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Welche Komorbiditäten stehen mit Rückfällen oder Verschlechterungen der MS in Zusammenhang?
Original Titel:
Comorbidity is associated with disease activity in MS
- Welche Komorbiditäten beeinflussen den Verlauf der MS?
- Analyse von Begleiterkrankungen und Rückfällen, Verschlechterung des Behinderungsgrads und MRT-Aktivität
- Ängste und Fettstoffwechselstörung mit erhöhter Krankheitsaktivität assoziiert
DGP – Welche Komorbiditäten sind mit Rückfällen oder Verschlechterungen der Erkrankung assoziiert, welche Erkrankungen stehen in Zusammenhang mit vermehrten Auffälligkeiten in bildgebenden Daten? Dies analysierten Forscher nun anhand einer sekundären Analyse einer klinischen Studie. Ängste und die Fettstoffwechselstörung Dyslipidämie waren mit erhöhter Krankheitsaktivität assoziiert, Migräne schien das Risiko dagegen zu senken.
Eine Frage bei der Multiplen Sklerose (MS) ist die nach Begleiterkrankungen, die den Verlauf mit beeinflussen könnten. Welche Komorbiditäten sind mit Rückfällen oder Verschlechterungen der Erkrankung assoziiert, welche Erkrankungen stehen in Zusammenhang mit vermehrten Auffälligkeiten in bildgebenden Daten? Dies analysierten Forscher nun anhand einer sekundären Analyse einer klinischen Studie.
Welche Komorbiditäten beeinflussen den Verlauf der MS?
In der analysierten Studie wurden die Behandlungen Interferon beta-1a und Glatirameracetat sowie eine Kombination der beiden Medikamente verglichen. Die Teilnehmer wurden mit Blick auf eventuelle Verschlechterungen des Behinderungsgrads nach 6 Monaten untersucht. Aus medizinischer Dokumentation, begleitend eingenommenen Medikamenten und adversen Ereignissen erfassten die Forscher vorhandene Komorbiditäten. Ermittelt wurden Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck, Dyslipidämie (Fettstoffwechselstörung), Diabetes mellitus, Depression, Angststörungen und Migräne. Das klinische Ergebnis beeinhaltete die Krankheitsaktivität, also Rückfälle, Verschlechterung des Behinderungsgrads und MRT-Aktivität.
Analyse von Begleiterkrankungen und Rückfällen, Verschlechterung des Behinderungsgrads und MRT-Aktivität
Von 1008 Teilnehmern der Studie konnten 959 (95,1 %) nach 6 Monaten evaluiert werden. Die Nachbeobachtungszeit für diese Teilnehmergruppe betrug im Median 3,4 Jahre (zwischen 0,5–6,9 Jahren). Insgesamt hatten 55,1 % der Patienten zu Beginn der Studie mindestens eine Begleiterkrankung. Nach Adjustierung waren Angststörungen (Hazard ratio HR 1,25, 95 % Konfidenzintervall KI 1,01–1,55) und Dyslipidämie (HR 1,32, 95 % KI 1,01–1,72) mit einem erhöhten Risiko für jede Art von Krankheitsaktivität assoziiert, während Migräne (HR 0,80, 95 % KI 0,67–0,97) mit einem niedrigeren Risiko assoziiert war.
Ängste und Fettstoffwechselstörung mit erhöhter Krankheitsaktivität assoziiert
In dieser großen Studienpopulation zeigten sich komorbide Erkrankungen als häufige Faktoren bei den Teilnehmern, die auch zum Krankheitsverlauf beitragen konnten. Unterschiedliche Begleiterkrankungen sollten demnach auch bei klinischen Studien berücksichtigt werden, da sie teils eine Rolle bei Rückfällen und Verschlechterungen spielen können. Was diesen Zusammenhang verursacht, muss weiter untersucht werden.
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