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Prostatakrebs
Demenz durch Hormontherapie?
Original Titel:
The Risk of New Onset Dementia And/Or Alzheimer's Disease Among Prostate Cancer Patients Treated with Androgen Deprivation Therapy: A Systematic Review and Meta-analysis
- Wissenschaftler führten eine Meta-Analyse mit 14 Studien durch
- Prostatakrebs-Patienten, die sich einer Hormontherapie unterzogen, hatten ein größeres Risiko, an Demenz oder speziell an der Alzheimer-Krankheit zu erkranken, als Prostatakrebs-Patienten ohne Hormontherapie
- Das Demenz-Risiko schien jedoch nur dann erhöht zu sein, wenn die Hormontherapie länger als 12 Monate andauerte
DGP – Die Hormontherapie erhöhte für Prostatakrebs-Patienten das Risiko für Demenz und speziell für die Alzheimer-Krankheit. Zu diesem Ergebnis kamen Wissenschaftler in der vorliegenden Meta-Analyse.
Die Hormontherapie ist bei der Behandlung von Prostatakrebs nicht mehr wegzudenken. Trotz ihrer Erfolge ist die Behandlung auch mit Nebenwirkungen verbunden. Einige Studien warfen bereits den Verdacht auf, dass sich eine Hormontherapie negativ auf die kognitive Leistung der Patienten auswirken könnte. Ein internationales Forscherteam mit Beteiligung aus Deutschland führte nun einen systematischen Review mit Meta-Analyse zum Thema Hormontherapie und Risiko für Demenz und/oder Alzheimer-Krankheit durch.
Wissenschaftler führten eine Meta-Analyse mit 14 Studien durch
Die Wissenschaftler suchten in internationalen Datenbanken (Pubmed und Web of Science database) nach Studien, die das Auftreten von Demenz und/oder Alzheimer-Krankheit bei Prostatakrebs-Patienten mit und ohne Hormontherapie verglichen. Sie fanden insgesamt 14 geeignete Studie, die sie in ihre Analyse einschlossen. 9 Studien betrachteten Demenz (alle Formen, darunter auch die Alzheimer-Krankheit) und 8 Studien betrachteten gezielt die Alzheimer-Erkrankung. 5 Studien hatten diesbezüglich die Dauer der Behandlung im Blick.
Hormontherapie erhöhte das Risiko für Demenz und Alzheimer-Krankheit
Bei ihrer zusammenfassenden Analyse stellten die Wissenschaftler fest, dass Prostatakrebs-Patienten häufiger an Demenz und an der Alzheimer-Krankheit erkrankten, wenn sie eine Hormontherapie bekamen (HR: 1,21; 95 % KI: 1,11-1,33 bzw. HR: 1,16; 95 % KI: 1,09-1,24). Bei genauerer Betrachtung fiel auf, dass das Demenz-Risiko für die Patienten höher war, die sich länger als 12 Monate einer Hormontherapie unterzogen (HR: 1,36; 95 % KI: 1,07-1,72), nicht aber für Patienten, die die Hormontherapie für weniger als 12 Monate bekamen (HR: 1,06; 95 % KI: 0,77-1,28). Was die Alzheimer-Krankheit anging, so konnten die Wissenschaftler keinen Zusammenhang zwischen Erkrankungsrisiko und Dauer der Hormontherapie feststellen.
Prostatakrebs-Patienten hatten somit ein größeres Risiko an Demenz oder speziell an der Alzheimer-Krankheit zu erkranken, wenn sie sich einer Hormontherapie unterzogen. Das galt vor allem dann, wenn die Hormontherapie länger als 12 Monate durchgeführt wurde.
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