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Studie: Jeder zweite Azubi leidet unter gesundheitlichen Beschwerden
Fast 60 Prozent der Auszubildenden in Deutschland haben gesundheitliche Probleme, die mit dem Arbeitsplatz zusammenhängen. Das zeigen aktuelle Befragungsergebnisse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO). Mit passenden betrieblichen Gesundheitsangeboten könnten sich Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Mehr als 80 Prozent der befragten Azubis halten solche Angebote für sinnvoll.
19. November 2019 / Magdeburg – Laut der Befragung, an der 1.420 Nachwuchskräfte aus 359 Klein- und Mittelbetrieben teilgenommen haben, bewerten knapp vier von fünf Azubis (83,2 Prozent) ihre Gesundheit als gut oder sehr gut. Dennoch berichten 63,7 Prozent von ihnen von körperlichen und 52,3 Prozent von psychischen Beschwerden. Jeweils ein knappes Viertel gibt sogar an, dass sie häufig oder immer unter Verspannungen (27,8 Prozent), Kopfschmerzen (26,2 Prozent) oder Rückenschmerzen (21,7 Prozent) leiden. 43,2 Prozent berichten, dass sie sich immer oder häufig müde oder erschöpft fühlen.
Diese Symptome bringen die Azubis mehrheitlich mit ihrem Arbeitsplatz in Verbindung: Laut WIdO-Umfrage gibt mehr als jeder zweite Befragte (58,8 Prozent) mindestens eine arbeitsbedingte gesundheitliche Beschwerde an. Körperliche Gesundheitsprobleme werden dabei häufiger genannt als psychische Symptome (43,5 gegenüber 36,5 Prozent).
Unternehmen müssen frühzeitig gegensteuern
Arbeitgeber müssen deshalb schon frühzeitig ihre Auszubildenden für Gesundheit sensibilisieren. Die AOK Sachsen-Anhalt hat das Problem bereits erkannt und unterstützt Unternehmen in Sachsen-Anhalt mit einem „Ergonomieführerschein für Azubis“. Dieser widmet sich der Rückengesundheit, und das speziell auf die Zielgruppe der Azubis zugeschnitten.
„Die Studie bestätigt, dass viele Azubis über Rückenschmerzen und Verspannungen klagen. Bei unserem Ergonomieführerschein zeigen deshalb Profis, wie man korrekt sitzt, die Muskeln regelmäßig entlastet, stärkt und ausreichend Bewegung in den Arbeitsalltag einbringt. Denn eine Erfahrung des Betrieblichen Gesundheitsmanagements ist, dass Rückenleiden oft durch Bewegungsmangel verursacht sind“, sagt Rene Bethke, Leiter Betriebliches Gesundheitsmanagement bei der AOK Sachsen-Anhalt.
Auszubildende offen für Betriebliches Gesundheitsmanagement
Dass die Auszubildenden offen für solche Angebote sind, bestätigt auch die Studie des WIdO. Vier von fünf Befragten halten betriebliche Gesundheitsangebote für gut (81,5 Prozent). Bei Frauen fällt die Zustimmung mit 86,6 Prozent noch höher aus als bei Männern (73,8 Prozent). Den meisten Zuspruch bekommt ein gesundes Kantinenangebot, aber auch Entspannungsangebote und Rückenschulungen sind für viele interessant.
Wichtig sei dabei laut Bethke, dass sich vor allem die Unternehmenskultur ändere: „Als AOK unterstützen wir die Aufbauarbeit. Damit die Maßnahmen nachhaltig Erfolg zeigen, muss die Gesundheitsförderung in die Unternehmenskultur integriert werden.“ Mitarbeiter müssten eine Kultur der Beteiligung und Wertschätzung erfahren.
Mehr Wertschätzung in Betrieben nötig
Dass es daran noch mangelt, zeigt auch die Befragung. 20,9 Prozent der Auszubildenden geben in der Befragung an, dass sie nur teilweise Anerkennung und Lob erfahren, weitere 7,2 Prozent erleben dies gar nicht. Dabei werden insbesondere Probleme mit dem Vorgesetzten von zwei von fünf Befragten (41,6 Prozent) als sehr stark oder stark belastend empfunden.
Dennoch sind laut Ergebnisse des WIdO drei Viertel der Auszubildenden (79,8 Prozent) sehr zufrieden mit den Arbeitsbedingungen in ihrem Betrieb. So äußerten 68,4 Prozent der Befragten, dass sie durch die Arbeit angemessen gefordert werden. 90,4 Prozent erleben ihr Arbeitsklima als spannungsfrei und 83,4 Prozent fühlen sich im Kollegenkreis anerkannt. Auch das Verhältnis zu ihrem Vorgesetzten bewertet die große Mehrheit als gut (87,7 Prozent).
Weitere Informationen finden Sie im beigefügten WIdO-Monitor.
Hinweis für die Redaktionen:
Das Betriebliche Gesundheitsmanagement der AOK Sachsen-Anhalt:
Das Betriebliche Gesundheitsmanagement der AOK Sachsen-Anhalt soll gemeinsam mit den Betrieben den Gesundheitszustand der Mitarbeiter halten und verbessern. Zwei Handlungsschwerpunkte sind dabei von großer Bedeutung: Zum einen die Bedingungen am Arbeitsplatz, zum anderen aber auch das persönliche Gesundheitsverhalten jedes Mitarbeiters. Die AOK analysiert dafür gemeinsam mit Experten individuell die Situation und entwickelt maßgeschneiderte Lösungen.
Weitere Informationen und Ansprechpartner für interessiert Unternehmen gibt es unter https://www.aok.de/pk/sachsen-anhalt/inhalt/betriebliche-gesundheitsfoerderung-der-aok-19/
Betriebliches Gesundheitsmanagement der AOK Sachsen-Anhalt
Die AOK Sachsen-Anhalt betreut rund 780.000 Versicherte und 50.000 Arbeitgeber in 44 regionalen Kundencentern. Mit einem Beitragssatz von 14,9 Prozent und einem Marktanteil von rund 38 Prozent ist sie die günstigste und größte Krankenkasse in Sachsen-Anhalt.
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Renè Bethke, Leiter betriebliches Gesundheitsmanagement bei der AOK Sachsen-Anhalt. Quelle: Mahler / AOK Sachsen-Anhalt
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