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Biologika bereichern die Behandlungsmöglichkeiten von Morbus Crohn
Original Titel:
Impact of Biologic Treatment of Crohn's Disease on the Rate of Surgeries and Other Healthcare Resources: An Analysis of a Nationwide Database From Poland
DGP – Biologika sind Wirkstoffe, die dann zum Einsatz kommen, wenn die klassische Therapie gescheitert ist. Wissenschaftler stellten in der vorliegenden Studie fest, dass Patienten nach einer Biologika-Therapie im Vergleich zu der Zeit vor der Therapie seltener operiert oder aufgrund von Morbus Crohn ins Krankenhaus mussten.
Für die Behandlung von Morbus Crohn stehen innovative Wirkstoffe zur Verfügung, wenn die klassische Behandlung gescheitert ist oder nicht vertragen wurde. Es handelt sich dabei um die sogenannten Biologika. Biologika werden aus lebenden Zellen gewonnen. Für die Behandlung von Morbus Crohn sind in Deutschland derzeit vier solcher Biologika zugelassen: Infliximab, Adalimumab, Vedolizumab und Ustekinumab. Ein Forscherteam aus Krakau (Polen) untersuchte nun, wie sich der Einsatz der Biologika auf die Krankheitsverläufe von Morbus Crohn-Patienten auswirkte.
Wissenschaftler untersuchten Morbus Crohn Patienten, die mit Biologika behandelt wurden
Aus einer Datenbank des National Health Fund in Polen entnahmen die Wissenschaftler die Daten von 1393 Erwachsenen mit Morbus Crohn (durchschnittlich 31,9 Jahre alt, 52,6 % Männer), die zwischen 2012 und 2014 mit Infliximab (626 Patienten) oder Adalimumab (587 Patienten) oder beidem (180 Patienten) behandelt wurden. Die Wissenschaftler untersuchten, wie sich die Biologika-Therapie auf den Krankheitsverlauf der Patienten auswirkte, indem sie die Zeit vor der ersten Biologika-Nutzung mit der Zeit danach verglichen. Die Patienten wurden im Mittel etwa 3 Jahre lang begleitet.
Weniger Operationen und Krankenhausaufenthalte nach Biologika-Therapie
Bei dem Vergleich zwischen der Zeit vor der Biologika-Therapie mit der Zeit danach stellten die Wissenschaftler fest, dass die Anzahl der Operationen nach der Biologika-Therapie um 27 % gesunken war. Auch die Krankenhauseinweisungen, die nicht aufgrund von Operationen stattfanden, waren nach der Behandlung mit den Biologika gesunken – und zwar um 45 %. Das gleiche galt auch für die Einnahme von Antibiotika (Reduktion um 31 %) und von Steroiden (Reduktion um 35 %). Auffällig war: je länger die Biologika angewandt wurden, desto stärker gingen die Operationen, die Krankenhausaufenthalte aufgrund von Morbus Crohn und der Steroid-Gebrauch zurück.
Durch das Einsetzten von Biologika konnten somit Operationen, Krankenhausaufenthalte und die Einnahme von Antibiotika und Steroide reduziert werden. Die Ergebnisse zeigen, dass Biologika bei der Behandlung von Morbus Crohn einen großen Stellenwert einnehmen.
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