Das GesundheitsPortal für innovative Arzneimittel, neue Therapien und neue Heilungschancen

PSA-Test bei Rauchern ungeeignet?

Original Titel:
Smoking reduces PSA accuracy for detection of prostate cancer: results from an Italian cross-sectional study

Kurz & fundiert

  • Wissenschaftler teilten Männer, die sich sowohl einem PSA-Test als auch einer Prostatabiopsie unterzogen, nach ihrem Rauchstatus in drei verschiedene Gruppen ein
  • Sie stellten fest, dass sich der PSA-Test zur Früherkennung von Prostatakrebs bei Rauchern weniger gut eignete als bei Nichtrauchern oder ehemaligen Rauchern

 

DGP – Wissenschaftler untersuchten in der vorliegenden Studie, ob die Aussagekraft des PSA-Wertes bei der Früherkennung von Prostatakrebs vom Raucherstatus der Männer beeinflusst wird. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass sich der PSA-Test diesbezüglich bei Rauchern weniger eignete.


Der PSA (prostataspezifische Antigen)-Wert ist zweifellos für die Nachsorge von Patienten mit Prostatakrebs vom großen Wert. Bezüglich der Früherkennung von Prostatakrebs ist der PSA-Wert jedoch umstritten. Wissenschaftler aus Rom (Italien) wollten herausfinden, ob der Raucherstatus einen Einfluss auf die diagnostische Genauigkeit des PSA-Wertes hat.

Männer, die sich sowohl einem PSA-Test als auch einer Prostatabiopsie unterzogen, wurden nach ihrem Raucherstatus befragt

Die Wissenschaftler sammelten seit 2008 Daten von Männern, die sich in einer Einrichtung in Italien Gewebeproben aus der Prostata entnehmen ließen (Prostatabiopsie). Männer, die einen PSA-Wert von mehr als 30 ng/ml hatten, wurden aus der Studie ausgeschlossen. So standen schließlich für die Analyse die Daten von 872 Männern (mittleres Alter: 67 Jahre, mittlerer PSA-Wert: 6,2 ng/ml) zur Verfügung. Nach ihrem Raucherstatus wurden die Patienten in drei verschiedene Gruppen eingeteilt: Nichtraucher (402 Männer), Raucher (151 Männer) und ehemalige Raucher (319 Männer). Mit speziellen Analysen berechneten die Wissenschaftler, wie gut sich die PSA-Werte in den verschiedenen Gruppen dazu eignete, eine mögliche Prostatakrebserkrankung vorherzusagen.

PSA-Werte eigneten sich bei Rauchern weniger dazu, das Prostatakrebs-Risiko einzuschätzen

Nach der Biopsie stellte sich bei 374 der 872 Männern (43 %) heraus, dass sie an Prostatakrebs erkrankt waren. Die statistischen Analysen ergaben, dass der PSA-Wert bei Nichtrauchern und bei ehemaligen Rauchern das Prostatakrebs-Risiko besser widerspiegelte als bei Männern, die rauchten.

Bei Männern, die rauchten, war die Aussagekraft des PSA-Wertes hinsichtlich der Früherkennung von Prostatakrebs weniger aussagekräftig als bei Nichtrauchern oder ehemaligen Rauchern. Warum das so war – also welcher Mechanismus dahintersteckt –, muss nun in weiteren Studien erforscht werden.

© Alle Rechte: DeutschesGesundheitsPortal / HealthCom