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Kann Dienogest eine künstliche Befruchtung unterstützen?
Original Titel:
The clinical outcome of Dienogest treatment followed by in vitro fertilization and embryo transfer in infertile women with endometriosis
- Dienogest ist ein Gelbkörperhormon
- Die Studie untersuchte, ob Dienogest eine künstliche Befruchtung im Vorfeld positiv beeinflussen kann
- Dienogest schnitt schlechter ab als die klassische Methode
DGP – Dienogest konnte in der Studie die Ergebnisse einer künstlichen Befruchtung bei Frauen mit Endometriose nicht verbessern. Das klassische lange Protokoll erhöhte die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft mehr als Dienogest.
Dienogest ist ein Gelbkörperhormon, das zur Behandlung der Endometriose eingesetzt wird. Eine Studie aus Japan untersuchte jetzt, ob Dienogest auch vor einer künstlichen Befruchtung eingesetzt werden kann und den Erfolg der Behandlung erhöhen kann.
Bei einer künstlichen Befruchtung werden Hormone eingesetzt
Endometriose kann zu Unfruchtbarkeit führen. Eine künstliche Befruchtung, genauer eine IVF (In-vitro Fertilisation), kann die Chancen auf eine Schwangerschaft erhöhen. Bei der hormonellen Stimulation wird mit verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten zunächst der Hormonhaushalt reguliert und vorbereitet (man spricht auch vom langen oder kurzen Protokoll). Danach wird die Reifung der Eizellen durch Hormone stimuliert. Dann werden die Eizellen entnommen, mit Spermien befruchtet und als Embryonen wieder eingesetzt. Die Wissenschaftler gingen jetzt der Frage nach, ob auch Dienogest eine künstliche Befruchtung vorbereiten kann.
Dienogest ist ein Gelbkörperhormon
Gelbkörperhormone bereiten die Gebärmutterschleimhaut auf die Einnistung des Embryos vor und regulieren damit auch die Gebärmutterschleimhaut. Das künstliche Gelbkörperhormon Dienogest soll das Wachstum der Endometrioseherde verhindern und so Blutungen und Schmerzen reduzieren.
Die Studie umfasste 68 unfruchtbare Frauen mit Endometriose Stufe III und IV. 33 Frauen erhielten 12 Wochen lang Dienogest, die übrigen 35 das klassische lange Protokoll zur hormonellen Stimulation.
Dienogest war nicht besser als die klassische Methode
In der Gruppe, die Dienogest erhielt, war die Anzahl der Follikel, der entnommenen und befruchteten Eizellen und die der Embryonen geringer als in der Gruppe, die das klassische Protokoll erhielt. Auch die Zahl der Befruchtungen war geringer. Obwohl die Anzahl der eingesetzten Embryonen in beiden Gruppen gleich war, war die Anzahl der Schwangerschaften und Lebendgeburten in der Dienogest-Gruppe geringer.
Dienogest konnte in der Studie die Ergebnisse einer künstlichen Befruchtung bei Frauen mit Endometriose nicht verbessern. Das klassische lange Protokoll erhöhte die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft mehr als Dienogest.
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