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Pulsierte Stimulation des großen Okzipitalnerven bei therapieresistenter chronischer Migräne: Zwei Fallberichte
Original Titel:
Management of refractory chronic migraine using ultrasound-guided pulsed radiofrequency of greater occipital nerve: Two case reports
DGP – Zwei Fallberichte von Patienten mit therapieresistenter chronischer Migräne deuten auf pulsierte Radiofrequenz-Stimulation (PRF) des Großen Okzipitalnerven (GON) als nützliche Option zur Behandlung hin.
Es gibt verschiedene oral einzunehmende Medikamente und sonstige Behandlungen für Migräne. Problematisch ist aber immer noch, dass viele der Behandlungen nicht ausreichend wirksam sind oder nur bei einem Teil der Betroffenen wirken. Bei chronischer und nicht auf die üblichen Medikamente reagierender Migräne werden auch spezielle Nerven behandelt. Zu dieser Art von Behandlungen zählt beispielsweise das Botulinutoxin. Aber auch gezielte Stimulationen von Nerven, besonders des großen Okzipitalnerven (GON), werden eingesetzt, um auch solche schwer behandelbaren Migräneerkrankungen zu kontrollieren.
Fallstudie mit zwei Patienten mit chronischer Migräne
Koreanische Rehabilitationsmediziner führten bei zwei Patienten eine spezielle Methode zur Stimulation des GON mittels pulsierter Radiofrequenzstimulation (PRF-Stimulation) durch und berichteten die Ergebnisse als Fallstudie. Die Methode, bekannter zur Linderung von Gelenkschmerz und neuralgischem Schmerz, funktioniert durch elektrische Felder und kurze Hitzereize, die Nerven oder Gewebe ohne Schädigung anregen. Zur Stimulation des Okzipitalnerven wurde hier die Elektrodenspitze per Ultraschall geführt und der Nerv mit 5 msec kurzen Pulsen für eine Dauer von 6 Minuten angeregt. Die kurzen Pulse haben dabei den Vorteil, dass die Temperatur der Elektrodenspitze höchstens 42° C erreicht, also keine Schädigung des Nerven durch Hitze eintritt. Die Methode gilt als minimal-invasiv: um den Nerven zu erreichen, muss die Haut geöffnet werden.
Kurze Stimulationspulse zur Anregung des Okzipitalnerven
Die Patienten (34 jährige Frau, 33 jähriger Mann) berichteten beide von chronischen pochenden, pulsierenden und einengenden (Schraubstock) Kopfschmerzen. Ihre Kopfschmerzintensität beschrieben sie als Stärke 8 bzw. 7 auf einer Skala bis 10. Beide litten seit etwa 15 Jahren unter den Kopfschmerzen und wurden nach den internationalen Kriterien (ICHD-3beta-Kriterien) mit chronischer Migräne diagnostiziert. Behandlungen mit oral eingenommenen Medikamenten, der Nervenblockade des GON mit den Wirkstoffen Bupivacain und Dexamethason sowie Botulinumtoxin-Injektionen linderten nicht die Migräneattacken der Patienten. Schließlich führten die Kliniker eine PRF-Stimulation des GON durch.
Zwei Wochen nach Anwendung der PRF-Stimulation war die Schmerzintensität beider Patienten deutlich niedriger: sie erreichte nur noch einen Wert von 3 auf der Skala bis 10. Beide berichteten auch qualitativ, dass die Kopfschmerzen nach der Prozedur erträglich wurden. Die Zahl und Dauer der Kopfschmerzanfälle war aber bei beiden nicht durch die Behandlung verändert. Die Wirksamkeit der PRF-Stimulation des GON auf die Stärke der Schmerzen hielt für mindestens 3 Monaten bei beiden Patienten an. Unerwünschte Effekte wurden bei diesen Patienten nicht beobachtet.
Eventuell hilfreich durch Linderung der Schmerzintensität
Die Ergebnisse mit diesen beiden Patienten deuten damit darauf, dass die kurzen Pulse der PRF-Stimulation am großen Okzipitalnerven eine nützliche Option zur Behandlung schwer kontrollierbarer chronischer Migräne sein kann. Weitere Forschung zu dieser Methode ist also zu erhoffen.
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