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COPD
Masern fördern COPD
Original Titel:
Childhood measles contributes to post-bronchodilator airflow obstruction in middle-aged adults: A cohort study.
DGP – Für die Lungenerkrankung COPD wird angenommen, dass Einflüsse in der Kindheit der Betroffenen eine Rolle spielen. Laut australischen Forschern könnte eine Maserninfektion solch ein Faktor sein – vor allem in Kombination mit Asthma und Rauchen.
Zuletzt gab es in Europa eine Zunahme von Masernfällen. In manchen Gebieten mussten Schulen geschlossen werden, es wurde dazu aufgerufen, den eigenen Impfstatus zu prüfen und gegebenenfalls die Masernimpfung nachzuholen. Experten betonen immer wieder, dass die sogenannte Kinderkrankheit keine Lappalie ist.
Begünstigt Maserninfektion COPD im Alter?
Australische Forscher berichten, dass eine Maserninfektion womöglich mit Erkrankungen der Atemwege im Alter zusammenhängen könnte. Für die chronisch obstruktive Lungenerkrankung, die zu 80 % Menschen, die rauchen oder geraucht haben, betrifft, wird angenommen, dass Einflüsse in der Kindheit der Betroffenen auch eine Rolle spielen. Bisher fehlt es aber an Daten, um einen möglichen Zusammenhang mit einer Maserninfektion zu belegen. Die Wissenschaftler untersuchten daher, ob es eine Verbindung zwischen einer Maserninfektion in der Kindheit und einer Verengung der Atemwege gibt, die sich auch durch bronchienerweiternde Medikamente (Bronchodilatatoren) nicht beseitigen lässt und typisch für eine COPD ist. Ihre Theorie dabei war, dass Masern in der Kindheit plus Asthma und/oder Rauchen zu solch einer Verengung der Atemwege im Alter beitragen.
Daten aus Langzeitstudie ausgewertet
Dazu untersuchten sie Daten aus Tasmanien. Dort wurden in einer Langzeitstudie zur Gesundheit Menschen, die im Jahr 1961 geboren wurden, beobachtet. An dieser Langzeitstudie nahmen zu Beginn 8583 Menschen teil. Bei ihnen wurde bereits 1968, also im Alter von sieben Jahren, einer Lungenuntersuchung unterzogen. Das war, bevor Masernimpfungen in Tasmanien eingeführt wurden. Alle 10 Jahre wurden die Teilnehmer erneut zur Untersuchung gebeten. An der fünften dieser Nachuntersuchungen im Jahr 2018 nahmen noch immer 5729 Menschen teil, eine Teilgruppe von ihnen wurde einer genauen Lungenuntersuchung unterzogen (1389 Menschen). Die Forscher ermittelten aus den Krankenakten der Teilnehmer, wer als Kind Masern gehabt hatte. Basierend auf den vorliegenden Daten werteten sie Verbindungen zu Asthma, Rauchen und Lungenfunktion sowie der Verengung der Atemwege statistisch aus.
Maserninfektion scheint Einfluss von Asthma und Rauchen zu verstärken
Von den Teilnehmern hatten 96 % (950 Personen) als Kind Masern. Masern als Kind gehabt zu haben, verstärkte die negativen Auswirkungen von aktuell bestehendem Asthma und Rauchen auf die Verengung der Atemwege nach einem Bronchodilatator im mittleren Alter. Die Zunahme entsprach dem Einfluss, als hätten die Personen mindestens zusätzliche 10 Packungsjahre geraucht (Anzahl Packungsjahre = [Anzahl Packungen, die pro Tag geraucht werden] x [Jahre, die geraucht wurden]). Besonders deutlich wurde dies in der Auswertung bei Menschen mit Asthma im Kindesalter. Für Nichtraucher oder Dauerraucher, die aber weniger als 10 Packungsjahre geraucht hatten, ließen sich Auswirkungen von Masern im Kindesalter auf eine Verengung der Atemwege im Alter statistisch nicht nachweisen.
Weitere Untersuchungen nötig
Die australischen Wissenschaftler fassen zusammen, dass eine Infektion mit Masern in der Kindheit anscheinend den Zusammenhang zwischen Rauchen, einer bestehenden Asthmaerkrankung und einer Verengung der Atemwege in Richtung COPD verstärkt. Weitere Untersuchungen sind zu diesem Thema nötig, doch dies zeigt, wie eine Kinderkrankheit wie Masern die Gesundheit womöglich weitreichend beeinflusst.
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