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Prostatakrebs

Was kommt nach Scheitern der Chemotherapie mit Docetaxel – Cabazitaxel, Enzalutamid, Radium-223 oder Abirateronacetat?

Original Titel:
Treatment of Metastatic, Castration-Resistant, Docetaxel-Resistant Prostate Cancer: A Systematic Review of Literature With a Network Meta-Analysis of Randomized Clinical Trials

DGP – Häufig wird bei einem kastrationsresistenten, metastasierten Prostatakrebs zunächst eine Chemotherapie mit Docetaxel eingesetzt. Wenn diese scheitert, gibt es weitere, moderne Wirkstoffe, die das Überleben der Patienten verlängern können: Cabazitaxel, Abirateronacetat, Enzalutamid und Radium-223. Forscher verglichen die Wirksamkeit dieser Wirkstoffe nach Versagen von Docetaxel miteinander. Sie kamen zu dem Schluss, dass sie alle das Leben der Patienten im ähnlichen Ausmaß verlängerten.


Wenn sich der Krebs bereits im Körper ausgebreitet hat, also Metastasen gebildet hat, kommt in den allermeisten Fällen eine Hormontherapie zum Einsatz, die auf den gesamten Körper wirkt. Doch diese verliert in der Regel im Laufe der Zeit ihre Wirkung – der Prostatakrebs ist dann kastrationsresistent. In diesem Fall wird häufig eine Chemotherapie mit dem Wirkstoff Docetaxel gestartet. Schreitet die Erkrankung trotz dieser Therapie fort, stehen bereits neue Wirkstoffe zur Verfügung. Zu diesen gehören Cabazitaxel (Wirkstoff der Chemotherapie), Radium-223 (bei Knochenmetastasen), Enzalutamid und Abirateronacetat (beides Wirkstoffe der neuartigen Hormontherapie). Es stellt sich nun die Frage, welcher dieser Wirkstoffe sich am besten für die anschließende Behandlung eignet.

Welcher Wirkstoff eignet sich bei einem metastasierten, kastrationsresistenten Prostatakrebs nach dem Scheitern einer Chemotherapie mit Docetaxel am besten?

Dieser Frage gingen Wissenschaftler aus Italien auf dem Grund. Um sie zu beantworten, suchten sie in internationalen Datenbanken nach Studien, die sich mit der Wirksamkeit der einzelnen Wirkstoffe befasst hatten. Für diesen indirekten Vergleich wählten die Forscher 4 Studien aus, bei denen jeweils die Wirkung eines der Wirkstoffe mit einem Placebo oder einem anderen Wirkstoff, der jedoch kaum einen Effekt auf das Überleben hatte, verglichen wurde.

Alle Wirkstoffe verlängerten das Leben der Patienten im ähnlichen Maße

Bei dem indirekten Vergleich stellte sich heraus, dass sich alle Wirkstoffe gleichermaßen dazu eigneten, das Überleben der Patienten zu verlängern. Es konnten bezüglich der Lebenszeit nämlich keine nennenswerten Unterschiede zwischen den einzelnen Wirkstoffen beobachtet werden. Dies war sowohl der Fall, wenn alle Patienten betrachtet wurden, als auch, wenn die Patienten nach speziellen Kriterien eingeteilt wurden. So wurden beispielsweise Patienten unter 65 Jahren mit älteren Patienten verglichen oder Patienten, die nur Knochenmetastasen aufwiesen, mit Patienten, die sowohl von Metastasen in den Knochen als auch von Metastasen in Organen betroffen waren. Doch bei keiner dieser speziellen Patientengruppen schien einer der Wirkstoffe dem anderen hinsichtlich des Überlebens überlegen zu sein. Anders war es, wenn die Dauer bis zu einem Fortschreiten der Erkrankung betrachtet wurde. Was das anging, schien Enzalutamid die Nase vorn zu haben.

Es machte somit den Anschein, als würden sich alle vier Wirkstoffe (Enzalutamid, Abirateronacetat, Radium-223 und Cabazitaxel) im gleichen Maße dafür zu eignen, die Lebenszeit von Patienten mit einem kastrationsresistenten, metastasierten Prostatakrebs zu verlängern, nachdem eine Chemotherapie mit Docetaxel gescheitert war. Es ist jedoch anzumerken, dass es sich hier nur um einen indirekten Vergleich mehrerer Studien handelte und dass weitere Studien, die die Wirkstoffe direkt miteinander vergleichen, nötig sind, um diese Ergebnisse zu bestätigen. Dass die Wirksamkeit der Wirkstoffe jedoch generell sehr ähnlich zu sein scheint, konnte auch eine andere Studie mithilfe eines weiteren indirekten Vergleichs zeigen. Hier wurden jedoch Männer mit einem kastrationsresistenten, metastasierten Prostatakrebs untersucht, die noch nie zuvor eine Chemotherapie erhalten hatten (Studie von Zheng und Kollegen, 2017 in der medizinischen Fachzeitschrift BioMed research international veröffentlicht).

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