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Ertaubten Menschen ein höheres Maß an Verständlichkeit ermöglichen
Lia Jannasch, ehemalige Studierende im ausbildungsitegrierenden Studiengang Logopädie (B. Sc.), veröffentlicht Fachartikel um logopädische Therapieforschung auch im CI-Bereich zu etablieren.
Taubheit bestimmt und verändert das Leben. Von einer prälingualen Taubheit spricht man, wenn eine Person vor dem Spracherwerb taub wird oder gehörlos geboren wird. Solchen Menschen kann mithilfe sogeannter Cochlea-Implantaten geholfen werden. Dabei handelt es sich um eine Hörprothese für Gehörlose, deren Hörnerv noch funktionsfähig ist. Ein solches Implantat besteht aus einem äußeren Soundprozessor und dem inneren Cochlea-Implantat, das hinter dem Ohr direkt unter der Haut sitzt und chirurgisch in die Hörschnecke im Innenohr gelegt wird. „Die Sendespule nimmt die Schallwellen auf und sendet sie an den Soundprozessor. Dieser wandelt die Schallwellen in elektrische Signale um, die das Cochlea-Implantat verarbeiten kann. Das Implantat stimuliert den Hörnerv, der wie beim natürlichen Hörvorgang Meldungen an das Gehirn sendet“, heißt es auf der Herstellerseite der Cochlear Deutschland GmbH & Co. KG.
Lia Jannasch, ehemalige Studierende im ausbildungsitegrierenden Studiengang Logopädie (B. Sc.), hat hierzu unter der Betreuung von Prof. Dr. Raimund Böckler, Professor für Phoniatrie u. Pädaudiologie, eine Einzelfallstudie mit dem Titel „Anwendung einer modifizierten Variante der P.O.P.T. zur logopädischen Behandlung eines prälingual ertaubten Cochlea-Implantat Patienten“ veröffentlicht. Hierzu modifizierte sie eine bekannte Therapiemethode namens Psycholinguistisch orientierte Phonologie-Therapie (P.O.P.T.) und führte 10 Therapiesitzungen mit einem erwachsenen Patienten mit Cochlea-Implantat durch.
Hierbei konnte herausgefunden werden, dass das Wortverständnis auf Satzebene verbessert werden konnte. Ferner wurde dokumentiert, dass sich das hierarchische und systematische Vorgehen der P.O.P.T. zur Hörrehabilitation eignet.
Die SRH Hochschule für Gesundheit verlieh ihr hierfür den Forschungspreis 2018 in der Kategorie „Studentische Forschungsarbeiten“.
„Durch die Kombination von auditiven und visuellen Sprachinformationen gelang es der Verfasserin, die Phonemdiskrimination und –identifikation des Patienten bis auf Pseudo- und Realwortebene signifikant zu verbessern. Der originelle und innovative Behandlungsansatz ist ein erster Schritt, logopädische Therapieforschung auch in einem CI-Bereich zu etablieren, in dem evidenzbasierte Konzepte bisher fehlen“, meint Prof. Dr. Raimund Böckler, Professor im Studiengang Logopädie (B. Sc.).
Lia Jannasch schloss ihr Studium an der SRH Hochschule für Gesundheit im Bachelorstudiengang Logopädie (B. Sc.) am Campus Bonn 2018 erfolgreich ab und arbeitet seitdem in einer logopädischen Praxis und ist nebenberuflich als Gesangslehrin tätig.