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Corona
Metaanalyse: Leberschäden eventuell bei jedem 5. COVID-19-Patienten
Original Titel:
Risk of Hepatic Failure in COVID-19 Patients. A Systematic Review and Meta-Analysis.
- Wie häufig sind Leberschäden bei COVID-19?
- Systematische Recherche und Metaanalyse von 21 Publikationen
- Leberschäden eventuell bei jedem 5. COVID-19-Patienten, vermutlich häufiger bei schwerem Verlauf
DGP – Wissenschaftler führten eine Metaanalyse durch, um die Häufigkeit von Leberschäden bei COVID-19 einzuschätzen. Die Autoren schließen aus der höheren Prävalenz bei Todesfällen auf häufigere Leberschäden bei schweren Verläufen. Insgesamt betrafen Leberschäden allerdings etwa jeden 5. Patienten mit COVID-19, wobei dieser Wert wegen der hohen Heterogenität der analysierten Studien, mit großen Unterschieden in Patientenzahl, Patientengruppe und Methodik, unter Vorbehalt gesehen werden muss.
Schädigungen der Leber wurden wiederholt als eine Komplikation besonders bei schweren Verläufen der Erkrankung COVID-19 nach Infektion mit dem neuen Coronavirus SARS-CoV-2 berichtet. Wissenschaftler führten dazu nun eine Meta-Analyse durch, um die Häufigkeit von Leberschäden genauer einzuschätzen.
Wie häufig sind Leberschäden bei COVID-19?
Dazu suchten sie in vier medizin-wissenschaftlichen Datenbanken (Pubmed, Embase, Web of Science und Scopus) nach Veröffentlichungen bis 3. April 2020 zu Leberschäden bei COVID-19 und fassten die Ergebnisse zusammen.
Systematische Recherche und Metaanalyse von 21 Publikationen
Die Suche ergab 450 Publikationen, von denen 64 im Volltext überprüft wurden. 21 Studien wurden abschließend in die Analyse eingeschlossen. In dieser Metaanalyse wurden so insgesamt 4191 COVID-19-Patienten betrachtet. Die zusammengefasste Prävalenz von Leberschäden betrug 19,5 % (95 % Konfidenzintervall: 14,3-26,1). In vier Studien wurden Todesfälle nach COVID-19 getrennt betrachtet, zwei dieser Studien berichteten ausschließlich fatale Verläufe. Unter 288 Todesfällen lag die zusammenfasste Prävalenz von Leberschäden 22,8 % (95 % Konfidenzintervall: 11,7-39,8). Zwischen den 19 Studien mit aktiven Patienten bzw. solchen, die sich erholt hatten, zeigte sich eine signifikante Heterogenität in der Prävalenz (X2 = 738,5; p < 0,001; I2 = 94,34 %) mit Prävalenzen von 3,8 % bis 55 %.
Leberschäden eventuell bei jedem 5. COVID-19-Patient, vermutlich häufiger bei schwerem Verlauf
Die Autoren schließen aus der höheren Prävalenz bei Todesfällen auf häufigere Leberschäden bei schweren Verläufen. Insgesamt betrafen Leberschäden allerdings etwa jeden 5. Patienten mit COVID-19, wobei dieser Wert wegen der hohen Heterogenität der analysierten Studien, mit großen Unterschieden in Patientenzahl, Patientengruppe und Methodik, unter Vorbehalt gesehen werden muss.
[PMID: 32532945]
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