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Meta-Analyse zur Wirksamkeit nicht-invasiver Hirnstimulation bei MS-Fatigue
Original Titel:
Non-invasive brain stimulation for fatigue in multiple sclerosis patients: A systematic review and meta-analysis
- Fatigue ist ein häufiges und stark belastendes Symptom bei der Multiplen Sklerose
- Meta-Analyse zur Wirksamkeit nicht-invasiver Hirnstimulation
- Transkranielle Gleichstromstimulation schien demnach signifikant wirksam
- Unerwünschte Effekte typischerweise mild und vorübergehend
DGP – Fatigue ist ein häufiges und stark belastendes Symptom bei der Multiplen Sklerose (MS), das kaum verstanden ist und wofür bessere Behandlungsoptionen gesucht werden. In einer aktuellen systematischen Literaturübersicht und Meta-Analyse wurde nun eine vielversprechende Wirksamkeit von transkranieller Gleichstromstimulation bei MS-Fatigue gezeigt.
Fatigue ist ein häufiges und stark belastendes Symptom bei der Multiplen Sklerose (MS), das kaum verstanden ist und wofür bessere Behandlungsoptionen gesucht werden. Forscher führten nun eine systematische Literaturübersicht und Meta-Analyse durch, um die Wirksamkeit von non-invasiver Hirnstimulation zur Linderung der Fatigue bei MS zu ermitteln.
Fatigue: häufig und stark belastend bei MS
Dazu durchsuchten sie die medizin-wissenschaftlichen Datenbanken MEDLINE, Embase, Web of Science, Cochrane Library, Chinese National Knowledge Infrastructure und Wanfang nach Studien, die bis Ende 2018 veröffentlicht worden waren. Randomisierte oder pseudo-randomisierte Studien mit einer Scheinbehandlung (Sham-Kontrolle) wurden in die Analyse aufgenommen. Methoden zur nicht-invasiven Hirnstimulation waren die transkranielle Gleichstromstimulation (tDCS), transkranielle magnetische Stimulation (TMS), transkranielle Rauschstromstimulation (tRNS), transkranielle Wechselstromstimulation (tACS), kranielle Elektrotherapie-Stimulation und die nicht-invasive kortikale Elektrostimulation mit reduzierter Impedanz. Bei der Magnetstimulation wird eine Magnetspule an die Kopfhaut angelegt, bei Elektrostimulationen werden Elektroden entweder an die Kopfhaut oder an die Ohren angelegt. In allen Fällen soll die Gehirnaktivität mit Hilfe der Stimulation beeinflusst werden. Die Autoren ermittelten den Schweregrad der Fatigue vor und nach der Stimulation als Maß für die Wirksamkeit der Behandlung. Außerdem wurde das Auftreten unerwünschter Ereignisse analysiert.
Meta-Analyse zur Wirksamkeit nicht-invasiver Hirnstimulation
Daten von Behandlungsgruppen verschiedener Studientypen (Überkreuz- oder parallele Gruppen) wurden zusammengefasst betrachtet. Insgesamt 14 Studien konnten ermittelt werden: 11 setzten tDCS ein, 2 nutzten TMS und 1 Studie untersuchte tRNS. Insgesamt wurden 207 Patienten dabei untersucht. Es fanden sich allerdings keine Studien mit den Verfahren tACS, kranieller Elektrotherapiestimulation oder nicht-invasiver kortikaler Elektrostimulation mit reduzierter Impedanz, die den Analysekriterien entsprachen. Sowohl kurz- als auch langfristig zeigte sich signifikante Wirkung der tDCS-Behandlung (Gleichstromstimulation). TMS (Magnetstimulation) und tRNS (Rauschstromstimulation) schienen dagegen der Scheinbehandlung nicht überlegen zu sein. Die Wirksamkeit von tDCS wurde vor allem für die Patientengruppe gefunden, die mit 1,5 mA bzw. bilateral (S1) stimuliert wurde. Unerwünschte Ereignisse waren typischerweise mild und vorübergehend und waren zudem vergleichbar zwischen echter Behandlung und Scheinbehandlung.
Transkranielle Gleichstromstimulation bei MS-Fatigue signifikant wirksam, unerwünschte Effekte vorübergehend
Zusammenfassend berichten die Autoren, dass das Verfahren der transkraniellen Gleichstromstimulation (tDCS) in der Forschungsübersicht sicher und wirksam zur Behandlung von Fatigue bei MS zu sein scheint. Die insgesamt geringe Patientenzahl lässt allerdings noch einige Fragen offen – weitere Forschung ist also zu erhoffen.
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