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Gesundheitlicher Verbraucherschutz: Mehrheit der Bevölkerung vertraut der Wissenschaft
BfR veröffentlicht zwölften Verbrauchermonitor zur Wahrnehmung gesundheitlicher Risiken
Etwa zwei Drittel der Menschen in Deutschland vertrauen der Wissenschaft, dass sie die Gesundheit von Verbraucherinnen und Verbrauchern schützt. Das ist ein Ergebnis des aktuellen Verbrauchermonitors, einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR). Ein ähnlich hohes Vertrauen genießen Verbraucherzentralen und Verbraucherorganisationen. Dagegen bringt nur eine von sechs befragten Personen der Politik, den Medien oder der Wirtschaft Vertrauen beim Schutz der Gesundheit entgegen. „Wissenschaft strebt nach Wahrheit“, sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. „Mikroplastik in Lebensmitteln beunruhigt über die Hälfte der Befragten. Nach dem derzeitigen Stand des Wissens ist es allerdings unwahrscheinlich, dass von den Plastikpartikeln in Lebensmitteln gesundheitliche Risiken für den Menschen ausgehen“, so Hensel.
Zur Informationsbroschüre BfR-Verbrauchermonitor 02/2021:
Die Ergebnisse des aktuellen BfR-Verbrauchermonitors zeigen, dass das Interesse der Bevölkerung an gesundheitlichen Verbraucherthemen generell groß ist: Zwei Drittel interessieren sich dafür. Etwa die Hälfte gibt an, sich häufig über solche Themen zu informieren.
Als größte gesundheitliche Risiken werden dabei von 22 Prozent der Befragten spontan bestimmte Nährstoffzusammenstellungen – wie ein hoher Gehalt an Zucker, Fett oder Salz in Lebensmitteln – genannt. Mit größerem Abstand folgen Risiken wie eine ungesunde Ernährung und Lebensweise (13 %) sowie unerwünschte Stoffe und Zusatzstoffe in Lebensmitteln (jeweils 11 %).
Fragt man nach ausgewählten Themen, so bereiten Antibiotikaresistenzen und Mikroplastik in Lebensmitteln den Menschen aktuell am meisten Sorgen. Jeweils mehr als die Hälfte gibt an, darüber beunruhigt zu sein. So sind 57 % über Antibiotikaresistenzen, 54 % über Mikroplastik in Lebensmitteln beunruhigt. Vergleichsweise gering ist die Sorge hingegen bei der Lebensmittelhygiene im eigenen Haushalt, nur jede/r Zehnte ist darüber beunruhigt. Gleichzeitig fühlen sich die meisten Befragten – insgesamt rund zwei Drittel (66 %) – insbesondere in diesem Bereich gut informiert. Aus wissenschaftlicher Sicht ist mangelnde Lebensmittelhygiene zu Hause jedoch eine der zentralen Ursachen für lebensmittelbedingte Erkrankungen.
Über den BfR-Verbrauchermonitor
Ob Antibiotikaresistenzen, Mikroplastik, Salmonellen oder Aluminium in Lebensmitteln – welche gesundheitlichen Risiken sind der Bevölkerung bekannt und was beunruhigt sie? Antworten auf diese und andere Fragen liefert der BfR-Verbrauchermonitor. In halbjährlichem Abstand werden etwa 1.000 Personen, die in Privathaushalten leben und mindestens 16 Jahre alt sind, im Auftrag des BfR telefonisch interviewt.
Der Fragebogen zum BfR-Verbrauchermonitor wurde in den letzten Jahren kontinuierlich weiterentwickelt, um einen hohen wissenschaftlichen Standard der Methodik zu gewährleisten. Für diese Erhebung haben sich grundlegende Änderungen ergeben: So wurden beispielswiese das Fragenset aktualisiert, bestehende Fragen inhaltlich erweitert und das Format bei mehrstufigen Antwortskalen vereinheitlicht. Die aktuelle Ausgabe führt daher keine Vergleiche zu den Ergebnissen voriger Befragungen auf.
Über das BfR
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist eine wissenschaftlich unabhängige Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Es berät die Bundesregierung und die Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien- und Produktsicherheit. Das BfR betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen.