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Darmkrebs ist bereits ins benachbarte Gewebe gewachsen – Kann die Operation dennoch minimalinvasiv durchgeführt werden?
Original Titel:
Oncological outcomes of laparoscopic versus open surgery in pT4 colon cancers: A systematic review and meta-analysis
DGP – Die Operation bildet den Grundstein der Darmkrebs-Behandlung. Hierbei kommen verschiedene Methoden zum Einsatz. Wissenschaftler zeigten in der vorliegenden Studie, dass sich ein minimalinvasives Verfahren auch dann eignet, wenn der Tumor bereits ins benachbarte Gewebe gewachsen ist.
Die minimalinvasive Operationsmethode hat sich bei der Behandlung eines auf den Darm begrenzten Darmkrebses bereits bewährt. Anders als bei der offenen Operation sind bei der minimalinvasiven Operation nur schlüssellochgroße Einschnitte nötig, um den Tumor zu entfernen. Der Vorteil dieser Methode ist klar ersichtlich: Durch die kleineren Einschnitte erfolgt die Wundheilung schneller und es bleiben weniger Narben zurück. Doch was ist, wenn sich der Tumor bereits in das benachbarte Gewebe ausgebreitet hat (T4)? Ist auch in diesem Fall eine minimalinvasive Operation möglich oder sollte hier lieber das offene Verfahren angewandt werden, weil hier der Tumor besser zugänglich ist? Dieser Frage gingen Wissenschaftler aus China nach.
Patienten mit T4-Dickdarmkrebs wurden entweder offen oder minimalinvasiv operiert
Die Wissenschaftler verglichen die kurzfristigen und langfristigen Krankheitsverläufe von Patienten mit T4-Dickdarmkrebs nach einer offenen und nach einer minimalinvasiven Operation. Hierzu suchten sie in internationalen Datenbanken nach Studien, die sich mit dieser Thematik befasst hatten und zwischen 2003 und 2018 veröffentlicht wurden. Sie fanden insgesamt 12 geeignete Studien, die die Daten von insgesamt 2396 Patienten beinhalteten. 1250 von ihnen wurden nach dem minimalinvasiven Verfahren operiert, während die restlichen 1146 Patienten mit der offenen Methode operiert wurden.
Gleicher Krankheitsverlauf, aber weniger Komplikationen kurz nach der Operation bei der minimalinvasiven Methode
Der Vergleich der Operationsmethoden zeigte, dass es bezüglich der Anzahl der entfernten Lymphknoten und des tumorfreien Schnittrandes keinen Unterschied machte, mit welcher Methode der Patient operiert wurde. Ebenso verhielt es sich im Hinblick auf das 3-Jahres-Überleben, das 5-Jahres-Überleben, das krankheitsfreie Überleben nach 3 Jahren und das krankheitsfreie Überleben nach 5 Jahren. Unterschiede gab es jedoch bezüglich Komplikationen, die innerhalb von 30 Tagen nach der Operation auftraten. Diese waren nämlich nach der minimalinvasiven Operation seltener als nach der offenen Operation. Bei 10,7 % der Patienten, die minimalinvasiv operiert werden sollten, wurde schließlich doch eine offene Operation durchgeführt.
Aufgrund dieser Ergebnisse beurteilten die Wissenschaftler die minimalinvasive Operation für Dickdarmkrebs-Patienten, bei denen der Tumor bereits ins benachbarte Gewebe gewachsen war, als geeignet. Der Krankheitsverlauf schien unabhängig vom Operationsverfahren zu sein. Komplikationen traten jedoch nach dem minimalinvasiven Verfahren seltener auf als nach der offenen Operation.
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