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Eine Prostatakrebs-OP wirkt sich auch beim Fortschreiten der Erkrankung noch positiv aus
Original Titel:
Impact of prior local therapy on overall survival in men with metastatic castration-resistant prostate cancer: Results from Shared Equal Access Regional Cancer Hospital
DGP – Eine lokale Behandlung wie die Operation oder die Strahlentherapie wird in der Regel dann eingesetzt, wenn der Prostatakrebs noch lokal begrenzt ist und noch keine Metastasen gebildet hat. Kommt es trotz der Therapien zu einem Fortschreiten der Erkrankung, hatten Patienten, die sich in der Vergangenheit operieren ließen, dennoch einen Überlebensvorteil. Dies war das Ergebnis der vorliegenden Studie.
Wenn sich der Prostatakrebs noch nicht in andere Körperregionen ausgebreitet hat (Metastasen gebildet hat) ist mit einer lokalen Behandlung wie der Operation oder Strahlentherapie prinzipiell eine Heilung möglich. Nicht selten kommt es jedoch trotz der lokalen Behandlung zu einem Fortschreiten der Erkrankung. In diesem Fall wird meistens eine Hormontherapie gestartet, die jedoch in der Regel nach einer gewissen Zeit ihre Wirkung verliert – der Prostatakrebs ist dann kastrationsresistent. Bildet der Prostatakrebs dann Metastasen, ist von einem fortgeschrittenen Stadium die Rede. Wissenschaftler aus den USA fragten sich, ob es in einem solchen fortgeschrittenen Stadium für den Patienten noch einer Rolle spielt, ob er sich in der Vergangenheit einer lokalen Behandlung unterzogen hatte oder nicht. Ist der positive Effekt einer lokalen Therapie hinfällig, sobald der Krebs weiter fortschreitet oder profitieren die Patienten auch im fortgeschrittenen Stadium noch von der vorangegangenen Therapie?
Patienten mit metastasiertem, kastrationsresistentem Prostatakrebs wurden je nach vorangegangener lokaler Behandlung in verschiedenen Gruppen eingeteilt
Die Wissenschaftler sammelten Daten von 729 Patienten mit einem metastasierten, kastrationsresistenten Prostatakrebs. Eine Voraussetzung für die Einbeziehung der Daten war, dass der Prostatakrebs erst Metastasen bildete, nachdem er kastrationsresistent geworden war. Je nachdem, wie die Patienten zuvor behandelt wurden, wurden sie in drei verschiedene Gruppen eingeteilt: operative Prostataentfernung (mit oder ohne Bestrahlung, 176 Patienten), alleinige Strahlentherapie (269 Patienten) oder keine lokale Behandlung (284 Patienten). All diese lokalen Behandlungen erfolgten, bevor der Prostatakrebs kastrationsresistent wurde – und somit auch bevor der Krebs Metastasen gebildet hatte. Die Wissenschaftler untersuchten, ob sich die vorherige Behandlung auf das Überleben der Patienten (ab dem Auftreten von Metastasen) auswirkte.
Patienten mit einer vorangegangenen Operation hatten eine Überlebensvorteil
Statistische Analysen ergaben, dass die Patienten, die sich zuvor operieren ließen, sowohl ein besseres allgemeines Überleben als auch ein besseres krebsspezifisches Überleben aufwiesen als Patienten, die sich keiner lokalen Behandlung unterzogen hatten. Dies war auch der Fall, wenn bei der Analyse mögliche Begleiterkrankungen der Patienten berücksichtigt wurden. Bei Patienten, die eine alleinige Strahlentherapie hinter sich hatten, konnte dieser Überlebensvorteil im Vergleich zu Patienten ohne lokale Behandlung nicht gesehen werden.
Männer mit einem metastasierten, kastrationsresistenten Prostatakrebs hatten somit gegenüber Patienten ohne lokale Behandlung einen Überlebensvorteil, wenn sie sich in der Vergangenheit die Prostata operativ entfernen ließen. Dieser Überlebensvorteil bezog sich sowohl auf das allgemeine als auch auf das krebsspezifische Überleben.
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