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Medical Assessment Center am Flughafen Frankfurt vorgestellt
Klose: „In Hessen gibt es belastbare und erprobte Mechanismen und Abläufe, um eine Ausbreitung bestmöglich zu verhindern.“
Die hessischen Gesundheitsbehörden und der Flughafen Frankfurt am Main sind auf die Ankunft von Patienten mit neu aufgetretenen oder hochansteckenden Krankheiten wie dem neuen Coronavirus 2019 n-Cov gut vorbereitet.
Um das genaue Vorgehen in einem solchen Fall zu erläutern und einen Blick in die dafür vorgehaltenen Räumlichkeiten zu ermöglichen, führen der hessische Sozial- und Integrationsminister Kai Klose, der Leiter des Gesundheitsamts Frankfurt, Prof. Dr. Dr. René Gottschalk sowie der Leiter der Flughafenklinik der Fraport AG, Dr. Michael Sroka, heute durch das Frankfurter Medical Assessment Center (MAC).
Bestmögliche Vorbereitung
Um bestmöglich vorbereitet zu sein, hat der Hessische Minister für Soziales und Integration eine erhöhte Betriebsbereitschaft des MAC angeordnet, sodass die dort vorgehaltenen logistischen Kapazitäten angehoben werden. „Wie wir in solchen Fällen vorgehen, stimmen wir mit den Ärzten des Flughafens und den Ärzten des Gesundheitsamtes Frankfurt ab. Wir wägen die Risikoeinschätzung mit jedem neuen Informationseingang sorgfältig ab und passen mögliche Maßnahmen an die aktuelle Entwicklung an“, erläutert Kai Klose.
Schutz der öffentlichen Gesundheit
Die internationalen Gesundheitsvorschriften (IGV) verpflichten an besonderen Flughäfen zur Vorhaltung von Kapazitäten zum Schutz der öffentlichen Gesundheit. Einer der fünf deutschen Flughäfen ist der Flughafen Frankfurt am Main. Dort sind alle notwendigen Vorbereitungen getroffen, um auf ankommende Passagiere mit neu aufgetretenen oder hochansteckenden Krankheiten unmittelbar reagieren zu können.
Für Personen, die möglicherweise mit Infizierten in Kontakt waren, steht u.a. das MAC zur Verfügung. Dieses bietet die Möglichkeit der Betreuung von Flugreisenden, einer zeitnahen ärztlichen Untersuchung sowie einer bedarfsweisen vorübergehenden Unterbringung. „Wir arbeiten eng mit den zuständigen Behörden zusammen und haben gestern auf deren Anordnung das MAC am Flughafen Frankfurt bereitgestellt“, erklärt Dr. Sroka.
„Die Räumlichkeiten haben wir mit den nötigen Materialien eingerichtet.“ Anschließend wurde das MAC offiziell an die Gesundheitsbehörden übergeben, die für die weitere Betreuung und Versorgung verantwortlich sind.
Gestern hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) das Coronavirus als weltweiten Notfall eingestuft. Damit sind alle Mitgliedsländer der WHO aufgefordert, die von der WHO empfohlenen Krisenmaßnahmengegen eine weitere Ausbreitung untereinander zu koordinieren.
Hessen ist gut vorbereitet
„In Hessen sind bereits belastbare und erprobte Mechanismen und Abläufe umgesetzt, um eine weitere Ausbreitung bestmöglich zu verhindern. Wir werden weiterhin an der sehr gut funktionierenden Strategie festhalten. Selbstverständlich werden wir bei Bedarf auf zukünftige Empfehlungen der WHO reagieren und aktuell notwendige Anpassungen evaluieren“, so Minister Klose. Auch Prof. Dr. Dr. Gottschalk zeigt sich angesichts der aktuellen Lage zuversichtlich: „Der öffentliche Gesundheitsdienst ist gut aufgestellt, sodass wir auch diese Aufgabe lösen werden.“
Rückholflug der deutschen Passagiere aus China
Zunächst wird das MAC für die Passagiere des Rückholflugs der Bundesregierung genutzt. Für die Organisation des Fluges, die Ausreise und die Begleitung durch medizinisches Personal ist das Auswärtige Amt verantwortlich. Der Flug erfolgt unter ärztlicher Begleitung, nachdem die chinesischen Behörden den Abflug genehmigt haben. Am Flughafen Frankfurt werden alle Personen von den Ärzten des öffentlichen Gesundheitsdienstes in Empfang genommen, befragt und untersucht.
Falls sich ein Anhaltspunkt dafür ergibt, dass eine Person krank ist, wird diese in die Universitätsklinik in Frankfurt gebracht, die auf die Diagnostik und Therapie von nCoV-Fällen eingerichtet ist. Alle übrigen Personen werden zunächst im MAC betreut und dann gemeinsam in den Luftwaffenstützpunkt im rheinland-pfälzischen Germersheim gebracht, wo sie versorgt sind und 14 Tage bleiben können. Die Organisation erfolgt auf Anlass und mit Unterstützung der Bundesregierung.