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Studie: Vor allem junge Menschen zu sorglos im Umgang mit Desinfektionsmitteln
Übertriebene Hygiene kann schädlich sein.
Villingen-Schwenningen – In den eigenen vier Wänden ist den Deutschen Hygiene sehr wichtig. 56 Prozent nutzen zu Hause häufig Desinfektionsmittel. Und besonders die junge Generation greift zu keimtötenden Tüchern und Flüssigkeiten: 69 Prozent in der Altersgruppe zwischen 14 und 34 tun dies sogar regelmäßig. Das zeigt die Umfrage „Gesundheit 2019 – Thema: Hygiene“ der Schwenninger Krankenkasse. Befragt wurden mehr als 2.000 Bundesbürger ab 14 Jahren.
Dabei ist die ‘chemische Keule‘ meist nicht sinnvoll. „Leider ist der Gebrauch von Desinfektionsmitteln zu sorglos – und vor allem auch zu häufig“, sagt Dr. Tanja Katrin Hantke, Gesundheitsexpertin der Schwenninger Krankenkasse. „In der Regel sind diese Mittel im Haushalt nicht notwendig. Im Gegenteil: Sie können sich sogar schädlich auswirken.“
Bei einem exzessiven Gebrauch von Desinfektionsmitteln werde die Bildung resistenter Keime gefördert, zudem stiegen die Belastungen für die Umwelt. Aber auch der Anwender selbst setzt sich nach Ansicht der Gesundheitsexpertin Gefahren aus: „Beim Kontakt mit Desinfektionsmitteln wird die natürliche Schutzbarriere der Haut gestört. Dadurch können Krankheitserreger schneller in die so geschädigte Haut eindringen.“
Regelmäßig Hände waschen!
Hantke rät deshalb von Desinfektionsmitteln zu Hause ab, sofern nicht besondere Vorsorgemaßnahmen erforderlich seien: „Falls jemand im Haushalt an einer hochansteckenden Krankheit leidet oder sich zum Beispiel einer Chemotherapie unterzieht und dadurch geschwächte Abwehrkräfte hat, sollten besondere Hygienevorschriften beachtet werden. Das kann den Einsatz von keimtötenden Mitteln erforderlich machen.“ Im Normalfall aber reichten Seifen für die Haut und Allzweckreiniger für Gegenstände und Räume aus. Und was ist der wichtigste Hygiene-Tipp überhaupt? Hantke rät: „Regelmäßig und gründlich Hände waschen!“
Warum vor allem junge Menschen zu Desinfektionsmitteln greifen, erklärt sich auch aus einer gewissen Sorglosigkeit. 68 Prozent (Altersgruppe 14 bis 34 Jahre) halten die Mittel für harmlos, bei den über 54-Jährigen sind es nur 44 Prozent. „Da spielt eine gewisse Naivität mit“, sagt Hantke. „Desinfektionsmittel sind für den täglichen Gebrauch im Haushalt unnötig. Zudem wird die Wirkung häufig überschätzt, denn es werden längst nicht alle Keime getötet. Ein gesunder Mensch in einer gesunden Umwelt schützt sich durch Händewaschen ausreichend.“
Die gesamte Umfrage zum Thema Hygiene (PDF) sowie Infografiken finden Sie hier: www.Die-Schwenninger.de/Studien
Hilfreiche Hygienetipps für zu Hause finden Sie hier: https://www.infektionsschutz.de/hygienetipps/
Kurzprofil „Die Schwenninger Krankenkasse“:
Die Schwenninger Krankenkasse zählt mit rund 320.000 Kunden zu den Top 20 der bundesweit geöffneten gesetzlichen Krankenkassen. Sitz der Zentrale ist Villingen-Schwenningen, dazu kommen 13 Geschäftsstellen. Die Schwenninger beschäftigt rund 800 Mitarbeiter. Vorstand der Kasse ist Siegfried Gänsler. Mit „Die Gesundarbeiter – Zukunftsverantwortung Gesundheit“ hat die Schwenninger 2012 als erste gesetzliche Krankenkasse eine Stiftung gegründet. Diese fördert Projekte im Bereich Prävention und Gesundheitsfürsorge, schwerpunktmäßig für Kinder und Jugendliche.