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KHK / Herzinfarkt
Schlechtes Hören = krankes Herz
Original Titel:
Relationships Among Self-Reported Hearing Problems, Psychological Distress, and Cardiovascular Disease in U.S. Adults, National Health Interview Survey 1997-2017
DGP – Wer schlecht hört, hat ein größeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Zu diesem Ergebnis kam die vorliegende Studie. Der Zusammenhang zwischen den Hörproblemen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen schien durch psychische Belastungen vermittelt zu werden.
Unsere Gesundheit hängt von vielen Faktoren ab, deren Zusammenspiel oftmals schwierig zu durchschauen ist. So kann ein Problem zum nächsten führen. Hörprobleme können beispielsweise zu psychischen Belastungen führen, welche wiederrum das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen können. Wissenschaftler der Purdue University (USA) vermuteten daher, dass sich Hörprobleme indirekt negativ auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit auswirken. Um diesen Verdacht zu überprüfen, führten sie eine entsprechende Studie durch.
Mehr als 600 000 Erwachsene nahmen an einer Umfrage teil
Die Wissenschaftler werteten in ihrer Studie Daten von 623 416 Erwachsenen aus, die an einer speziellen Umfrage teilnahmen. Die Teilnehmer wurden zu ihrem Hörvermögen ohne Verwendung eines Hörgerätes befragt. Je nachdem, wie die Befragten ihr Hörvermögen beurteilten, wurden sie in drei verschiedene Gruppen eingeteilt: gutes oder exzellentes Hörvermögen, leichte bis moderate Hörprobleme und starke Hörprobleme oder Taubheit. Die Wissenschaftler interessierten sich dafür, wie häufig die Personen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen betroffen waren. Dazu zählten unter anderem Schlaganfall, Bluthochdruck, Herzinfarkt und die koronare Herzkrankheit (KHK). Außerdem untersuchten sie, ob die Patienten unter psychischen Belastungen litten und ob diese mit den Hörproblemen zusammenhingen.
Hörprobleme gingen mit psychischen Belastungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen einher
83 % der Befragten gaben an, dass sie gut oder exzellent hörten. 14 % der Studienteilnehmer berichteten hingegen von leichten bis moderaten Problemen beim Hören, während 3 % nach eigenen Angaben starke Probleme mit dem Hören hatten oder taub waren. Die Wissenschaftler konnten einen Zusammenhang zwischen Hörproblemen und dem Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen feststellen. Im Vergleich zu Personen ohne Einschränkungen im Hörvermögen hatten die Personen, die von Hörproblemen berichteten, ein größeres Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung. Zudem standen Hörprobleme mit psychischen Belastungen im Zusammenhang. Wenn diese in den statistischen Berechnungen berücksichtigt wurden, war der Zusammenhang zwischen den Hörproblemen und den Herz-Kreislauf-Erkrankungen geringer, was darauf hindeutete, dass dieser Zusammenhang zumindest teilweise durch die psychischen Belastungen, die mit den Hörproblemen einhergingen, vermittelt wurde.
Es gab somit einen Zusammenhang zwischen selbst wahrgenommen Hörproblemen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Ergebnisse der Studie deuteten darauf hin, dass dieser Zusammenhang durch psychische Belastungen vermittelt wurde.
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