Das GesundheitsPortal für innovative Arzneimittel, neue Therapien und neue Heilungschancen

Depressionen medikamentös behandeln

  • 25. September 2019
  • -

Eine Depression gilt als schwerwiegende psychische Erkrankung, die unbedingt ärztlich behandelt werden sollte. Mit Psychotherapie lassen sich gute Erfolge erzielen, aber auch Antidepressiva spielen bei der Behandlung von Depressionen eine große Rolle. Wann ihr Einsatz sinnvoll ist, welche Wirkstoffgruppen es gibt und wie diese konkret wirken, verrät der folgende Artikel.

Depressionen: Wann ist eine medikamentöse Behandlung sinnvoll?

Ärzte verschreiben Antidepressiva vorrangig bei mittelschweren bis schweren sowie bei chronischen Depressionen. Nur dann, wenn alle anderen Behandlungsversuche erfolglos blieben und/oder zu einem früheren Zeitpunkt bereits eine schwere Depression bestand, ist der Einsatz von Medikamenten auch bei einer leichten Depression sinnvoll. Grundsätzlich gilt jedoch: Je schwerer die Depression, umso mehr überwiegen die Vorteile von Antidepressiva. Sie können das seelische Gleichgewicht wiederherstellen und Betroffenen helfen, wieder in einen normalen Alltag zurückzufinden. Auch Schlafstörungen, Ängste, innere Unruhe und Suizidgedanken lassen sich mit Medikamenten wirkungsvoll lindern. Allerdings können Antidepressiva Nebenwirkungen haben, die jedoch nicht bei jedem Patienten auftreten müssen. Sehr häufig kommt es beispielsweise zu Verdauungsbeschwerden, Kopfschmerzen, Übelkeit und Schwindel.

Verschiedene Arten von Antidepressiva im Überblick

Antidepressiva ist ein Oberbegriff für verschiedene Wirkstoffgruppen. Zu den am häufigsten verschriebenen Medikamenten gegen Depressionen zählen die Trizyklischen Antidepressiva (TZA), die auch als Antidepressiva der ersten Generation bezeichnet werden, weil sie am längsten auf dem Markt sind. Antidepressiva der zweiten Generation sind die Selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) und die Selektiven Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SSNRI). Weitere, seltener verwendete Wirkstoffgruppen sind die MAO-Hemmer (MAO steht für Monoaminoxidase) und die Melatonin-Rezeptor-Antagonisten.

Alle genannten Antidepressiva sind rezeptpflichtig. Da Patienten sich oftmals für ihre Erkrankung schämen und davor zurückscheuen, ihr Rezept in einer Apotheke vor Ort einzulösen, empfiehlt sich die Nutzung einer Online-Apotheke. In der Shop Apotheke profitieren Kunden nicht nur von einer zügigen Lieferung, sondern auch von einem attraktiven Rezeptbonus.

Wie wirken Antidepressiva?

Bei einer Depression ist das Gleichgewicht verschiedener Botenstoffe (etwa von Serotonin oder Noradrenalin) verändert. Als Folge sind bestimmte Nervenverbindungen gehemmt – jedenfalls ist dies der aktuelle Stand der Hirnforschung. Antidepressiva sorgen für eine bessere Verfügbarkeit dieser Botenstoffe und korrigieren auf diese Weise Funktionsstörungen im Gehirn. Jede Nervenzelle schüttet Botenstoffe aus, die zum Teil in die Zelle zurückgepumpt werden. Die meisten Antidepressiva entfalten ihre Wirkung, indem sie die Pumpe und somit den Rücktransport der Botenstoffe blockieren. Eine Ausnahme bilden die MAO-Hemmer: Sie blockieren das Enzym, das für den Abbau von Serotonin und Noradrenalin verantwortlich ist, und erhöhen auf diese Weise ebenfalls die Konzentration dieser Botenstoffe im Gehirn.

Jeder Patient ist anders

Wie genau Antidepressiva wirken, konnte wissenschaftlich noch nicht gänzlich geklärt werden – nicht zuletzt, weil es sich beim menschlichen Gehirn um ein sehr komplexes Organ handelt. Außerdem zeigt nicht jeder Wirkstoff bei jedem Patienten die gleiche Wirkung. Häufig muss der Arzt verschiedene Präparate aufschreiben und die Dosis immer wieder neu anpassen, bis das Antidepressivum zum gewünschten Erfolg führt. Viele Betroffene verspüren bereits nach ein bis zwei Wochen eine leichte Besserung ihres Befindens – auch dies ist jedoch von Patient zu Patient verschieden. Wichtig: Auch nach Einsetzen der Wirkung darf das Medikament nicht abgesetzt werden, um einen Rückfall zu vermeiden. Im Zuge einer Erhaltungstherapie ist es erforderlich, das Antidepressivum über mehrere Monate oder – in sehr schweren Fällen – sogar über Jahre hinweg weiterhin einzunehmen. Obwohl Antidepressiva nicht körperlich abhängig machen, werden sie auch danach nicht schlagartig abgesetzt, sondern in ihrer Dosis Schritt für Schritt reduziert.

Fazit: Antidepressiva nur gezielt einsetzen

Vor allem bei mittelschweren bis schweren Depressionen ist die Wirksamkeit von Antidepressiva inzwischen gut belegt. Dennoch sollte der behandelnde Arzt genau abwägen, ob eine medikamentöse Behandlung der Depression sinnvoll und erfolgversprechend ist. Häufig werden Antidepressiva mit einer Psychotherapie kombiniert, um dem Patienten schnellstmöglich wieder zu einem normalen Alltag zu verhelfen.