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Brustkrebs
Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf die Brustkrebs-Behandlung
Original Titel:
Changes in breast cancer management during the Corona Virus Disease 19 pandemic: An international survey of the European Breast Cancer Research Association of Surgical Trialists (EUBREAST)
- 377 Brustkrebszentren aus 41 Ländern nahmen an einer Umfrage teil
- Viele gaben an, dass es während der Coronavirus-Pandemie zu Änderungen der Brustkrebs-Behandlung kam
- Besonders bei der Chemotherapie gab es Bedenken
- So wurden beispielsweise häufig das Chemotherapie-Protokoll abgeändert und mehr Genexpressionsanalysen durchgeführt, um die Notwendigkeit einer adjuvanten Chemotherapie besser einschätzen zu können
DGP – Brustkrebszentren aus verschiedenen Ländern berichteten, dass die Coronavirus-Pandemie Auswirkungen auf die Brustkrebs-Behandlung hatte. Bedenken gab es beispielsweise bei der Chemotherapie. Welche Folgen diese Veränderungen auf den Krankheitsverlauf der Patienten hatten, muss in weiteren Studien geklärt werden.
Die Coronavirus-Pandemie hat weitreichende Folgen – und zwar nicht nur für die mit SARS-CoV-2 Infizierten, sondern auch für Patienten mit anderen Erkrankungen. Da das neue Coronavirus das Gesundheitssystem vieler Länder stark belastet (in manchen Fällen sogar überlastet) hat, wurden zum Teil Behandlungen anderer Erkrankungen abgebrochen, verschoben oder gar nicht erst gestartet. Wissenschaftler aus der Schweiz, Italien, Deutschland, Israel und Belgien wollten nun wissen, welche Auswirkungen die Coronavirus-Pandemie speziell auf die Behandlung von Brustkrebs hatte, und führten eine entsprechende internationale Umfrage durch.
Brustkrebszentren vieler Länder nahmen an einer Umfrage teil
Wissenschaftler entwickelten einen speziellen Fragebogen und verteilten ihn an die Brustkrebsgesellschaften. Zwischen dem 18. und dem 28. April 2020 nahmen 377 Brustzentren aus 41 Ländern an der Befragung teil.
Die Coronavirus-Pandemie führte zu Veränderungen der Brustkrebs-Behandlung
Bei der Auswertung der Umfrageergebnisse stellten die Wissenschaftler fest, dass 44,8 % der Institutionen die Patienten vor der Behandlung auf das neue Coronavirus testeten (via RT-PCR). 20 % der Institutionen gaben an, dass sich der geschätzte Zeitraum zwischen der Diagnose und dem Beginn der Behandlung verlängert hatte. Der Anteil der Operationen vor der systemischen Therapie stieg von 39,8 % auf 50,7% (p<0,002) bei T1cN0 triple-negativem Brustkrebs und von 33,7 % auf 42,2 % (p<0,016) bei T1c Östrogenrezeptor (ER)-negativem/HER2-positivem Brustkrebs.
Bedenken bezüglich der Chemotherapie
67 % der Institutionen befürchteten, dass eine Chemotherapie das Risiko für COVID-19-Komplikationen erhöhte. Etwa die Hälfte der Institutionen (51 %) gaben an, dass sie Änderungen am Chemotherapie-Protokoll vornahmen. Dazu zählten unter anderem eine Reduktion der Zyklen, eine häufigere Nutzung von oralen Chemotherapeutika und ein verlängertes Intervall zwischen den Zyklen. 18,8 % der Institutionen führten häufiger Genexpressionsanalysen durch, um die Notwendigkeit einer adjuvanten Chemotherapie besser beurteilen zu können. Im Fall von Luminal-A-Tumoren empfahl die Mehrheit (68 %) eine Antihormontherapie, um die Operation zu verschieben.
Während der Coronavirus-Pandemie kam es somit zu Veränderungen der Brustkrebs-Behandlung. Ob sich diese Veränderungen auf den Krankheitsverlauf der Patienten auswirkten, muss nun in weiteren Studien untersucht werden.
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