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Vorherige EKT oder nicht? Für den TMS-Erfolg bei Depression nicht relevant 

Original Titel:
Effect of Previous Electroconvulsive Therapy on Subsequent Response to Transcranial Magnetic Stimulation for Major Depressive Disorder

Kurz & fundiert

  • Spielt eine vorherige Behandlung mit EKT eine Rolle für die Erfolgschancen der transkranielle Magnetstimulation?
  • Retrospektive, naturalistische Behandlungsstudie mit 257 Patienten
  • Vorherige EKT oder nicht? Für den TMS-Erfolg nicht relevant

 

DGP – Ob das Ansprechen bei einer Elektrokonvulsionstherapie (EKT) auf die Wirkung der transkraniellen Magnetstimulation (TMS) rückschließen lässt, untersuchten Forscher anhand einer retrospektiven, naturalistischen Behandlungsstudie. Es deutete sich an, dass vergangene EKT-Behandlungen sowie das Ansprechen auf diese Behandlung keine Aussage über den Erfolg einer TMS-Behandlung erlauben.


Patienten mit Depression, die mit einer Elektrokonvulsionstherapie (EKT) behandelt wurden, sehen häufig die transkranielle Magnetstimulation (TMS) als eine weniger invasive Behandlungsoption an. Allerdings ist bislang unklar, wie sich eine vorherige Behandlungsgeschichte mit EKT auf eine TMS-Behandlung auswirkt – oder ob das Ansprechen bei einer EKT auch auf die Wirkung der TMS rückschließen lässt. Dies untersuchten Forscher nun anhand einer retrospektiven, naturalistischen Behandlungsstudie.

Spielt eine vorherige Behandlung mit EKT eine Rolle für die Erfolgschancen der transkranielle Magnetstimulation?

Dazu wurden Behandlungsdaten von 257 Patienten mit Depression analysiert. Dabei wurde einmal das Ergebnis der TMS-Therapie mit Blick auf die Behandlungshistorie mit EKT analysiert (n = 71 mit EKT versus n = 186 EKT‐naive Patienten). Eine Untergruppe von 38 Patienten mit EKT-Behandlung wurden zudem mit EKT-naiven Patienten mit ähnlichen klinischen Parametern in Assoziation mit dem TMS-Behandlungserfolg verglichen. Bei einer Untergruppe wurde zudem ermittelt, wie gut TMS half und wie dies im Zusammenhang mit positivem/negativem Ansprechen auf eine vorherige EKT stand.

Retrospektive, naturalistische Behandlungsstudie mit 257 Patienten

Im Vergleich zu Patienten ohne EKT-Behandlung hatten die Patienten, die eine EKT erhalten hatten, häufiger psychiatrische Krankenhausaufenthalte hinter sich (p < 0,01) und waren tendenziell stärker depressiv zum Vergleichszeitpunkt vor der TMS-Behandlung (p = 0,07). Ansprechraten waren tendenziell (p = 0,07), und Remissionsraten signifikant (p = 0,02) höher bei Patienten ohne vorherige EKT als bei Patienten mit EKT-Behandlung in ihrer Vergangenheit. Allerdings zeigte der Vergleich von jeweils 38 ähnlichen Patienten, die also klinisch ähnlich betroffen waren, nicht, dass die vorherige EKT-Behandlung eine unabhängige Vorhersage des TMS-Erfolgs ermöglichte. Die unterschiedlichen Ansprechraten auf die EKT sowie die Charakteristika der EKT-Behandlung hatten keinen signifikanten Einfluss auf das Ergebnis der TMS-Behandlung.

Vorherige EKT oder nicht? Für den TMS-Erfolg nicht relevant

Obwohl die retrospektive Blickweise dieser Analyse naturgemäß limitiert ist, deutet sich somit an, dass vergangene EKT-Behandlungen sowie das Ansprechen auf diese Behandlung keine Aussage über den Erfolg einer TMS-Behandlung erlauben.

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