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Alles Wissenswerte über das Coronavirus 2019-nCoV
Seit Wochen wird fast täglich über das neuartige Coronavirus 2019-nCoV berichtet. Nun hat es auch Deutschland erreicht. Experten schätzen das Risiko für eine weitere Ausbreitung des Virus im Bundesgebiet aber weiterhin als sehr gering ein. Das UKR hat an dieser Stelle alles Wissenswerte über das Virus zusammengestellt.
Wie wahrscheinlich ist es, dass sich das Coronavirus in Deutschland verbreitet?
In Bayern wurden aktuell die ersten vier mit dem Coronavirus 2019-nCoV infizierten Patienten in Deutschland bestätigt. Es ist nicht auszuschließen, dass noch weitere einzelne Fälle folgen werden. Wie es beispielsweise auch bei den drei bestätigten Fällen in Frankreich der Fall war, kann das Virus durch Reisende aus der betroffenen Region Chinas mitgebracht werden. Das Risiko für eine Ausbreitung in Deutschland ist aber nach wie vor sehr gering. Das deutsche Gesundheitssystem ist gut vorbereitet auf den Umgang mit Verdachtsfällen oder tatsächlich mit dem neuartigen Coronavirus infizierten Personen.
Wie hoch ist das Risiko, sich mit dem Coronavirus zu infizieren?
Die Gefahr, am Coronavirus zu erkranken, ist derzeit eher niedrig einzuschätzen, insofern man keinen Kontakt zu Personen mit einer nachgewiesenen Infektion hat, die direkt aus der betreffenden Risikoregion Chinas kommen.
Was sind die Symptome einer Infektion mit dem Coronavirus?
Die Symptome ähneln denen vieler anderer Erkältungskrankheiten: Schnupfen, Husten, Kopfschmerzen, Fieber. Bei schweren Verläufen kommt es zu Atemnot oder einer Infektion der unteren Atemwege, was bis hin zu einer Lungenentzündung führen kann. Die Inkubationszeit kann bis zu 14 Tage betragen. Todesfälle traten nach bisherigen Erkenntnissen bislang vorwiegend bei Patienten auf, deren Immunsystem bereits geschwächt war, also älteren Personen oder solchen mit schweren Vorerkrankungen.
Wie wird das Coronavirus behandelt?
Es steht derzeit keine spezifische Therapie, die sich speziell gegen das Coronavirus richtet, zur Verfügung. Behandelt werden können dagegen die Symptome, unter anderem durch den Ausgleich des Flüssigkeitshaushaltes, Antibiotikagabe bei begleitenden bakteriellen Infektionen oder Beatmung.
Ebenso steht momentan noch keine Impfung zur Verfügung.
Wie kann man sich vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus schützen?
Den besten Schutz bieten allgemeine Maßnahmen wie Abstand zu Menschen mit Husten und Schnupfen so immer möglich, zusätzlich gute Hygienemaßnahmen, welche in Anbetracht der derzeitigen Grippewelle aktuell ohnehin angeraten sind. Diese umfassen ein regelmäßiges und gründliches Händewaschen mit Wasser und Seife, Abstand zu hustenden und niesenden Menschen bzw. das Husten und Niesen in die Armbeuge. Wenn möglich, sollten auch größere Menschenansammlungen vermieden werden. Bei medizinischem Personal kann zudem das Tragen eines Mundschutzes angezeigt sein.
Bieten Atemschutzmasken einen sinnvollen Schutz zur Ansteckungsprävention?
Sogenannte chirurgische Gesichtsmasken sollen verhindern, dass potentiell infektiöse Tröpfchen aus dem Atemtrakt von Chirurgen in das Operationsgebiet gelangen. So dienen die Masken eher dazu, andere Menschen vor einer Ansteckung zu schützen, wenn man z.B. selbst an Grippe erkrankt ist. Als Schutz vor einer Infektion von außen sind die Masken nur bedingt geeignet.
Welche Vorsichtsmaßnahmen werden am UKR getroffen?
Das Universitätsklinikum Regensburg hat, orientiert an den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts, ein Ablaufschema entwickelt, wie mit Verdachtsfällen und tatsächlich erkrankten Personen umgegangen wird.
Besteht ein begründeter Verdacht auf eine Infektion mit dem Coronavirus, so wird der entsprechende Patient umgehend isoliert. Das medizinische Personal, das den Patienten versorgt, schützt sich selbst vor einer Ansteckung durch das Tragen eines Schutzkittels, von Handschuhen, eines Mund-Nasen-Schutzes sowie ggfls. einer Schutzbrille. Auch der Patient selbst sollte einen Mund-Nasen-Schutz tragen, um eine Weitergabe des Erregers durch Tröpfcheninfektion zu vermeiden.
Jeder Verdachtsfall wird dem zuständigen Gesundheitsamt gemeldet. Dieses kann unter anderem weitere Infektionsschutzmaßnahmen ergreifen wie die Suche nach anderen potentiell erkrankten Personen im Umfeld des Patienten. Die Gesundheitsämter melden die Fälle zudem weiter an die Landesbehörden und an das Robert-Koch-Institut, welches die bundesweiten Daten sammelt und auswertet.
Wie ist Deutschland auf das Coronavirus vorbereitet?
Deutschland ist gut vorbereitet. So arbeiten deutschlandweit die Gesundheitsämter und die Landesämter für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) mit Krankenhäusern, Flughäfen und weiteren Behörden sehr eng zusammen. Das Robert-Koch-Institut gibt laufend die neuesten Nachrichten weiter, bewertet alle Informationen, erstellt eine Risikobewertung und stellt außerdem auch einen Test auf das neue Virus zur Verfügung. Das Robert-Koch-Institut ist zudem mit der europäischen Gesundheitsbehörde ECDC und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in ständigem Austausch. Entsprechend der aktuellen Risikobewertung werden seitens des Robert-Koch-Instituts Empfehlungen ausgesprochen, welche Maßnahmen zum Gesundheitsschutz anzeigt sind.
Außerdem ist Deutschland auch im internationalen Vergleich gut ausgestattet: Es gibt mehrere Standorte, an denen man Patienten mit sehr gefährlichen Infektionen behandeln kann, die sogenannten STAKOB-Zentren. Allerdings ist dies nach aktuellem Kenntnisstand im Falle des Coronavirus nicht notwendig. Übertragungen durch Tröpfchen kann man durch gezielte Maßnahmen in allen Krankenhäusern der regulären Versorgungsstufe verhindern.