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Infliximab nach der Operation reduziert das Wiederauftreten von Morbus Crohn

Original Titel:
Postoperative therapy with infliximab for Crohn's disease: a 2-year prospective randomized multicenter study in Japan

DGPViele Patienten mit Morbus Crohn kommen im Laufe ihres Lebens nicht um eine Operation herum. Doch trotz Operation kommt es meist wieder zu einem erneuten Krankheitsschub. Infliximab konnte diesem entgegenwirken, wenn der Wirkstoff nach der Operation angewandt wurde. Zu diesem Ergebnis kam die vorliegende Studie.


Die meisten Morbus Crohn-Patienten müssen sich im Laufe ihres Lebens mindestens einmal einer Operation unterziehen. Jede Operation kann Komplikationen mit sich bringen und die Lebensqualität der Betroffenen stark einschränken. Daher ist es wichtig, alles daran zu setzen, dass die Krankheit nach einer Operation nicht erneut ausbricht. Mehrere Studien haben sich bereits mit der Frage befasst, welche Therapie sich am besten dazu eignet, das Wiederauftreten der Erkrankung nach einer Operation zu verhindern. Konventionelle Wirkstoffe, die gegen Morbus Crohn zum Einsatz kommen, sind Thiopurine und Mesalazin. Wenn diese nicht ausreichend wirken, kommen immer häufiger auch Wirkstoffe zum Einsatz, die den Tumornekrosefaktor (TNF) hemmen. Eine Studie eines italienischen Forscherteams konnte zeigen, dass eine Therapie mit TNF-Hemmern besser eine erneute Schädigung der Darmschleimhaut nach einer Operation abwenden konnte als der Einsatz von Thiopurin oder Mesalazin (Studie von Allocca und Kollegen, 2017 in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift Digestion veröffentlicht). Und auch in einer anderen Studie konnte gezeigt werden, dass TNF-Hemmer nach einer Operation das Risiko für weitere Operationen reduzierten (Studie von Yang und Kollegen, 2017 in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift World journal of gastroenterology veröffentlicht). Für die Behandlung von Morbus Crohn sind in Deutschland derzeit zwei solcher TNF-Hemmer zugelassen, Infliximab und Adalimumab.

Einige Patienten wurden nach der Operation mit Infliximab behandelt

Ein Forscherteam aus Tokio (Japan) untersuchte nun, ob sich speziell Infliximab dazu eignet, ein erneutes Auftreten der Erkrankung nach einer Morbus Crohn-Operation zu verhindern. Zu diesem Zweck führten die Wissenschaftler eine Studie durch, an der sich insgesamt 38 Patienten, die eine operative Entfernung eines Darmabschnittes hinter sich hatten, beteiligten. Per Zufall wurde ausgewählt, ob diese Patienten nach der Operation mit Infliximab behandelt wurden (19 Patienten) oder nicht (19 Patienten). Die Patienten, die mit Infliximab behandelt wurden, erhielten direkt nach der Operation Infliximab (5 mg/kg). Die Behandlung wurde 2 Wochen und 6 Wochen nach der Operation wiederholt und anschließend alle 8 Wochen durchgeführt. Die ganze Behandlung erstreckte sich über 2 Jahre.

Patienten litten seltener unter einem Krankheitsrückfall, wenn sie Infliximab bekamen

Die Analyse der gesammelten Daten ergab, dass im Studienzeitraum bei den Patienten, die Infliximab bekamen, die Krankheit seltener wieder auftrat als bei den Patienten, die auf Infliximab verzichteten. Während die Erkrankung bei 10 der 19 Patienten (52,6 %), die mit Infliximab behandelt wurden, wieder aufflammte, war dies bei 18 der 19 Patienten (94,7 %) ohne Infliximab der Fall.

Infliximab konnte somit das erneute Auftreten der Erkrankung innerhalb von zwei Jahren nach der Operation reduzieren, wenn es nach der Operation angewandt wurde. Zu beachten ist jedoch, dass es sich hier um eine kleine Studie handelt. Größer angelegte Studien sollten durchgeführt werden, um diese Ergebnisse zu bestätigen.

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