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Unterschiede zwischen COVID-19 und Influenza

Original Titel:
Comparison of the characteristics, morbidity, and mortality of COVID-19 and seasonal influenza: a nationwide, population-based retrospective cohort study

 




Kurz & fundiert
  • Krankenhaus-Patienten mit COVID-19 waren häufiger übergewichtig als Patienten mit Influenza
  • Die Mortalität war bei COVID-19 höher
  • Der Anteil an Kindern, die mit COVID-19 ins Krankenhaus kamen, war geringer als bei Influenza

 

DGP – Die Studie zeigt Unterschiede zwischen COVID-19 und Influenza auf. Bei Patienten, die aufgrund von COVID-19 ins Krankenhaus eingeliefert wurden, war die Sterblichkeit höher. Weniger Kinder mit COVID-19 als mit Influenza mussten im Krankenhaus behandelt werden. Weitere Studien sind jedoch notwendig, um die Ergebnisse bei pädiatrischen Patienten zu validieren.


Influenza galt bisher als Modell für COVID-19, da beide Erkrankungen die Atemwege betreffen und auf einem ähnlichen Übertragungsweg verbreitet werden. Eine retrospektive Studie aus Frankreich verglich jetzt direkt die Charakteristika, Morbiditäten und Mortalität bei COVID-19 und Influenza.

Die Kohortenstudie wertete Daten aus der French National Administrative Database aus (PMSI), die Informationen zu Krankenhausaufenthalten liefert. 89 539 Patienten waren zwischen dem 1. März und dem 30. April 2020 wegen COVID-19 im Krankenhaus eingeliefert worden. Im Vergleich zogen die Wissenschaftler Daten von 45 819 Patienten heran, die zwischen dem 1. Dezember 2018 und dem 28. Februar 2019 wegen Influenza eingeliefert worden waren.

Unterschiedliche Vorerkrankungen

Das durchschnittliche Alter betrug 68 Jahre (Median, IQR 52 bis 82) bei COVID-19 und 71 (Median, IQR 34 bis 84). Patienten mit COVID-19 waren häufiger übergewichtig oder adipös und hatten häufiger Diabetes, Bluthochdruck oder Dyslipidämie als Patienten mit Influenza. Patienten mit Influenza litten häufiger an Herzinsuffizienz, chronischen Atemwegserkrankungen, Zirrhose und Mangelanämie.

Höhere Mortalität bei COVID-19

Patienten, die aufgrund von COVID-19 im Krankenhaus behandelt wurden, hatten häufiger akutes Atemversagen, Lungenembolien, einen septischen Schock oder hämorrhagischen Schlaganfall als Patienten mit Influenza. Herzinfarkt oder Vorhofflimmern traten seltener auf. Die Mortalität unter den Patienten im Krankenhaus war bei Patienten mit COVID-19 höher (16,9 % gegen 5,8 %), mit einem relativen Todesrisiko von 2,9 (95 % KI: 2,8 bis 3) und einem altersangepassten Wert von 2,82.

Weniger Kinder mit COVID-19

Der Anteil pädiatrischer Patienten, die ins Krankenhaus kamen, war bei COVID-19 geringer als bei Influenza (1 227 (1,4 %) vs. 8 942 (19,5 %)). Mehr sehr junge Patienten (unter 5 Jahren) mit COVID-19 brauchten eine intensivmedizinische Betreuung (2,3 % vs. 0,9 %). Unter Jugendlichen zwischen 11 und 17 Jahren war die Sterblichkeit unter COVID-19 zehnmal höher als bei Influenza (1,2 % vs. 0,1 %). Auch hier waren die Patienten mit COVID-19 häufiger übergewichtig und adipös.

Die Studie zeigt Unterschiede zwischen COVID-19 und Influenza auf. Bei Patienten, die aufgrund von COVID-19 ins Krankenhaus eingeliefert wurden, war die Sterblichkeit höher. Weniger Kinder mit COVID-19 als mit Influenza mussten im Krankenhaus behandelt werden. Weitere Studien sind jedoch notwendig, um die Ergebnisse bei pädiatrischen Patienten zu validieren.

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