leichten Inkontinenz, während ein Patient (1,5 %) von einer mittelschweren Inkontinenz betroffen war. Im Durchschnitt wiesen die Patienten bereits vor der Behandlung eine schwache Impotenz auf. Nach der Behandlung sah das ähnlich aus. Der durchschnittliche Wert zur Bestimmung der Potenz änderte sich nur minimal (von 17 auf 16 im International Index of Erectile Function-5). 9 Patienten (13,5 %) berichteten jedoch davon, dass sexuelle Funktionsstörungen erst nach der Behandlung auftraten.

Die Behandlung mit einem hochintensiven fokussierten Ultraschall schien sich somit als alternative Behandlung für einen lokal begrenzten Prostatakrebs zu eignen. Besonders bei dem Erhalt der Kontinenz erzielte diese Behandlungsform positive Ergebnisse. Und auch die Ergebnisse bezüglich des Krankheitsverlaufs sind vielversprechend. Dennoch sind länger andauernde Studien mit einer größeren Anzahl an Teilnehmern nötig, um diese positiven Effekte zu bestätigen. Auch ein direkter Vergleich mit den gängigen lokalen Behandlungsmethoden (Operation, Strahlentherapie) wäre wünschenswert.

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