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KHK / Herzinfarkt
Bypass bei Verengung der linken Koronararterie: Besser mit oder ohne Herz-Lungen-Maschine operieren?
Original Titel:
Off-Pump Versus On-Pump Bypass Surgery for Left Main Coronary Artery Disease
DGP – Bypass-Operation besser mit oder ohne Herz-Lungen-Maschine durchführen lassen? Diese Frage wird viel diskutiert. Wissenschaftler verglichen in der vorliegenden Studie die beiden Methoden bei Patienten mit Verengungen der linken Koronararterie. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass die Patienten, die ohne Herz-Lungen-Maschine operiert wurden, ein größeres allgemeines Sterberisiko hatten als die, bei denen eine Herz-Lungen-Maschine zum Einsatz kam.
Wenn Verengungen in den Koronararterien die Durchblutung des Herzens gefährden, sind Maßnahmen zur Wiederherstellung der Durchblutung nötig. Eine Möglichkeit, um die Durchblutung wiederherzustellen, stellt die Bypass-Operation dar. Hierbei wird eine Gefäßbrücke um die Engstelle gebildet, sodass das Blut diese umfließen kann. Die Operation kann mit (on-pump) oder ohne (off-pump) Herz-Lungen-Maschine durchgeführt werden. Welche Methode sich besser eignet, ist immer wieder Gegenstand aktueller Diskussionen. Ein internationales Forscherteam ergänzte die derzeitige Datenlage zu dieser Thematik. Sie verglichen die beiden Operationsmethoden bei Patienten mit einer Verengung der linken Koronararterie.
Die Bypass-Operation wurde entweder mit oder ohne Herz-Lungen-Maschine durchgeführt
Die Wissenschaftler verwendeten die Daten einer Studie, die eigentlich ein anderes Ziel verfolgte, um die Operation mit Herz-Lungen-Maschine mit einer Operation am schlagenden Herz bei einer Verengung der linken Koronararterie zu vergleichen. Auf diese Weise gelangten die Wissenschaftler zu den Daten von 923 Patienten, die sich der Bypass-Operation unterzogen hatten. 652 von ihnen wurden mit Herz-Lungen-Maschine und 271 von ihnen ohne die maschinelle Unterstützung operiert. Ihr Augenmerk legten die Wissenschaftler auf den Krankheitsverlauf innerhalb der ersten drei Jahre nach der Operation.
Höheres allgemeines Sterberisiko nach OP ohne Herz-Lungen-Maschine
Mithilfe statischer Analysen stellten die Wissenschaftler fest, dass Patienten, die sich ohne Herz-Lungen-Maschine operieren ließen, ein höheres Risiko hatten, innerhalb von drei Jahren zu sterben (8,8 % vs. 4,5 %). Hierbei wurden jedoch Todesfälle aller Art berücksichtigt. Wenn Todesfälle, Herzinfarkte und Schlaganfälle gemeinsam betrachtet wurden, konnten keine nennenswerten Unterschiede zwischen den beiden Operationsmethoden festgestellt werden (11,8 % vs. 9,2 %). Die hier beobachteten Unterschiede konnten laut statistischer Analysen nicht auf die Operationsmethode zurückgeführt werden, sondern waren zufallsbedingt.
Patienten, die sich aufgrund einer Verengung der linken Koronararterie einer Bypass-Operation unterzogen, hatten somit innerhalb von 3 Jahren ein größeres allgemeines Sterberisiko, wenn sie diese ohne statt mit Herz-Lungen-Maschine durchführen ließen. Bei der gemeinsamen Betrachtung von Herzinfarkt, Schlaganfall und Sterbefällen konnten keine Unterscheide zwischen den beiden Operationsmethoden festgestellt werden. Es ist jedoch zu beachten, dass hier eine spezielle Patientengruppe betrachtet wurde und sich die Ergebnisse nicht ohne weiteres auf alle Patienten übertragen lassen. Im Gegenteil: eine andere kürzlich veröffentlichte Studie zeigte, dass Patienten, die bereits einen Schlaganfall oder dessen Vorläufer erlitten hatten, von einer Bypass-Operation, die ohne die Unterstützung einer Herz-Lungen-Maschine durchgeführt wurde, profitierten – und zwar im Hinblick auf dramatische neurologische Ereignisse (Studie von Dominici und Kollegen, 2019 in der medizinischen Fachzeitschrift Journal of cardiac surgery veröffentlicht).
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