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Hilfe für schwangere Herzen
Zweifach ausgezeichnete UKJ-Nachwuchswissenschaftlerin will Müttern mit Präeklampsie helfen
Jena (UKJ/kbo). Etwa fünf Prozent aller Frauen entwickeln im Verlauf ihrer Schwangerschaft eine Präeklampsie – mit Langzeitfolgen nicht nur für das ungeborene Kind, sondern auch für die Mutter. Eine Präeklampsie zeichnet sich vor allem durch Bluthochdruck aus. Auch wenn sich der Blutdruck nach der Schwangerschaft wieder normalisiert, leiden etwa 40 Prozent der Mütter später an chronischem Bluthochdruck. Damit verdoppelt sich gleichsam das Risiko, an den Folgen kardiovaskulärer Probleme zu sterben wie etwa einem Herzinfarkt oder Schlaganfall. „Das sind bedrückende Zahlen“, findet Dr. Anna Multhaup, Assistenzärztin an der Klinik für Geburtsmedizin des Universitätsklinikums Jena (UKJ).
„Wir haben es hier mit einem genderspezifischen Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu tun, der bislang kaum beachtet wird.“ Das will die Nachwuchswissenschaftlerin mit ihrem jüngst gestarteten Forschungsprojekt ändern. Die Ressourcen dafür hat sie nun, denn Multhaup erhielt Ende Juni gleich zwei Förderstipendien für ihr Vorhaben: die Förderung als „Clinician Scientist“, ein DFG-gefördertes Stipendium des Interdisziplinären Zentrums für Klinische Forschung am UKJ für Assistenzärzte in Weiterbildung. Das erlaubt ihr, in den kommenden drei Jahren die Hälfte ihrer Arbeitszeit ausschließlich für ihr Forschungsprojekt zu nutzen. Außerdem zeichnete sie die Mitteldeutsche Gesellschaft für Frauenheilkunde und Geburtsmedizin mit dem diesjährigen mit 5.000 Euro dotierten Forschungspreis aus.
Ganz konkret wird Multhaup das kardiovaskuläre Langzeitrisiko von Müttern untersuchen, die vor 20 Jahren ein hohes Risiko für Präeklampsie hatten und deswegen im Rahmen einer Studie das Medikament Pentaerythrityltetranitrat (PETN) – es erweitert und schützt die Gefäße – erhielten. Multhaup lädt diese Mütter nun zur Nachuntersuchung ein und analysiert die Gesundheit ihrer Gefäße. Ihre Befunde vergleicht Multhaup mit denen von Schwangeren mit Präeklampsie, die das Medikament nicht erhalten haben, sowie von gesunden Müttern als Kontrollgruppe. Multhaup und ihre Arbeitsgruppe erhoffen sich davon Erkenntnisse, um in Zukunft das mütterliche Langzeitrisiko besser vorhersagen und so Herz-Kreislauferkrankungen vorbeugen zu können. „Ich hoffe, dass meine Forschungsergebnisse zu einer verbesserten Nachsorge für Mütter mit Präeklampsie beitragen und wir so am Ende Leben retten“, sagt Multhaup.