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Prostatakrebs: Erhöhtes Rückfallrisiko bei positiven Schnitträndern
Original Titel:
Prognostic value of unifocal and multifocal positive surgical margins in a large series of robot-assisted radical prostatectomy for prostate cancer
DGP – Prostatakrebs-Patienten, bei denen sich nach der Operation herausstellt, dass sich am Rand des operativ entfernten Gewebes Krebszellen befanden, hatten ein höheres Risiko für einen Krankheitsrückfall – und zwar besonders dann, wenn dies mehrere Stellen betraf und wenn es sich um eine nervensparende Operation gehandelt hat.
Die meisten Patienten mit einem lokal begrenzten Prostatakrebs entscheiden sich für eine Operation, bei der die komplette Prostata mitsamt dem Tumor entfernt wird. Hierfür bietet sich beispielsweise die Roboter-assistierte Prostatektomie an. Nicht selten kommt es bei einer Prostatakrebs-Operation jedoch vor, dass sich Krebszellen am Rand des operativ entfernten Gewebes befinden, was in einer anschließenden feingeweblichen Untersuchung herausgefunden wird – es ist von einem positiven Schnittrand die Rede. In diesem Fall besteht das Risiko, dass noch Krebszellen im Körper verblieben sind und nicht alle mit der Operation entfernt wurden. Demnach ist auch das Rückfallrisiko nach einem solchen Befund höher. Doch macht es bezüglich des Rückfallrisikos einen Unterschied, ob die Krebszellen nur an einer Stelle oder an mehreren Stellen nahe am Schnittrand zu finden waren? Dies untersuchenten Wissenschaftler aus der Schweiz mit Unterstützung aus Deutschland.
Patienten mit einem lokal begrenzten Prostatakrebs unterzogen sich einer Roboter-assistierten Prostatektomie
Die Wissenschaftler sammelten Daten von allen Patienten mit einem lokal begrenzten Prostatakrebs, die sich in der Universitätsklinik Zürich (Schweiz) zwischen Mai 2005 und August 2016 mit Hilfe der Roboter-assistierten Prostatektomie die Prostata entfernen ließen. Patienten, die sich bereits vor der Operation einer Krebstherapie unterzogen hatten, wurden aus den Analysen ausgeschlossen. Die Wissenschaftler verglichen den Krankheitsverlauf von Patienten ohne positiven Schnittrand, von Patienten mit positivem Schnittrand an einer Stelle und von Patienten mit positivem Schnittrand an mehreren Stellen.
Etwa jeder dritte Patient wurde nach der Operation mit einem positiven Schnittrand konfrontiert
Von 973 Patienten, die in der Analyse miteinbezogen wurden, hatten 315 Patienten (32 %) einen positiven Schnittrand – also beinahe jeder dritte Patient. Bei 190 von ihnen betraf dies eine Stelle und bei den anderen 125 Patienten mehrere Stellen. Ob eine oder mehrere Stellen des Schnittrandes betroffen war, hing mit der Ausbreitung des Tumors, mit der Aggressivität des Tumors, mit dem PSA-Wert vor der Operation und mit einem Nichtabsinken des PSA-Wertes nach der Operation zusammen, nicht aber mit einer nervensparenden Operation.
Positive Schnittränder erhöhten das Rückfallrisiko
Bei 120 Patienten (12 %) kam es nach der Operation zu keinem Absinken des PSA-Wertes unter die Nachweisgrenze, weshalb nur die restlichen 853 Patienten auf ihr Rückfallrisiko untersucht werden konnten. Die mittlere Nachbeobachtungszeit dieser Patienten betrug 52 Monate. Sowohl der positive Schnittrand an einer Stelle als auch der positive Schnittrand an mehreren Stellen erhöhten im Vergleich zu Patienten, die keinen positiven Schnittrand aufwiesen, das Rückfallrisiko – so dass die Patienten ein 1,9-mal bzw. ein 3,4-mal so großes Rückfallrisiko hatten. Der positive Schnittrand stellte besonders dann einen Risikofaktor dar, wenn die Operation nervensparend durchgeführt wurde.
Prostatakrebs-Patienten, bei denen sich nach der Operation herausstellte, dass sich am Rand des operativ entfernten Gewebes Krebszellen befanden, hatten ein erhöhtes Risiko für eine Krankheitsrückfall – und zwar ein 1,9-mal so hohes Risiko, wenn dies eine Stelle betraf, und ein 3,4-mal so hohes Risiko, wenn mehrere Stellen betroffen waren.
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