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Augenklinik des UKSH wendet neue Lasertherapie bei Makulaerkrankungen an
Zu lesen oder auch nur ein Gesicht zu erkennen, wäre ohne die Makula nicht möglich. Die Makula lutea ist ein millimeterkleines Areal im Zentrum der Netzhaut des Auges, das für das scharfe Sehen verantwortlich ist. Verschiedene Erkrankungen können diesen wichtigen Bereich schädigen. Die Klinik für Augenheilkunde des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Lübeck, wendet nun eine neue Lasertherapie bei Makulaerkrankungen an. Bei der Behandlung mit dem pulsierenden Laserlicht wird das Netzhautgewebe schonend erwärmt, sie ist schmerzfrei und birgt im Gegensatz zu herkömmlichen Lasertherapien im Bereich der Makula kaum Risiken für die Patientinnen und Patienten.
Eine der Erkrankungen, bei der die Therapie eingesetzt wird, ist die Chorioretinopathia centralis serosa (CCS), die vor allem Erwachsene, häufig Männer im Alter zwischen 20 und 60 Jahren, betrifft. Dabei sammelt sich unterhalb der Makula Flüssigkeit an. Die Betroffenen sehen verschwommen, gerade Linien etwa als Wellen, oder nehmen einen Fleck oder eine Helligkeit mitten im Gesichtsfeld wahr. Die Erkrankung, deren Ursache nicht vollständig geklärt ist, heilt manchmal von selbst, jedoch nicht immer. Auch tritt sie nach dem ersten Verschwinden in 30 bis 50 Prozent der Fälle wiederholt auf und kann chronisch werden.
Die neue Lasertherapie regt den Stoffwechsel der Pigmentzellen an, der für die Wasserableitung aus der Netzhaut verantwortlich sind. Dieser Effekt wird durch Wärme erreicht, die das pulsierende Laserlicht in einem winzigen Bereich des Netzhautgewebes erzeugt. „Im Gegensatz zur herkömmlichen Netzhautlaserbehandlung zerstört diese Methode kein Gewebe, so dass keine Narbenbildung in der Netzhaut des Patienten entsteht. Der Verlust der Sehschärfe durch diese Narbenbildung war eines der größten Probleme der früheren Netzhautlaserbehandlung in der Makula. Aber jetzt haben wir die Möglichkeit, diesen Bereich ohne jeglichen Sehverlust zu behandeln“, sagt die Privatdozentin Dr. Yoko Miura, Oberärztin der Augenklinik am Campus Lübeck.
Auch andere Makula-Erkrankungen könnten mit der neuen Methode behandelt werden. Dazu zählt die trockene Form der altersbedingten Makuladegeneration (AMD), bei der sich Ablagerungen unter der Netzhaut entwickeln und sich im weiteren Verlauf die Sehschärfe vermindert. Allerdings sind hier weitere Untersuchungen notwendig. Ein anderes Anwendungsgebiet ist das diabetische Makulaödem, das oft Folge einer Diabeteserkrankung ist. Hier staut sich Flüssigkeit im Netzhautgewebe, die zu einer Verdickung der Netzhautmitte führt und ebenso das Sehvermögen einschränkt.
Die Lasertherapie soll das Abpumpen der Flüssigkeit in der Netzhaut erleichtern. Kontrolltermine in der Augenklinik, bei denen die Sehschärfe sowie die Ansammlung der Flüssigkeit überprüft wird, finden generell nach einem Monat sowie drei und sechs Monaten statt. „Zeigt die Behandlung nicht den gewünschten Erfolg, so kann sie wiederholt werden“, sagt Dr. Miura.
Bei den verschiedenen Makulaerkrankungen gibt es unterschiedliche Therapiemöglichkeiten, etwa bestimmte Medikamente, die regelmäßig in den Glaskörper des Auges gespritzt werden müssen. „Durch eine gründliche Untersuchung versuchen wir, die beste Behandlungsmethode für jeden Patienten zu finden. Die Wirkung der neuen Lasertherapie ist vor allem für CCS gut nachgewiesen. Daher würde ich empfehlen, bei CCS-Patienten diese Behandlung so früh wie möglich durchzuführen“, sagt Dr. Miura.
Bislang erscheint auch eine Kombination von Medikamenten und der Behandlung mit dem pulsierenden Laser vielversprechend. An der Klinik für Augenheilkunde wird weiterhin an der neuen Therapie für Makulaerkrankungen geforscht. Insbesondere haben es sich die Ärztinnen und Ärzte zur Aufgabe gemacht, herauszufinden, wie die Lasertherapie Patientinnen und Patienten mit Makulaerkrankungen langfristig helfen kann.