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MTX-Therapie bringt messbar Herz-Kreislauf-Vorteile für Arthritis-Patienten

Original Titel:
Methotrexate Can Prevent Cardiovascular Events in Patients with Rheumatoid Arthritis

Kurz & fundiert

  • Reduziert das antiinflammatorische Methotrexat das Herz-Kreislauf-Risiko?
  • Meta-Analyse über 10 Studien
  • 200 000 Patienten mit rheumatoider Arthritis
  • Aktuelle oder frühere MTX-Therapie reduziert relatives Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse

 

DGP – Patienten mit rheumatoider Arthritis erleiden häufiger kardiovaskuläre Ereignisse als andere Menschen – möglicherweise aufgrund der chronischen Inflammation. Eine neue Meta-Analyse zeigte nun, dass das konventionelle Antirheumatikum MTX das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse signifikant reduzieren kann. Demnach kann auch eine frühere Behandlung mit MTX vorteilhaft sein. Die Evidenz ist allerdings nicht ausreichend, betonen die Forscher, um MTX als Therapie für Patienten mit koronarer Herzkrankheit einzusetzen.


Die Inzidenz von kardiovaskulären Ereignissen bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) ist höher als bei Menschen, die nicht an dieser rheumatischen Erkrankung leiden. Dies kann daran liegen, dass entzündliche Prozesse auch die Atherosklerose vorantreiben. Antiinflammatorische Medikamente könnten in diesem Fall das Auftreten kardiovaskulärer Ereignisse bei Patienten mit RA eventuell reduzieren oder verhindern. Methotrexat (MTX) ist ein konventionelles synthetisches Antirheumatikum, das zur Behandlung der RA häufig eingesetzt wird. Forscher führten nun eine Meta-Analyse mit der Frage durch, ob MTX kardiovaskuläre Ereignisse bei RA-Patienten verhindern kann.

Reduziert das antiinflammatorische Methotrexat das Herz-Kreislauf-Risiko?

Dazu durchsuchten sie die medizin-wissenschaftlichen Datenbanken PubMed, Embase, Web of Science und Cochrane Library nach Studien zu dieser Frage, mit konkreten Suchbegriffen zu den kardiovaskulären Themen wie „acute coronary syndrome“, „coronary heart disease“, „myocardial infarction“ und „angina pectoris“. Die Wirksamkeit der Behandlung wurde zusammengefasst bewertet, unter Berücksichtigung von klinischen Informationen wie stabiler Angina, akutem Koronarsyndrom, Schlaganfall, Herzversagen und Herztod. Die Effektgröße des relativen Risikos (RR) wurde gepooled bestimmt.

Meta-Analyse über 10 Studien mit fast 200 000 Patienten mit rheumatoider Arthritis

10 Studien mit insgesamt 195 416 RA-Patienten konnten in der Meta-Analyse betrachtet werden. Die Daten zeigten, dass tatsächlich das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse bei Patienten unter MTX signifikant reduziert war. Das relative Risiko RR betrug 0,798 (95 % Konfidenzintervall: 0,726 – 0,876, p = 0,001) und zeigte nur geringe Heterogenität (I2 = 27,9 %).

Verglichen wurde auch der Effekt der aktuell laufenden MTX-Behandlung (3 Studien) mit der Behandlung, die zu irgendeinem Zeitpunkt erfolgt war (7 Studien). Jemals mit MTX behandelte Patienten hatten ein reduziertes RR von 0,807 (95 % CI: 0,720 – 0,904, p  = 0,003, I2  =  50,1 %). Bei Patienten aktuell in MTX-Therapie war das Risiko geringfügig kleiner (RR: 0,780; 95 % CI: 0,662 – 0,919, p  <  0,001, I2  =  0,0 %). Im Vergleich von MTX-Monotherapie und Kombinationstherapien sahen die Wissenschaftler Hinweise, dass andere Medikamenten ebenfalls einen, im Studienquerschnitt eher positiven, Einfluss haben können. Diese beiden Faktoren, aktuell versus vormalige MTX-Behandlung und Monotherapie oder Kombination, stellten die wesentlichen Aspekte für Heterogenität in den Ergebnissen dar.

MTX-Therapie bringt messbar Herz-Kreislauf-Vorteile für RA-Patienten

Die Autoren schließen, dass MTX kardiovaskulären Ereignissen bei Patienten mit rheumatoider Arthritis vorbeugen kann. Um das Antirheumatikum speziell als Therapie für Patienten mit koronarer Herzkrankheit einzusetzen, betonen die Wissenschaftler, ist die bisherige Evidenz allerdings nicht ausreichend.

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