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Corona- oder Influenza-Virus: „Wir sind vorbereitet“
Gemeinsame Verfahrensvorgaben von UKGM-Notaufnahmen und Institut für Virologie – Beste Versorgung von Patientinnen und Patienten gewährleistet
Gemeinsame Pressemitteilung der Philipps-Universität Marburg, der Justus-Liebig-Universität Gießen und des UKGM
Die Ausbreitung neuer Viruserkrankungen wie aktuell das neue Coronavirus aus China und auch die jährliche Influenzavirus-Welle führen schnell zu Unsicherheiten in der Bevölkerung. Wie kann ich mich schützen? Woher weiß ich, von welchem Virus ich betroffen bin?
Das Wichtigste in einer Situation, in der sich eine Infektionskrankheit rasch ausbreitet, ist es, schnell und sicher zu diagnostizieren. Dies ist für die beiden Standorte Gießen und Marburg gewährleistet. „Betroffene Patienten müssen innerhalb kürzester Zeit von Nicht-Betroffenen getrennt und in isolierten Räumen behandelt werden, um eine weitere Verbreitung zu stoppen.“, fasst Dr. Andreas Jerrentrup, Chefarzt der Zentralen Notaufnahme in Marburg zusammen.
Am Standort Gießen ist man auf derartige Erkrankungen besonders spezialisiert. Prof. Dr. Susanne Herold leitet dort die Sektion Klinische Infektiologie sowie die Klinische Forschungsgruppe „Virus-induziertes Lungenversagen“. Gemeinsam mit Ärzten und Forschern von beiden Standorten und den Instituten für Virologie in Gießen und Marburg werden hier neue Therapien gegen schwere Lungeninfektionen etabliert, u.a. solche, die durch Coronaviren ausgelöst werden. „Wir nutzen die Erkenntnisse aus der Forschung und unsere klinische Expertise auf diesem Feld, um Patienten mit schweren viralen Lungeninfektionen bestmöglich zu behandeln.“, so Herold. Prof. Dr. Werner Seeger, Ärztlicher Geschäftsführer des UKGM und Vorsitzender des Deutschen Zentrums für Lungenforschung, ergänzt: „Dabei profitieren wir zusätzlich von der klinischen und wissenschaftlichen Expertise in den Bereichen Lungenheilkunde und Intensivmedizin in Gießen.“
In der Diagnostik arbeiten die Kliniker eng mit den Instituten für Virologie zusammen. Dabei profitieren sie von der hohen Expertise und den schnellen Diagnoseergebnissen. Sie erhalten in kürzester Zeit zuverlässige Daten und können entsprechend schnell handeln. Das Institut für Virologie in Marburg verfügt über ein BSL4 Hochsicherheitslabor, eines von vieren in Deutschland. Weltweit sind es nur etwa 40 Einrichtungen, die über ein Sicherheitslabor der höchsten Schutzstufe verfügen. „Durch unsere exzellenten und international bekannten Virologen sind wir am UKGM in der ganz besonders glücklichen Situation, nicht nur auf dem allerneuesten Stand der Entwicklungen in dieser Ausbruchssituation zu sein, sondern wir sind auch bestens vorbereitet auf etwaige Verdachtsfälle. Glücklicherweise ist es aber dazu bisher im Hinblick auf das neue Coronavirus aus China noch nicht gekommen“, betont Prof. Dr. Harald Renz, ärztlicher Geschäftsführer am Standort Marburg.
Die Herausforderung des neuen Coronavirus wird sicherlich sein, es von anderen Viren, insbesondere von Influenzaviren zu unterscheiden, denn beide Infektionen haben ähnliche Symptome. „Glücklicherweise ist die Gensequenz des neuen Coronavirus bereits bekannt, was die Entwicklung eines schnellen Nachweistests durch die Berliner Kollegen möglich machte. Mit diesem Test können wir auch das neue Virus sehr schnell diagnostizieren“, erklärt Prof. Dr. Stephan Becker, Direktor des Instituts für Virologie in Marburg. „Noch gibt es in Deutschland keine Fälle von Infektionen mit dem neuen Coronavirus, aber wir sind vorbereitet. Darüber hinaus arbeiten wir im Rahmen des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung daran, einen Impfstoff zu entwickeln“, bestätigt der Forscher. Das werde aber einen längeren Zeitraum beanspruchen.