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Informationen zu Prostatakrebs im Internet: Nutzungsverhalten von Langzeitüberlebenden

Original Titel:
Internet use after prostate cancer : Search for information and trust in disease-related information in long-term survivors

DGP – Das Internet bietet eine Fülle an Informationen – auch bezüglich Prostatakrebs. Wissenschaftler der Technischen Universität München untersuchten, ob Langzeitüberlebende eines Prostatakrebses im Internet nach Informationen zu ihrer Erkrankung suchten und wie zufrieden sie mit den Suchergebnissen waren. Es fiel auf, dass die meisten Männer den Informationen im Internet nicht völlig vertrauten.


Die Diagnose Prostatakrebs beschäftigt Betroffene oft ein Leben lang. Auch wenn die Erkrankung überstanden zu sein scheint, besteht doch immer das Risiko, dass der Krebs zurückkehrt. Daher ist es naheliegend, dass sich auch Patienten, die zu den Langzeitüberlebenden zählen, noch weiter für Informationen über Prostatakrebs interessieren. Heutzutage stellt das Internet eine große Informationsquelle für jegliche Themen dar. Wissenschaftler der Technischen Universität München interessierten sich dafür, wie Langzeitüberlebende das Internet nutzten, wie sie den dort gefundenen Informationen zu Prostatakrebs vertrauten und wovon beides abhängig war.

Langzeitüberlebende eines Prostatakrebses wurden nach ihrer Internetnutzung befragt

4636 Langzeitüberlebende (durchschnittlich 76 Jahre alt) machten 2017 Angaben zu ihrer Internetnutzung. Zusätzlich wurden soziodemographische und krankheitsrelevante Informationen über die Studienteilnehmer gesammelt. So wurde unter anderem protokolliert, wie alt die Patienten zum Zeitpunkt der Diagnose waren, welche Schulbildung sie genossen hatten, wie lange die Prostatakrebs-Diagnose her war und ob es zu einem Fortschreiten der Erkrankung kam. Die Wissenschaftler untersuchten mithilfe spezieller statistischer Analysen, ob diese Parameter mit dem Internetnutzungsverhalten der Patienten zusammenhingen.

Etwa die Hälfte der Internetnutzer suchte im Internet nach Informationen zu Prostatakrebs

Die Auswertung der Daten zeigte, dass 62,1 % der Befragten das Internet nutzten. Von diesen Personen suchte knapp die Hälfte (47,2 %) im Internet nach Informationen zu Prostatakrebs – 18 % von ihnen hatten dabei Schwierigkeiten. Es gibt zu denken, dass mehr als die Hälfte die Online-Informationen zu Prostatakrebs als ungeeignet empfanden und nur ein Drittel vertrauten den Informationen völlig. Das Vertrauen in die Informationen stand mit einem hohen Alter, einer höheren Schulbildung und mit einer häufigen Informationssuche im Zusammenhang. Viele Befragte betonten, dass sie in erster Linie ihrem behandelnden Urologen vertrauten.

Welche Patienten suchen im Internet nach Informationen zu Prostatakrebs?

Die Wissenschaftler interessierten sich dafür, welche Patienten im Internet nach Informationen zu ihrer Erkrankung suchten. Sie stellten fest, dass jüngere Patienten, Patienten, deren Diagnose noch nicht so lange her ist, Patienten mit einem Fortschreiten der Erkrankung und Patienten, die ohnehin häufig das Internet nutzten, häufiger im Internet nach Informationen zu Prostatakrebs suchten.

Etwa die Hälfte der Langzeitüberlebenden eines Prostatakrebses, die das Internet nutzten, suchten online nach Informationen zu Prostatakrebs. Einige berichteten von Problemen bei der Suche und die meisten hielten die Informationen im Internet nicht für voll vertrauenswürdig. Die Autoren der Studie raten, dass Urologen mit den Informationen, die es im Internet zu Prostatakrebs gibt, vertraut sein sollten, um den Patienten angemessene Informationsquellen empfehlen zu können.

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