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Interstitielle Zystitis
Interstitielle Zystitis: Je früher erkannt, desto wirksamer die Behandlung!
Original Titel:
Voiding diary might serve as a useful tool to understand differences between bladder pain syndrome/interstitial cystitis and overactive bladder
„Meine Krankheit hat mein Leben von Grund auf verändert. Es tut gut, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen – dieser Kontakt hat mir geholfen.“ Sabine (46) hat Interstitielle Zystitis (IC/BPS) und einen langen Weg bis zur Diagnose hinter sich, da diese oft mit anderen Erkrankungen wie Harnwegsinfektionen, überaktive Blase, aber auch gynäkologischen Erkrankungen wie Endometriose verwechselt wird. Das Führen eines Miktions- und Trinktagebuchs mit Schmerzerfassung hat bei Sabine wesentlich zur Diagnose IC beigetragen.
Häufiger Harndrang mit Blasenschmerz – soll das normal sein?
Das genaue Beobachten und Beschreiben der Symptome ist wichtig, da bakterielle Harnwegsinfekte häufig begleitend zu einer Interstitiellen Zystitis auftreten können; das bestätigt auch eine Studie mit 314 IC-Patientinnen, von denen 36 Prozent von begleitenden Harnwegsinfekten berichten (Warren JW et al., 2012).
Deshalb empfiehlt es sich, bei immer wiederkehrenden Harnwegsinfekten in Verbindung mit Blasenschmerzen vor dem Toilettengang, auch eine IC-Diagnostik in Betracht zu ziehen. Patienten sollten sich nicht scheuen, ihren behandelnden Arzt auf eine mögliche IC hinzuweisen, vor allem bei typischen Symptomen, wie hohe Miktionsfrequenz, Harndrang ohne Urinverlust und zusätzlich regelmäßig wiederkehrende und andauernde Schmerzen in Blase, Harnröhre oder Beckenbereich sowie mehr als zwei nächtliche Toilettengänge (Kim et al., 2014).
Charakteristisch sind chronische Bauch- oder Unterleibsschmerzen, die als brennend, glühend, stechend, schneidend beschrieben werden. Typischerweise treten sie vor dem Wasserlassen (bei der Blasenfüllung) auf – kurzzeitige Erleichterung wird nach dem Wasserlassen empfunden. Betroffene beschreiben außerdem Druckgefühl oder Missempfindung in der Blase, der Harnröhre und im Beckenbereich. Sehr häufiges Wasserlassen am Tag (Pollakisurie), > 8 bis 60 Mal am Tag, ständiger Harndrang, ohne Urinverlust auf dem Weg zur Toilette sowie nächtliche Toilettengänge (unter Umständen mehr als 2 Mal pro Nacht), um quälende Blasenschmerzen zu verringern weisen auf IC hin. Viele IC-Patienten haben begleitende Erkrankungen wie Lebensmittelunverträglichkeiten, Allergien, Migräne und Autoimmunerkrankungen.
Neben einer gründlichen Anamnese ist das Führen eines Miktions- und Trinktagebuchs mit Schmerzerfassung sinnvoll. Dies kann die Diagnosestellung vereinfachen, wie koreanische Wissenschaftler bewiesen, indem sie Unterschiede zwischen den Erkrankungen Interstitielle Zystitis und überaktive Blase anhand eines Toilettenprotokolls (Miktionstagebuch) untersuchten (Kim et al., 2014). Dazu führten 49 Patienten mit Interstitieller Zystitis und 301 Patienten mit überaktiver Blase drei Tage lang ein Toilettenprotokoll. Daraus war ersichtlich, dass Patienten mit Interstitieller Zystitis häufiger tags und nachts bei kleineren Urinmengen zur Toilette mussten, im Vergleich zu Patienten mit überaktiver Blase (Kim et al., 2014).
Weitere Hinweise auf eine Interstitiellen Zystitis können verschiedene Laboruntersuchungen geben – gesichert wird die Diagnose IC durch eine Blasenspiegelung (Zystoskopie), wodurch der Urologe krankheitstypische Veränderungen des Blasengewebes (Hunner-Läsionen oder Glomerulationen, auch Petechien genannt) erkennt.
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Mit der neuen Patientenleitlinie „Diagnostik und Therapie der Interstitiellen Cystitis (IC/BPS)“ können sich Patienten zum Krankheitsbild, zur Diagnostik sowie den unterschiedlichen Behandlungsmöglichkeiten der IC informieren und erfahren Wissenswertes zu Selbsthilfetechniken, die eine IC-Therapie unterstützen und in der Eigenverantwortung des Patienten liegen. Denn neben einer medizinischen, physiotherapeutischen und psychologischen Behandlung, usw. können sich Lebensstil- und Ernährungsumstellung positiv auf den Krankheitsverlauf auswirken.
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