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Dranginkontinenz: Blasentraining, Beckenbodentraining oder Elektrostimulation ‒ was kann helfen?
Plötzlich starker Harndrang, unfreiwillige Urinverluste und keine ausreichende Blasenkontrolle mehr, das sind keine Oma-Opa-Probleme! Auch jüngere Menschen haben Dranginkontinenz und müssen Wege finden, im Alltag mit den Beschwerden umzugehen. Es gibt eine Reihe von Behandlungsmöglichkeiten – darunter auch Optionen ohne Medikamente oder Operation. Die Stiftung Gesundheitswissen hat in ihren aktuellen Studienchecks den Nutzen und Schaden solcher nicht-medikamentöser Therapien bei Dranginkontinenz geprüft.
Von Harninkontinenz, dem unfreiwilligen Verlust von Urin, ist in Deutschland etwa jeder 8. Erwachsene betroffen, und zwar über alle Altersstufen hinweg. Die Dranginkontinenz ist eine Unterform davon. Sie ist die häufigste Form der Inkontinenz bei Männern jeden Alters und bei Frauen ab 50 Jahren. Die Fallzahlen nehmen mit dem Alter zu. Doch auch schon in jüngeren Jahren wird die Diagnose nicht selten gestellt. So ist beispielsweise etwa jede 17. Frau bereits im Alter von 18 bis 39 Jahren von Dranginkontinenz betroffen und etwa jede 9. Frau im Alter von 50 bis 59 Jahren.
Der unfreiwillige Urinverlust kann sich auf viele Lebensbereiche negativ auswirken – den Beruf, den Alltag, das Freizeit-, Familien- und Sexualleben. Betroffene ziehen sich nicht selten aus sozialen Kontakten zurück und kämpfen mit Folgeerkrankungen wie Ängsten und Depressionen. Falsche Vorstellungen, Scham und Stigmatisierung verhindern darüber hinaus oft, dass sie sich ärztliche Hilfe holen.
Auch wenn eine fassbare körperliche Ursache der Dranginkontinenz ‒ wie in den meisten Fällen ‒ nicht gefunden wird oder nicht ausreichend therapiert werden kann, gibt es Möglichkeiten, die Dranginkontinenzbeschwerden zu behandeln. Dazu gehören sowohl Behandlungen ohne Medikamente, mit Medikamenten oder auch Operationen. In der Regel werden zuerst Behandlungsmöglichkeiten ohne Medikamente oder operativen Eingriff versucht.
In ihrem aktuellen Studiencheck hat die Stiftung Gesundheitswissen Studien zum Nutzen und Schaden verschiedener Verfahren ohne Medikamente untersucht: für das Blasentraining, das Beckenbodentraining und zwei Verfahren der Elektrostimulation ohne Operation. Die Ergebnisse: