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Morbus Crohn: Früher Einsatz von TNF-Hemmern kann sich auszahlen
Original Titel:
Early vs Late Use of Anti-TNFa Therapy in Adult Patients With Crohn Disease: A Systematic Review and Meta-Analysis
- Wissenschaftler führten eine Meta-Analyse mit 11 Studien durch
- Eine frühe Anwendung von TNF-Hemmern (innerhalb von drei Jahren) schien gegenüber dem späten Gebrauch von TNF-Hemmern Vorteile zu haben – und zwar in Bezug auf …
- … die Notwendigkeit von Operationen
- … das Fortschreiten der Erkrankung
- … eine frühe Remission
- … das klinische Ansprechen
DGP – TNF-Hemmer werden bei Morbus Crohn meist erst im späteren Krankheitsverlauf angewandt. Die vorliegende Meta-Analyse, die eine frühe Therapie mit TNF-Hemmern mit einem späten Gebrauch verglich, zeigte jedoch, dass Patienten von einem frühen Gebrauch der TNF-Hemmer profitieren konnten.
TNF-Hemmer haben die Behandlungsmöglichkeiten von Morbus Crohn stark bereichert. Allerdings kommen sie meist erst dann zum Einsatz, wenn die klassischen Medikamente gescheitert sind oder nicht vertragen wurden. Das bedeutet, dass TNF-Hemmer in der Regel erst im späteren Krankheitsverlauf eingesetzt werden. Einige Studien weisen jedoch darauf hin, dass Patienten davon profitieren könnten, wenn die TNF-Hemmer bereits früher (innerhalb von drei Jahren nach der Diagnose) angewandt werden. Wissenschaftler aus den USA verschafften sich in einer Meta-Analyse einen Überblick über die derzeitige Datenlage zu dieser Thematik, indem sie die Wirksamkeit der TNF-Hemmer beim frühen Gebrauch mit der beim späten Gebrauch verglichen.
Wissenschaftler führten eine Meta-Analyse mit 11 Studien durch
Für ihre Suche griffen die Wissenschaftler auf verschiedene Datenbanken zurück (MEDLINE, EMBASE, Cochrane Central Register of Controlled Trials, Cochrane Database of Systematic Reviews, Scopus). In diesen Datenbanken suchten die Wissenschaftler nach Studien, die den frühen mit dem späten Gebrauch von TNF-Hemmern bei Erwachsenen mi Morbus Crohn verglichen und bis zum November 2019 veröffentlicht wurden. Sie fanden 11 geeignete Studien, die die Daten von 2501 Patienten beinhalteten.
Morbus Crohn-Patienten profitierten von einer frühzeitigen Anwendung der TNF-Hemmer
Die Meta-Analyse ergab, dass der frühe Gebrauch von TNF-Hemmern mit einer geringeren Notwendigkeit für Operationen einherging (RR=0,43; 95 % CI: 0,26-0,69; I2=68 %). Auch das Risiko für das Fortschreiten der Erkrankung sank mit der frühen Anwendung von TNF-Hemmern (RR=0,51; 95 % CI: 0,35-0,75; I2=61 %). Weitere Vorteile einer frühen TNF-Therapie konnten im Hinblick auf eine frühe Remission (RR=1,94; 95 % CI: 1,54-2,46; I2=0 %) und dem klinischen Ansprechen beobachtet werden. Bezüglich einer späten Remission oder der Heilung der Darmschleimhaut fanden die Wissenschaftler hingegen keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen einer frühen und einer späten Therapie mit TNF-Hemmern.
Eine frühzeitige Anwendung von TNF-Hemmern könnte sich somit positiv auf den Krankheitsverlauf von Morbus Crohn-Patienten auswirken. Patienten, die bereits früh TNF-Hemmer bekamen, erreichten häufiger eine frühe, klinische Remission, zeigten häufiger ein klinisches Ansprechen, mussten seltener operiert werden und hatten ein geringeres Risiko für das Fortschreiten der Erkrankung als Patienten, die erst im späteren Krankheitsverlauf eine Therapie mit TNF-Hemmern starteten.
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