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Nächtliche Ausgangssperre stößt auf gemischte Akzeptanz
Nächtliche Ausgangssperre stößt auf gemischte Akzeptanz
Das neue, bundesweit geltende Infektionsschutzgesetz, mit dem das Coronavirus bekämpft werden soll, legt eine Ausgangssperre zwischen 22 Uhr und 5 Uhr fest. Diese tritt regional ab einer 7-Tage-Inzidenz von 100 in Kraft. Wie die Ergebnisse der 34. Ausgabe des BfR-Corona-Monitors, einer regelmäßigen Erhebung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR), zeigen, halten 60 Prozent der Befragten die Maßnahme für unangemessen. „Interessant ist, dass sich die Einschätzung zwischen den Altersgruppen stark unterscheidet“, sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. „Während unter den Befragten ab 60 Jahren 57 Prozent die Maßnahme befürworten, tut dies bei den unter 40-Jährigen nur etwa ein Fünftel.“
Auch, dass bestimmte Geschäfte geschlossen sind, trifft bei rund 60 Prozent der Befragten nicht auf Zustimmung. Bei den Maßnahmen zum eigenen Schutz zeigt sich hingegen eine hohe Bereitschaft. Die Zahl der Personen, die sich in den letzten beiden Wochen auf das Coronavirus testen ließen, ist im Vergleich zur vorigen Befragung erneut gestiegen. So gaben in der aktuellen Umfrage 59 Prozent an, Testangebote genutzt zu haben – 10 Prozentpunkte mehr als noch Mitte April und knapp 20 Prozentpunkte mehr als Ende März.
Die Befragten informieren sich weiterhin vor allem über das Fernsehen (61 Prozent), Radio (50 Prozent) und persönliche Kontakte (43 Prozent) täglich über das aktuelle Geschehen rund um das Coronavirus. Printmedien werden insgesamt von 32 Prozent der Bevölkerung täglich genutzt. In der Altersgruppe ab 60 Jahren liegt der Anteil derjenigen, die Printmedien nutzen, mit 66 Prozent deutlich über dem Durchschnitt, bei den unter 40-Jährigen mit 6 Prozent deutlich darunter. Anders ist es bei sozialen Medien, die mit 41 Prozent mehrheitlich von der jüngeren Altersgruppe genutzt werden, während nur 9 Prozent der Älteren angibt, diese täglich zur Information zu nutzen.
Über den BfR-Corona-Monitor
Der BfR-Corona-Monitor ist eine wiederkehrende (mehrwellige) repräsentative Befragung zur Risikowahrnehmung der Bevölkerung in Deutschland gegenüber dem neuartigen Coronavirus. Zwischen dem 24. März und 26. Mai 2020 wurden dazu jede Woche rund 500 zufällig ausgewählte Personen per Telefon unter anderem zu ihrer Einschätzung des Ansteckungsrisikos und zu ihren Schutzmaßnahmen befragt. Seit Juni 2020 wird die Befragung im Zwei-Wochen-Rhythmus mit jeweils rund 1.000 Befragten fortgeführt. Eine Zusammenfassung der Daten wird regelmäßig auf der Homepage des Bundesinstituts für Risikobewertung veröffentlicht. Mehr Informationen zur Methode und Stichprobe finden sich in den Veröffentlichungen zum BfR-Corona-Monitor.
Über das BfR
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist eine wissenschaftlich unabhängige Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Es berät die Bundesregierung und die Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien- und Produktsicherheit. Das BfR betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen.