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Adalimumab lindert Krankheitssymptome auch außerhalb des Darms bei Patienten mit Morbus Crohn
Original Titel:
Adalimumab Reduces Extraintestinal Manifestations in Patients with Crohn's Disease: A Pooled Analysis of 11 Clinical Studies
DGP – Oftmals geht Morbus Crohn auch mit Krankheitssymptomen außerhalb des Darms einher. Adalimumab könnte Betroffenen helfen. Zu diesem Ergebnis kam die vorliegende Studie. Adalimumab konnte nämlich mehr Patienten mit mittelschwerem bis schwerem Morbus Crohn von Krankheitssymptomen außerhalb des Darms befreien als ein Placebo. Außerdem sorgte Adalimumab im Vergleich zu einem Placebo für eine schnellere und langanhaltendere Linderung.
Patienten mit Morbus Crohn leiden nicht selten auch an Krankheitssymptomen außerhalb des Darms, sogenannten extraintestinalen Manifestationen (kurz EIM). Häufig sind die Haut und die Gelenke betroffen. Patienten, die schon seit ihrer Kindheit an Morbus Crohn erkrankt sind, haben ein größeres Risiko für diese Symptome als Patienten, die erst im höheren Alter mit der Erkrankung konfrontiert werden (Studie von Duricova und Kollegen, 2019 in der medizinischen Fachzeitschrift Inflammatory bowel diseases veröffentlicht). Allgemein konnte außerdem gezeigt werden, dass Patienten, die von extraintestinalen Manifestationen betroffen sind, häufig einen schwereren Krankheitsverlauf haben. Doch wie lassen sich diese Krankheitssymptome in den Griff bekommen? Eine erst kürzlich erschienene Studie hat gezeigt, dass sich hierfür das Biologikum Vedolizumab eignet. Allerdings traten während der Vedolizumab-Therapie auch neue extraintestinale Manifestationen auf und zwar bei Patienten, die vor der Therapie keine Beschwerden außerhalb des Darms hatten (Studie von Tadbiri und Kollegen, 2018 in der medizinischen Fachzeitschrift Alimentary pharmacology & therapeutics veröffentlicht). Ein anderes Biologikum, das bei der Behandlung von Morbus Crohn Anwendung findet, ist Adalimumab. Eignet sich auch Adalimumab dazu, Krankheitsbeschwerden außerhalb des Darms zu lindern?
Patienten mit Morbus Crohn bekamen entweder Adalimumab oder ein Placebo
Dies untersuchten nun Forscher aus Belgien, Kanada, Österreich, den USA und Schweden gemeinschaftlich. Hierzu sammelten die Wissenschaftler Daten von insgesamt 2680 Patienten mit mittelschwerem bis schwerem Morbus Crohn. 2094 von ihnen wurden mit Adalimumab behandelt, während 586 Patienten stattdessen ein Placebo bekamen. Von den Patienten, die mit Adalimumab behandelt wurden, litten zu Beginn der Studie 1137 Patienten (54 %) an extraintestinalen Manifestationen. In der Patientengruppe, die das Placebo bekam, war der Anteil der Patienten mit Symptomen außerhalb des Darms vor Beginn der Behandlung mit 51 % (297 Patienten) etwa genauso groß. Die häufigsten extraintestinalen Manifestationen bei diesen Patienten waren Gelenkschmerzen und Arthritis.
Krankheitssymptome außerhalb des Darms verschwanden häufiger unter Adalimumab als unter einem Placebo
Interessant war, dass nach 6 Monaten die Krankheitssymptome außerhalb des Darms häufiger bei den Patienten verschwanden, die Adalimumab bekamen, als bei den Patienten, die stattdessen das Placebo erhielten (Adalimumab: 54 % vs. Placebo: 31 %). Dies war auch nach einem Jahr noch der Fall. Auch zu dem Zeitpunkt schnitt Adalimumab besser ab als das Placebo. Mit Adalimumab waren nämlich nach einem Jahr 60 % der betroffenen Patienten von den extraintestinalen Manifestationen befreit, während es mit dem Placebo bei nur 42 % der Fall war. Außerdem verschwanden die Krankheitssymptome außerhalb des Darms im Mittel schneller (43 Tage vs. 155 Tage) und langanhaltender (137 Tage vs. 57 Tage), wenn die Patienten Adalimumab statt ein Placebo bekamen. Mit Hilfe von statistischen Analysen konnten Faktoren identifiziert werden, die die Chancen erhöhten, dass die Krankheitssymptome außerhalb des Darms verschwanden. So verschwanden die extraintestinalen Manifestationen häufiger, wenn der Patient mit Adalimumab behandelt wurde, wenn er männlich war oder wenn er zu Beginn der Therapie an einem mittelschweren statt schweren Morbus Crohn litt.
Adalimumab konnte somit mehr Patienten mit mittelschwerem bis schwerem Morbus Crohn von Krankheitssymptomen außerhalb des Darms befreien als ein Placebo. Außerdem sorgte Adalimumab im Vergleich zu einem Placebo für eine schnellere und langanhaltendere Linderung. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Patienten von den extraintestinalen Manifestationen befreit wurden, war größer, wenn sie sich mit Adalimumab behandeln ließen und wenn die Erkrankung zu Beginn der Therapie ein geringeres Ausmaß hatte.
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