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Eine massive Sauerstoffzufuhr kann den Krankheitsverlauf bei Colitis ulcerosa verbessern
Original Titel:
Hyperbaric oxygen therapy is well tolerated and effective for ulcerative colitis patients hospitalized for moderate-severe flares: a phase 2A pilot multi-center, randomized, double-blind, sham-controlled trial
DGP – Bei einer mittelschweren bis schweren Colitis ulcerosa reichen oftmals die klassischen Behandlungsmethoden nicht aus. In der Regel kommen dann innovative Arzneimittel zum Einsatz. Doch auch eine hyperbare Sauerstofftherapie (HBO-Therapie) könnten den Betroffenen helfen, wenn sie zusätzlich zu Steroiden eingesetzt wird, wie eine kleine Studie zeigte.
Die hyperbare Sauerstofftherapie (HBO, kurz für hyperbaric oxygen) ist eine medizinische Behandlungsmethode, bei der dem Patienten reiner Sauerstoff mit Überdruck zugeführt wird. Der darauffolgende hohe Sauerstoffanteil im Körper des Patienten hat sowohl direkte als auch indirekte Einflüsse auf den Körper. Diese können sich positiv auf verschiedene Erkrankungen auswirken. Es sind einige Fälle bekannt, bei denen sich die HBO-Therapie positiv auf Patienten mit Colitis ulcerosa ausgewirkt hat. Diesen Umstand ging ein Forscherteam aus den USA nun weiter nach.
Zehn Patienten, die aufgrund von Colitis ulcerosa im Krankenhaus lagen, bekamen eine hyperbare Sauerstofftherapie (HBO-Therapie)
Die Wissenschaftler untersuchten, ob die HBO-Therapie zusätzlich zu Steroiden den Behandlungserfolg bei Patienten, die aufgrund eines Krankheitsschubs im Krankenhaus lagen, steigert. Es nahmen insgesamt 18 Colitis ulcerosa-Patienten an der Studie teil. Alle lagen aufgrund von mittelschweren bis schweren Colitis ulcerosa-Schüben im Krankenhaus und bekamen Steroide. Sie wurden zufällig in zwei Gruppen eingeteilt. Während der einen Gruppe zusätzlich täglich massiv Sauerstoff zugeführt wurde (10 Patienten), bekam die andere Gruppe eine Scheinbehandlung (8 Patienten). Die Patienten und der behandelnde Arzt wussten nicht, wer tatsächlich mit der HBO-Therapie behandelt wurde und wer nicht.
Die HBO-Therapie verbesserte den Krankheitsverlauf der Patienten
Die Untersuchung der Patienten ergab, dass die Patienten, die zusätzlich die hyperbare Sauerstofftherapie bekamen, häufiger eine Ruhephase der Erkrankung erreichten als die anderen Patienten (HBO-Therapie: 50 % vs. Scheinbehandlung: 0 %). Dies war sowohl nach 5 als auch nach 10 Tagen der Fall. Außerdem mussten die Patienten mit der HBO-Therapie während ihres Krankenhausaufenthaltes seltener zu weiteren Medikamenten (Biologika) greifen als die Patienten, die die Scheinbehandlung bekamen. Auch musste ihnen seltener der komplette Dickdarm entfernt werden. Insgesamt war nämlich bei 10 % der Patienten mit HBO-Therapie während ihres Krankenhausaufenthaltes eine weitere Therapie (Biologika oder Dickdarmentfernung) nötig. Bei den Patienten, die stattdessen die Scheinbehandlung bekamen, war dies bei 63 % der Fall. Diese Erfolge erzielte die HBO-Therapie, ohne zu schweren Nebenwirkungen zu führen.
Eine HBO-Therapie zusätzlich zu der Anwendung von Steroiden hatte positive Auswirkungen auf Colitis ulcerosa-Patienten, die aufgrund eines mittelschweren bis schweren Krankheitsschubs im Krankenhaus lagen. Dieses äußerte sich dadurch, dass die Krankheitssymptome der Patienten, die mit der zusätzlichen massiven Sauerstoffzufuhr behandelt wurden, häufiger so weit reduziert werden konnten, dass sie sich in einer Ruhephase der Erkrankung befanden. Außerdem konnte die zusätzliche HBO-Therapie die Notwendigkeit einer weiteren Therapie (Biologika oder Dickdarmentfernung) während des Krankenhausaufenthaltes reduzieren. Da es sich hier jedoch um eine kleine Studie handelt, ist weitere Forschung nötig, um endgültige Aussagen über die Wirkung der HBO-Therapie treffen zu können.
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