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Wirkverlust von Adalimumab – Kann ein Wechsel zu Infliximab helfen?
Original Titel:
Efficacy of switching to infliximab in patients with Crohn's disease with loss of response to adalimumab
DGP – Adalimumab und Infliximab sind beides Wirkstoffe, die den Entzündungsfaktor TNF hemmen. Beide Wirkstoffe sind in Deutschland für die Behandlung von Morbus Crohn zugelassen, verlieren jedoch häufig im Laufe der Zeit ihre Wirkung. Wissenschaftler stellten in der vorliegenden Studie fest, dass etwa die Hälfte der Patienten von einem Wechsel zu Infliximab profitieren konnte, wenn Adalimumab wirkungslos geworden war.
Wirkstoffe, die einen bestimmten Botenstoff des Immunsystems hemmen, den sogenannten Tumornekrosefaktor (TNF), haben die Behandlungsmöglichkeiten von Morbus Crohn enorm bereichert. In Deutschland sind derzeit zwei solcher TNF-Hemmer für die Behandlung von Morbus Crohn zugelassen. Es handelt sich dabei um Infliximab und Adalimumab. Diese kommen zumeist dann zum Einsatz, wenn die konventionelle Therapie nicht ausreichend gewirkt hat. Ein Problem bei diesen TNF-Hemmern ist jedoch, dass diese häufig im Laufe der Zeit ihre Wirkung verlieren. In einem solchen Fall muss auf einen anderen Wirkstoff umgestiegen werden.
Patienten wechselten nach Wirkverlust von Adalimumab zu Infliximab
Wissenschaftler aus Belgien untersuchten nun, ob der Wirkstoff Infliximab auch dann noch wirksam ist, wenn eine vorangegangene Behandlung mit Adalimumab nicht mehr wirkt. Zu diesem Zweck sammelten sie Daten von 21 Patienten, bei denen die Adalimumab-Therapie ihre Wirkung verloren hatte und die daher auf den Wirkstoff Infliximab umgestiegen sind. Sowohl 10 Wochen als auch 6 Monate als auch 12 Monate nach dem Wechsel zu Infliximab untersuchten die Wissenschaftler, ob die Patienten auf die Behandlung ansprachen und ob sie sich womöglich sogar in einer Ruhephase der Erkrankung befanden.
Rund die Hälfte der Patienten sprach auf die anschließende Infliximab-Therapie an
Die Analyse der Daten ergab, dass nach 10 Wochen mehr als die Hälfte der Patienten (57 %) auf die Infliximab-Therapie ansprachen. Bei 48 % der Patienten konnten die Symptome sogar soweit abgeschwächt werden, dass sie sich zu dem Zeitpunkt in einer Ruhephase der Erkrankung befanden. Nach 6 und nach 12 Monaten war das Therapieansprechen und das Erreichen einer Ruhephase seltener. 40 % der Patienten sprachen nach 6 Monaten auf die Therapie an und jeder 4. Patient (25 %) befand sich in einer Ruhephase. Nach 12 Monaten waren es 45 %, die von der Infliximab-Therapie profitierten. 20 % sogar so stark, dass eine Ruhephase der Erkrankung eingeleitet wurde. Etwa die Hälfte der Patienten, die nach 10 Wochen auf Infliximab ansprachen, taten dies auch nach 6 und 12 Monaten noch. Auffällig war, dass die meisten Patienten eine Intensivierung der Infliximab-Therapie benötigten – die Hälfte der Patienten nach 6 Monaten und ein Viertel der Patienten nach 12 Monaten.
Einige Morbus Crohn-Patienten, bei denen Adalimumab keine Wirkung mehr erzielte, konnten somit von einem Wechsel zu Infliximab profitieren. Etwa die Hälfte der Patienten sprach auf die nachfolgende Infliximab-Therapie an – einige sogar so gut, dass sie sich in einer Ruhephase der Erkrankung befanden. Obwohl beide Wirkstoffe über den gleichen Mechanismus wirken, kann den Patienten unter Umständen ein Wechsel nach Wirkverlust helfen. Die meisten Patienten mussten jedoch während des ersten Behandlungsjahrs die Infliximab-Therapie intensivieren.
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