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HIV-Patienten: höherer Bedarf an Medikamenten für Begleiterkrankungen
Original Titel:
Comorbidity medications are dispensed to more people receiving antiretroviral therapy for HIV compared with the general population in Australia
- Wissenschaftler untersuchten, wie viele Medikamente HIV-Patienten im Vergleich zu Personen aus der Allgemeinbevölkerung erwerben
- Sie zeigten, dass HIV-Patienten mehr Medikamente für Fettstoffwechselstörungen, eine niedrige Knochendichte und psychische Erkrankungen kauften als Personen ohne HIV-Erkrankung
DGP – HIV-Patienten leiden häufig an weiteren Erkrankungen, für die sie zusätzlich zu ihrer medikamentösen HIV-Therapie weitere Arzneimittel benötigen. Dass HIV-Patienten insgesamt mehr Medikamente für Begleiterkrankungen kauften als Personen aus der Allgemeinbevölkerung, zeigte eine Untersuchung aus Australien.
Viele Patienten mit HIV (Humanes Immundefizienz-Virus) leiden an Begleiterkrankungen, die auf die Erkrankung und deren Therapie zurückzuführen sind. Wie viele Medikamente für Begleiterkrankungen erwerben HIV-Patienten, die eine antiretrovirale (= gegen das HI-Virus gerichtete) Therapie erhalten? Und wie viele Medikamente kaufen hingegen Personen aus der Allgemeinbevölkerung ohne HIV?
Diese Frage untersuchten Wissenschaftler in einer Studie. Sie gewannen 1973 HIV-Patienten unter antiretroviraler Therapie für ihre Studie. Zum Vergleich zogen sie 3946 Personen aus der Allgemeinbevölkerung heran.
Höherer Bedarf an Medikamenten für Begleiterkrankungen bei HIV-Patienten
Die Ergebnisse zeigten Folgendes: Im Vergleich zu den Personen aus der Allgemeinbevölkerung erwarb ein größerer Anteil der HIV-Patienten Medikamente für Fettstoffwechselstörungen (16,6 % vs. 19,8 %), für eine niedrige Knochendichte (0,8 % vs. 1,5 %) und für psychische Erkrankungen (15,3 % vs. 29,1 %). HIV-Patienten kauften allerdings weniger Diabetesmedikamente. Die Wissenschaftler sahen die Unterschiede zwischen den Gruppen auch dann, wenn sie die Analyse auf Personen, die über 55 Jahre alt waren, beschränkten. Der Anteil an HIV-Patienten, der mehr als 2 Medikamente für chronische Begleiterkrankungen erwarb, lag mit 19,0 % ebenso höher als in der Allgemeinbevölkerung (15,9 %).
Die Ergebnisse dieser Untersuchung zeigten, dass behandelte HIV-Patienten häufiger als Personen aus der Allgemeinbevölkerung Medikamente für weitere Erkrankungen erwarben. Bei den Erkrankungen handelte es sich beispielsweise um Fettstoffwechselstörungen und psychische Erkrankungen.
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