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Bekämpfung der SARS-CoV-2-Pandemie: Vorstufe zum Virtuellen Krankenhaus NRW startet in Münster und Aachen
Virtuellen Krankenhauses für die Bereiche Intensivmedizin und Infektiologie zur optimierten Behandlung von Covid-19-Patienten in Nordrhein-Westfalen (NRW). Das UKM ist zuständig für alle Krankenhäuser im Bereich der Ärztekammer Westfalen-Lippe.
„Die Coronavirus-Pandemie erhöht im gesamten Land die Nachfrage nach intensivmedizinischer und epidemiologischer Be-handlung aufgrund der steigenden Zahl infizierter Patientinnen und Patien-ten. Das Virtuelle Krankenhaus ermöglicht durch den Einsatz von Tele-Intensivmedizin den Ärzten vor Ort den Rückgriff auf die Expertise der bei-den Unikliniken Aachen und Münster. So können wir Covid-19-Patienten so lange wie möglich heimat- und familiennah bestmöglich behandeln“, sagt Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Lan-des NRW anlässlich des vorgezogenen Starts des Virtuellen Krankenhauses.
Das Virtuelle Krankenhaus bietet die Möglichkeit, dass Intensivmediziner in anderen Krankenhäusern in NRW bei der Behandlung von Covid-19-Patienten ab sofort sowohl telefonisch als auch in Videokonferenzen mit Experten der Universitätsmedizin zusammenarbeiten. Die Häuser der Grund- und Regelversorgung können so auf die besondere Expertise des UKM zurückzugreifen. Die vorhandenen Intensivbetten für schwer betroffene Patien-ten können damit landesweit optimal genutzt werden. Möglicherweise pati-entengefährdende Transporte von einem Krankenhaus zum anderen werden reduziert, da die Patienten länger vor Ort behandelt werden können.
„Durch den Einsatz von Tele-Intensivmedizin kann die Zahl erforderlicher Intensivbetten mit adäquater medizinischer Expertise – nicht nur in der In-tensivmedizin, sondern auch in anderen Fachgebieten wie beispielsweise der Infektiologie, Labormedizin, Pneumologie und weiteren Disziplinen – kurz-fristig effektiv gesteigert und die erforderlichen Behandlungsressourcen für NRW im Idealfall mehr als verdoppelt werden. Wir haben seit über drei Jah-ren Erfahrungen mit Telemedizin in der Intensivmedizin und Infektiologie, verfügen über ein eingespieltes interdisziplinäres Team und stehen den an-deren Krankenhäusern rund um die Uhr zur Verfügung. Wir sind froh, dass das Land NRW die Entscheidung getroffen hat, die Vorstufe des Virtuellen Krankenhaus nun zu starten. Damit können deutlich mehr in NRW vorhan-dene Intensivbetten für die Behandlung von schwerkranken COVID-19 Pati-enten optimal genutzt werden“, macht der Ärztliche Direktor des UKM, Prof. Dr. med. Dr. h.c. Hugo Van Aken deutlich.
Auch die Behandlungsmöglichkeiten intensivmedizinischer Patienten mit anderen Erkrankungen können in den telemedizinischen Konsilen abge-stimmt werden. Die Krankenhäuser können auf verschiedenen Wegen – un-ter anderem über eine extra dafür eingerichtete Hotline – Kontakt mit dem UKM aufnehmen. Die Intensivmediziner besprechen dann gemeinsam das weitere Vorgehen, dazu steht auch eine sichere Videokonferenz (Elektronische Visite – CGM ELVI) zur Verfügung.
Die Krankenhäuser werden bis Freitag über das genaue Vorgehen und die verschiedenen Kontaktmöglichkeiten informiert. Das Krankenhaus benötigt als technische Ausstattung lediglich ein Endgerät wie Laptop oder Tablet. Die Finanzierung dieser Leistungen wird aktuell im Detail noch abgestimmt. „In dieser historisch einmaligen Situation starten wir jedoch bereits jetzt mit der Umsetzung“, betont Prof. Dr. med. Dr. h.c. Hugo Van Aken. Für NRW gehen die Experten aktuell von einem Bedarf von ca. 1.500 Visiten pro Tag aus. Dies entspricht dann einer Belegung von ca. 50 Prozent der NRW-Intensivbetten mit Covid-19 Patienten.
Auch der Oberbürgermeister der Stadt Münster, Markus Lewe, der sich heu-te die technische Infrastruktur für die telemedizinischen Visiten am UKM anschaute, begrüßt die Maßnahme ausdrücklich: „Die Zusammenarbeit der Krankenhäuser in Münster während der Pandemie läuft von Anfang an sehr gut. Ich bin froh, dass durch den Start des Virtuellen Krankenhauses im UKM nicht nur die Versorgung der Patienten in Münster, sondern im gesamtem Bezirk Westfalen-Lippe sichergestellt ist und so noch mehr Menschen geholfen werden kann. Das virtuelle Krankenhaus passt hervorragend in unsere Stadt, wo seit Jahren wegweisende Forschung betrieben wird. “