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Wissenswertes zu Multipler Sklerose
Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems. Sie wird auch als Encephalomyelitis disseminata bezeichnet. In Gehirn und Rückenmark kommt es dabei zu Entzündungen und letztlich der Schädigungen von Nervenzellen und der sie umgebenden Markschicht. Die Entzündungen entstehen durch Angriffe der körpereigenen Abwehrzellen. Da sich das Immunsystem bei Multipler Sklerose gegen körpereigenes Gewebe richtet, gehört die Multiple Sklerose zu den Autoimmunerkrankungen. Da die Entzündungen an ganz unterschiedlichen Stelle im zentralen Nervensystem auftreten, sind ganz unterschiedliche Symptome die Folge. Die Erkrankung begleitet Betroffene ein Leben lang; wir berichten daher Untersuchungen zu verschiedenen Lebensphasen wie beispielsweise Kindheit und Jugend oder Schwangerschaft.
Ursachen
Die genauen Ursachen für Multiple Sklerose sind bisher noch nicht abschließend geklärt. Die gängigste Theorie dazu ist, dass ein Zusammenspiel aus Umweltfaktoren und Lebensstil bei Personen mit bestimmten genetischen Merkmalen dazu führt, dass das Immunsystem des Körpers das zentrale Nervensystem angreift. Auch bestimmte Infektionen mit Viren, wie dem Epstein-Barr-Virus oder anderen Herpes-Viren und Retro-Viren, könnten eine Rolle spielen. Lesen Sie mehr dazu unter Risiko und Prävention sowie Ernährung und Lebensstil.
Symptome und Folgen
Multiple Sklerose wird auch als Krankheit mit den tausend Gesichtern bezeichnet. Nicht nur wird zwischen unterschiedlichen Verläufen unterschieden (schubförmig, sekundär progredient, primär progredient), auch welche Nerven besonders betroffen sind, ist sehr individuell. Abhängig davon welche Nervenfasern im Gehirn und Rückenmark betroffen sind, treten verschiedene Symptome auf.
Die Symptome der Multiplen Sklerose werden durch die Entzündungen im zentralen Nervensystem ausgelöst. Die Angriffe des Immunsystems richten sich dabei vor allem gegen die Markscheiden. Sie bestehen hauptsächlich aus Myelin. Die Markscheiden, auch Myelinscheiden genannt, werden von bestimmten Zellen gebildet. Die Oligodendrozyten bilden lange Fortsätze, die die Nervenfasern der Nervenzellen umhüllen. Auch sie werden bei MS von Abwehrzellen attackiert. Normalerweise sorgen die Myelinscheiden für eine schnellere Weiterleitung der elektrischen Signale durch die Fasern der Nervenzelle. Sie funktionieren ähnlich wie die Isolierung bei einem Kabel. Sind die Markscheiden entzündet oder haben sich vernarbt und verhärtet, ist die Signalweiterleitung an diesen beschädigten Stellen gestört. Auch die Nervenzellen selbst können durch die Angriffe des Immunsystems beschädigt werden.
Typische Symptome der MS, die sich auch gerade zu Beginn der Erkrankung zeigen, sind Lähmungen, Sehstörungen und Gefühlsstörungen wie Kribbeln, Taubheitsgefühl oder Schmerzen. Die Bandbreite an Beschwerden ist aber sehr groß und von Patient zu Patient verschieden. Je nachdem welche Nervenbahnen betroffen sind, können ebenso Blasenstörungen, Unsicherheiten beim Gehen, Greifen oder Sprechen, sexuelle Funktionsstörungen, Schwindel oder Spastiken auftreten. Auch die kognitiven Fähigkeiten, die Aufmerksamkeit, Merkfähigkeit und Konzentration können durch die Erkrankung beeinträchtigt werden. Ebenso kann die MS von Begleiterkrankungen wie Fatigue, einer chronischen frühzeitigen Erschöpfbarkeit, sowie Depressionen begleitet werden. Erfahren Sie mehr dazu in der Rubrik Begleit- und Folgeerkrankungen.
Behandlung
Die Behandlung von Multipler Sklerose besteht aus der Schubtherapie, der Langzeittherapie und der Behandlung von Symptomen und Begleiterkrankungen. Bei einem akuten Schub werden per Infusion entzündungshemmende Medikamente verabreicht. Die Langzeittherapie zielt darauf ab, dass weniger Schübe auftreten und eine fortschreitende Behinderung durch die Erkrankung aufgehalten oder verlangsamt wird. Dazu werden verschiedene Wirkstoffe eingesetzt. Sie wirken regulierend auf das Immunsystem. Die Langzeittherapie wird daher auch verlaufsmodifizierende Therapie genannt, da sie den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen soll. Je nach Schwere der Erkrankung stehen verschiedene Wirkstoffe zur Verfügung. Lesen Sie mehr, auch zu neuen Wirkstoffen in der Entwicklung, in unserer Rubrik Arzneimittelstudien. Außerdem berichten wir auch über die Erforschung neuer Therapieformen, beispielsweise Stammzellltherapien oder Hirnstimulation, unter Operationen und weitere Eingriffe.
Die Behandlung von Symptomen richtet sich danach, welche Bereiche der Gesundheit Beschwerden machen. Wichtig sind ergänzende Maßnahmen wie Physiotherapie, Ergotherapie, Sporttherapie und auch Logopädie. Sie können dazu beitragen, Störungen der Bewegungsabläufe zu mildern, die Beweglichkeit zu mildern aber auch Selbständigkeit und Berufsfähigkeit zu erhalten. Hilfsmittel wie Gehstock, Rollatoren oder auf die Bedürfnisse von Menschen mit MS ausgerichtete Alltagsgegenstände können den Alltag erleichtern, gerade wenn der Behinderungsgrad, gemessen als EDSS-Wert, fortgeschrittener ist. Psychotherapie, Gedächtnistraining und Techniken zur Bewältigung von Stress und Anspannung können ebenso helfen, die Lebensqualität zu steigern.
Unser Service für Sie
Wir vom DeutschenGesundheitsPortal recherchieren täglich nach neuen Studien, die sich mit allen relevanten Themen rund um die Krankheit Multiple Sklerose beschäftigen. Wir bieten Ihnen topaktuelle Informationen direkt aus der Wissenschaft, um Sie nicht nur besonders gut, sondern auch besonders schnell über neue Möglichkeiten zu informieren.