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Co-Infektion mit Influenzaviren und SARS-CoV-2: Probleme bei der Diagnosenstellung
Original Titel:
Lymphopenic community acquired pneumonia as signature of severe COVID-19 infection
DGP – Die chinesischen Wissenschaftler beschreiben einen Fall einer Co-Infektion. Mehrmals testeten die Wissenschaftler Abstriche aus den oberen Atemwegen, die alle negativ für SARS-CoV-2 ausfielen. Der Test ist die am häufigsten eingesetzte Diagnoseform. Die Wissenschaftler schlussfolgern, dass die Sensitivität von Abstrichen aus den oberen Atemwegen unzureichend sein könnte.
Influenza (Grippe) und COVID-19 haben sehr ähnliche Symptome, hauptsächlich Fieber und trockener Husten, und können beide eine Lungenentzündung verursachen. Chinesische Wissenschaftler beschrieben jetzt einen Fall einer Co-Infektion mit SARS-CoV-2 und Influenza-Viren.
Abstriche aus dem Rachen waren negativ für SARS-CoV-2
Die Ärzte behandelten am 23. Januar einen 69-jähriger Mann wegen Fieber und trockenem Husten. Er war von Mitte Dezember bis zum 22. Januar in Wuhan gewesen und zeigte jetzt erste Symptome. Er hatte keine Begleiterkrankungen. Die Ärzte nahmen zwei Abstriche aus dem Nasenrachenraum, die beide negativ ausfielen (rRT-PCR). Sie testeten erneut auf SARS-CoV-2 sowie Influenza A und B und humane respiratorische Synzytial-Viren. Der Test für Influenza A fiel positiv aus. Der Patient wurde nach Hause entlassen und erhielt Oseltamivir.
Proben aus der Lunge waren positiv für SARS-CoV-2
Am 30. Januar stellte sich der Mann aufgrund des anhaltenden Fiebers und Atemnot erneut vor. Seine Lymphozyten lagen nicht mehr im Referenzbereich, seine Sauerstoffsättigung lag bei 83 % und ein Lungen-CT zeigte ein akutes Lungenversagen. Ein erneuter Test auf SARS-CoV-2 war negativ. Auch der Auswurf wurde negativ getestet. Der Mann bekam Sauerstoff und sein Zustand besserte sich.
Vier Tage später führten die Ärzte eine Bronchoskopie durch und entnahmen Proben (bronchoalveoläre Lavage). Metagenomisches Next-Generation-Sequenzing zeigte genetische Übereinstimmung mit SARS-CoV-2. Die Mediziner testeten auch das Sputum (Auswurf) positiv. Ein Abstrich aus dem Nasenrachenraum und ein zweiter Test des Sputums waren allerdings negativ.
Test aus dem Rachenraum bei Co-Infektion nicht ausreichend?
Die chinesischen Wissenschaftler beschreiben einen Fall einer Co-Infektion. Mehrmals testeten die Wissenschaftler Abstriche aus den oberen Atemwegen, die alle negativ für SARS-CoV-2 ausfielen. Der Test ist die am häufigsten eingesetzte Diagnoseform. Die Wissenschaftler schlussfolgern, dass die Sensitivität von Abstrichen aus den oberen Atemwegen unzureichend sein könnte. SARS-CoV-2 lies sich nur durch Sequenzierung von Proben aus der Lunge oder durch rRT-PCR des Sputums nachweisen. Diese Tests könnten daher besser sein, vor allem wenn der Patient schon positiv auf Grippe getestet wurde.
[DOI 10.1016/j.jinf.2020.02.029 ]
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