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Migräne
Schmerzfreie Tage mit feinstvermahlenem körpereigenem Stoff als Nahrungsergänzung: umPEA bietet Chance bei Migräne mit Aura
Original Titel:
Effects of Add-On Ultramicronized N-Palmitol Ethanol Amide in Patients Suffering of Migraine With Aura: A Pilot Study
DGP – Zusammenfassend fand diese kleine Studie vielversprechende Ergebnisse für eine Linderung von Migräne mit Aura mithilfe einer Nahrungsergänzung mit feinstvermahlenem PEA (umPEA). Die Studie wurde allerdings nicht doppel-blind durchgeführt. Zusätzlich sollten weitere Studien auch über längere Zeiträume und mitilfe von Schmerztagebüchern statt einmaliger Abfrage von Schmerzen und Attackenzahl durchgeführt werden, um diese Ergebnisse zu verifizieren. Auch die möglichen Nebenwirkungen der Behandlung sollten in längeren Untersuchungen besser geklärt werden. Trotzdem bietet diese kleine Studie Hoffnung auch für Patienten mit Migräne mit Aura.
Palmitoylethanolamid (PEA) ist ein köpereigener Stoff, der aus Fettsäuren entsteht. Die Substanz ist im Körper sowohl in verschiedensten Gewebearten, auch Nervengeweben, zu finden. Bereits früher wurde gezeigt, dass PEA schmerzlindernde Wirkung hat. Dieser sogenannte anti-nozizeptive Effekt (Nozizeption bezeichnet die Schmerzwahrnehmung) erfolgt durch verschiedene Prozesse auf zellulärer Ebene und im Gewebe. Könnte man PEA aber auch bei schmerzhaften Erkrankungen wie der Migräne einsetzen? Dies wurde nun untersucht.
Die Substanz wurde dazu ultramikronisiert (umPEA). Mikronisierung nennt man den Prozess, mit dem eine Substanz in besonders feine Partikel zerkleinert wird. Bei dieser auch als Feinvermahlung bekannten Verarbeitung erreicht man Partikelgrößen von etwa 50 um (Mikrometer). Dies ist vor allem in der Kosmetik, aber auch in der Pharmakologie wichtig: Substanzen in Emulsionen oder sonstigen flüssigen Mischungen sind so weder auf der Haut noch im Mund spürbar körnig. Werden die Partikel alle noch kleiner, bis höchstens 20 um, spricht man von Feinstvermahlung oder Ultramikronisierung.
Kann feinstvermahlenes PEA Migräneschmerz lindern?
In dieser einzelverblindeten Studie waren die Patienten nicht über ihre jeweilige Behandlung informiert, ihre behandelnden Ärzte wussten aber Bescheid. Dabei wurden sowohl Sicherheit als auch Wirksamkeit von PEA bei Migräne ermittelt. Dazu erhielten die Betroffenen der Behandlungsgruppe die Substanz in einer besonders feingemahlenen, genauer gesagt ultramikronisierten Form in Dosierung von 1,2 g/Tag über etwa 3 Monate (bis zu 90 Tage). Sämtliche Patienten litten unter Migräne mit Aura (mindestens zwei Attacken pro Monat) und wurden mit nicht steroidalen antiinflammatorischen Medikamenten (sogenannten NSAID, entweder Ibuprofen, Diclofenac oder Nimesulid) behandelt, wenn sie akut unter Migränekopfschmerzen litten.
Vergleich von 20 Patienten mit umPEA versus 20 Patienten ohne umPEA
An der Studie nahmen 40 Patienten mit Migräne mit Aura teil. Jeweils 20 wurden entweder der umPEA-Gruppe oder der Kontrollgruppe zugeordnet. In der umPEA-Gruppe waren 8 Männer im durchschnittlichen Alter von 41,4 Jahren und 12 Frauen im mittleren Alter von 38,5 Jahren. Die Kontrollgruppe setzte sich aus je 10 Männern (mittleres Alter 42,4 Jahre) und Frauen (mittleres Alter 37,3 Jahre) zusammen. Jeweils 30, 60 und 90 Tage nach Behandlungsbeginn wurden die Effekte der Behandlung überprüft. Dazu schätzten die Patienten ihre Schmerzintensität zu jedem Termin mithilfe einer sogenannten visuellen Analogskala ein, also mit einer Art Schmerzlineal, auf der die Schmerzstärke in mm (von 0 bis 100) angezeigt wird. Zusätzlich wurden auch die Zahl der Migräneattacken und die Zahl der Kopfschmerztage pro Attacke und die Menge eingenommener Schmerzmittel erfragt.
Ändert sich die durchschnittliche Schmerzintensität mit der Behandlung?
Die Behandlung mit umPEA hatte keinen messbaren Effekt zum ersten Messzeitpunkt (nach 30 Tagen). Die Studienleiter fanden allerdings, dass die Nahrungsergänzung mit umPEA messbar die Migränesymptome ab einem Zeitpunkt von 60 Tagen nach Beginn der Behandlung linderte. Dies zeigte sich sowohl bei Männern als auch Frauen. Nach 90 Tagen waren auch die Zahl der Schmerztage und die Zahl der monatlichen Attacken messbar reduziert.
Ergänzung mit umPEA könnte Attacken pro Monat messbar senken
Zusammenfassend fand diese kleine Studie vielversprechende Ergebnisse für eine Linderung von Migräne mit Aura mithilfe einer Nahrungsergänzung mit feinstvermahlenem PEA (umPEA). Die Studie wurde allerdings nicht doppel-blind durchgeführt. Zusätzlich sollten weitere Studien auch über längere Zeiträume und mithilfe von Schmerztagebüchern statt einmaliger Abfrage von Schmerzen und Attackenzahl durchgeführt werden, um diese Ergebnisse zu verifizieren. Auch die möglichen Nebenwirkungen der Behandlung sollten in längeren Untersuchungen besser geklärt werden. Trotzdem bietet diese kleine Studie Hoffnung auch für Patienten mit Migräne mit Aura.
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