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Schwere chronische Darmentzündung: Eignet sich Vedolizumab auch für Kinder?
Original Titel:
Vedolizumab use after failure of TNF-α antagonists in children and adolescents with inflammatory bowel disease
DGP – Vedolizumab kommt bei der Behandlung von chronischen Darmentzündungen dann zum Einsatz, wenn andere Therapien bereits gescheitert sind. Bei Erwachsenen hat sich dieser Wirkstoff in verschiedenen Studien bereits bewährt. Doch wie sieht das bei Kindern aus? Wissenschaftler gewannen in der vorliegenden, kleinen Studie einen ersten Eindruck.
Vedolizumab ist ein Biologikum, das sich bereits in zahlreichen Studien bei der Behandlung von Erwachsenen mit einer chronischen Darmentzündung bewährt hat. Es kommt bei einer hartnäckigen Erkrankung zum Einsatz, bei der die konventionellen Therapien gescheitert sind oder nicht vertragen wurden. Trotz der Erfolge von Vedolizumab ist die Datenlage über dessen Wirksamkeit und Sicherheit bei Kindern und Jugendlichen dünn. Aus diesem Grund untersuchten Wissenschaftler aus Österreich in einer kleinen Studie, ob sich Vedolizumab auch für die Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa eignet.
Zwölf Kinder mit schwerer chronischer Darmentzündung bekamen Vedolizumab
An der kleinen Studie nahmen 12 Kinder mit schwerem Morbus Crohn (7 Kinder) oder schwerer Colitis ulcerosa (5 Kinder) teil, die zwischen 8 und 17 Jahre alt waren (im Mittel 15 Jahre alt). Alle Kinder hatten bereits eine Therapie mit Infliximab hinter sich – elf Kinder sogar noch zusätzlich eine Therapie mit Adalimumab. Ein Kind hatte bereits alle drei TNF-Hemmer (Infliximab, Adalimumab und Golimumab) erhalten. All diese TNF-Hemmer sind jedoch gescheitert. Daher bekamen alle Kinder Vedolizumab (6 mg/kg (jedoch höchstens 300 mg) in den Wochen 0, 2 und 6 und anschließend alle 4 bis 8 Wochen). Bei den Infusions-Terminen wurden unter anderem die Krankheitsaktivität und bestimmte Laborwerte ermittelt.
Drei von sieben Kindern mit Morbus Crohn profitierten von Vedolizumab
Von den sieben Kindern mit Morbus Crohn, brach eines die Therapie aufgrund einer schweren allergischen Reaktion ab. Drei weitere Kinder brachen die Behandlung ebenfalls ab. Bei ihnen war der Grund für den Abbruch, dass die Therapie entweder nicht anschlug oder Vedolizumab mit der Zeit seine Wirkung verlor. Die restlichen drei Kinder profitierten jedoch von der Vedolizumab-Therapie. Bei ihnen hatten sich die Symptome und Laborwerte nach 14 Wochen nämlich verbessert. – bei einem Kind sogar so stark, dass es sich in einer Ruhephase der Erkrankung befand.
Alle fünf Kinder mit Colitis ulcerosa profitierten mehr oder weniger stark von Vedolizumab
Von den Kindern mit Morbus Crohn befanden sich 4 von 5 in der Woche 14 in einer Ruhephase der Erkrankung. Diese hielt jedoch nur bei zwei Kindern bis zur 22. Woche an. Das 5. Kind sprach nur teilweise auf die Behandlung an.
Kinder mit einer schweren chronischen Darmentzündung konnten somit von Vedolizumab profitieren, auch wenn andere Biologika (die TNF-Hemmer) bereits gescheitert sind. Dies war vor allem für Kinder mit Colitis ulcerosa der Fall. Bis auf die schwere allergische Reaktion, die zu einem Abbruch der Therapie führte, kam es zu keinen weiteren schweren unerwünschten Ereignissen oder Infusionsreaktionen. Es handelt sich hier jedoch um eine sehr kleine Studie, die somit wenig Aussagekraft hat. Weitere Studien im größeren Umfang sind nötig, um diese Ergebnisse zu bestätigen und beurteilen zu können, ob Vedolizumab tatsächlich auch für Kinder sicher und wirksam ist.
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