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Coronaviren und das kardiovaskuläre System: ein Review
Original Titel:
Potential Effects of Coronaviruses on the Cardiovascular System: A Review
DGP – Es ist bekannt, dass Coronaviren das kardiovaskuläre System betreffen. In einem Review fassten Wissenschaftler aus den USA wichtige Fakten in Bezug auf das kardiovaskuläre System und Coronaviren, bzw. speziell SARS-CoV-2, zusammen.
Bevor sich das neue Coronavirus SARS-CoV-2, das die Erkrankung COVID-19 hervorruft, auf der ganzen Welt verbreitete, gab es bereits zwei größere, folgenschwere Ausbrüche mit Coronaviren. In den Jahren 2002 bis 2004 grassierte das Severe Acute Respiratory Syndrome Coronavirus (SARS-CoV) auf der ganzen Welt und forderte mehr als 770 Todesfälle. Das Middle East Respiratory Syndrome Coronavirus (MERS-CoV) wurde erstmalig im Jahr 2012 nachgewiesen. Mit MERS infizierten sich vor allem Menschen auf der arabischen Halbinsel. Bislang verstarben mehr als 850 Menschen daran. Neben SARS-CoV-2, SARS-CoV und MERS-CoV existieren 4 weitere humane Coronaviren (HCoV-229E, HCoV-NL63, HCoV-OC43 und HCoV-HKU1). Diese rufen im Allgemeinen nur milde Infektionen hervor.
Beobachtungen bei COVID-19-Fällen und früheren Coronavirus-Ausbrüchen
COVID-19 verursacht eine virale Pneumonie mit zusätzlichen extrapulmonalen Manifestationen und Komplikationen. Viele COVID-19-Patienten leiden an kardiovaskulären Krankheiten oder weisen Risikofaktoren dafür auf.
Bei COVID-19 stehen folgenden Faktoren im Zusammenhang mit der Mortalität: männliches Geschlecht, fortgeschrittenes Alter und Komorbiditäten wie Bluthochdruck, Diabetes, kardiovaskuläre und zerebrovaskuläre Krankheiten. Diese Faktoren ähneln jenen, die mit einer höheren Mortalität bei SARS-CoV (höheres Alter, Begleiterkrankungen wie Diabetes, kardiovaskuläre Erkrankung, COPD und Krebs, höhere Werte der Laktatdehydrogenase) und MERS-CoV (höheres Alter, männliches Geschlecht, Begleiterkrankungen wie Diabetes, Herzerkrankungen, chronische Nierenerkrankungen, Atemwegserkrankungen, Bluthochdruck und Krebs) assoziiert waren.
Zusammenhang mit dem kardiovaskulären System
Die COVID-19-Erkrankung kann neue kardiale Pathologien hervorrufen und/oder bereits vorhandene kardiovaskuläre Erkrankungen verstärken. Wegen der hohen inflammatorischen Last und aufgrund von ersten klinischen Berichten muss angenommen werden, dass kardiovaskuläre Komplikationen bei COVID-19-Patienten zu erwarten sind.
Bei schweren COVID-19-Fällen werden häufig akute Herzverletzungen mit erhöhtem hochsensitiven Troponin-Level beobachtet; diese stehen in einem deutlichen Zusammenhang mit der Mortalität. Auch das akute Lungenversagen steht in einem deutlichen Zusammenhang mit der Mortalität.
Fazit
COVID-19 ist mit einer hohen inflammatorischen Last assoziiert, die vaskuläre Inflammation, Myokardentzündungen und Herzrhythmusstörungen hervorrufen kann. In der aktuellen Situation sollten kardiovaskuläre Risikofaktoren und Konditionen umsichtig nach evidenzbasiertem Leitlinien-Standard kontrolliert werden.
[DOI: 10.1001/jamacardio.2020.1286]
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