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Darmkrebs
Lungenmetastasen mit Hitze behandeln – Thermoablation bietet Möglichkeit, eine Chemotherapie zu pausieren
Original Titel:
Pulmonary Thermal Ablation Enables Long Chemotherapy-Free Survival in Metastatic Colorectal Cancer Patients
DGP – Darmkrebs bildet häufig Metastasen in der Lunge. Standardmäßig werden die Betroffenen mit einer Chemotherapie behandelt, welche zahlreiche Nebenwirkungen mit sich bringen kann. Französische Forscher fanden heraus, dass eine Chemotherapie zeitweise unterbrochen werden kann, wenn die Lungenmetastasen mit Hitze behandelt werden – mit der sogenannten Thermoablation.
Bei einer Krebserkrankung ist von Metastasen die Rede, wenn sich der Krebs bereits in andere Körperregionen ausgebreitet hat. Wenn dies der Fall ist, ist die Erkrankung zwar nicht mehr heilbar, es gibt aber einige Möglichkeiten, um dem Fortschreiten der Erkrankung entgegenzuwirken und somit die Lebenszeit zu verlängern. Bei einem metastasierten Darmkrebs kommt in der Regel eine Chemotherapie zum Einsatz. Diese wirkt auf dem gesamten Körper, was leider auch dazu führt, dass sie mit vielen Nebenwirkungen verbunden ist. In diesem Sinne wäre es wünschenswert, wenn es Alternativen zu der Chemotherapie geben würde, mit denen diese ersetzt oder zumindest für einen gewissen Zeitraum unterbrochen werden könnte. Eine solche Alternative könnte bei Lungenmetastasen, welche bei Darmkrebs häufiger vorkommen, die Thermoablation darstellen. Bei diesem Verfahren werden die Lungenmetastasen mit Hitze, die in der Nähe der Krebsabsiedlungen durch eine Sonde freigesetzt wird, zerstört. Dieses Verfahren kann mit einem geringen körperlichen Eingriff (minimale Einstiche in den Oberkörper) durchgeführt werden und ist somit schonender als eine Operation.
Lungenmetastasen von 209 Darmkrebs-Patienten wurden mit der Thermoablation behandelt
Wissenschaftler aus Frankreich untersuchten nun, ob durch die Thermoablation die Chemotherapie bei Darmkrebs-Patienten mit Lungenmetasen unterbrochen werden kann. Zu diesem Zweck analysierten sie die Daten von 209 Darmkrebs-Patienten, die aufgrund von Lungenmetastasen mit der Thermoablation behandelt wurden. Dabei spielte es keine Rolle, wann diese Behandlung vorgenommen wurde, also welche anderen Behandlungen vorher bereits erfolgt sind und welche danach noch durchgeführt wurden.
Die meisten Patienten wurden mit nur einer Sitzung der Thermoablation behandelt
Die 209 Darmkrebs-Patienten wiesen insgesamt 630 Lungenmetastasen auf, die mit insgesamt 323 Thermoablations-Sitzungen behandelt wurden. Bei fast der Hälfte der Patienten (95 Patienten, 45,5 %) wurde nur eine einzelne Metastase behandelt, während bei den restlichen Patienten (114 Patienten, 54,5 %) zwei bis acht Metastasen behandelt wurden. Die Mehrheit der Patienten (132 Patienten, 63,2 %) bekam nur eine Sitzung der Thermoablation. Die restlichen 77 Patienten (36,8 %) wurden mit zwei bis fünf Sitzungen behandelt. Nach der ersten Sitzung führten 59 % der Pateinten (125 Patienten) die Chemotherapie fort.
Mit der Thermoablation war es möglich, die Chemotherapie zeitweise zu unterbrechen
Die Analyse der Patientendaten zeigte, dass die Thermoablation Erfolge erzielen konnte. Die Hälfte der Patienten konnte die Chemotherapie länger als 12,2 Monate lang unterbrechen. Auffällig war, dass Patienten, die außer in der Lunge keine weiteren Metastasen aufwiesen, stärker von der Behandlung zu profitieren schienen als Patienten, bei denen auch andere Körperregionen vom Krebs befallen waren. Die Hälfte dieser Patienten konnte nämlich die Chemotherapie länger als 20,9 Monate lang pausieren, während dies bei den Patienten, die zusätzlich zur Lunge in weiteren Körperregionen Metastasen aufwiesen, im Mittel nur 9,2 Monate lang möglich war.
Darmkrebs-Patienten mit Lungenmetastasen konnten im Mittel 12,2 Monate lang die Chemotherapie unterbrechen, wenn die Lungenmetastasen mit der Thermoablation behandelt wurden. Hatten sie nur in der Lunge Metastasen und in keiner weiteren Körperregion, war eine Pause im Mittel sogar 20,9 Monate lang möglich. Die Thermoablation scheint somit eine Möglichkeit zu bilden, eine Chemotherapie zu unterbrechen, was durch die zahlreichen Nebenwirkungen einer Chemotherapie unter Umständen von Vorteil sein kann.
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