Das GesundheitsPortal für innovative Arzneimittel, neue Therapien und neue Heilungschancen

Kein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch Liraglutid

Original Titel:
Liraglutide and cardiovascular outcomes in adults with overweight or obesity: A post hoc analysis from SCALE randomized controlled trials

DGP – Die folgende Studie analysierte, ob die Anwendung von dem Abnehm-Medikament Liraglutid bei übergewichtigen oder adipösen Personen zu einem gesteigerten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen führte. Dies war nicht der Fall. Weitere Studien sollten dem Thema nachgehen, um die Datenlage zu erweitern.


Stark ausgeprägtes Übergewicht ist eine chronische Krankheit und ein anerkannter Risikofaktor für Typ-2-Diabetes und Erkrankungen des Herzens. Zur Therapie von Übergewicht stehen neben der Verbesserung von Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten wenige medikamentöse Behandlungsoptionen zur Verfügung. Vielfach wird nach Medikamenten zur Bekämpfung von Übergewicht geforscht, allerdings haben die Medikamente häufig Nebenwirkungen wie einen erhöhten Blutdruck und Puls sowie ein gesteigertes Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten zur Folge. Liraglutid ist einer der Arzneistoffe, der neben der Behandlung von Diabetes auch für die Therapie von Adipositas zugelassen ist. Liraglutid wirkt, indem es die Magenentleerung verzögert und dadurch für eine schnelle Sättigung sorgt. Außerdem hemmt Liraglutid über bestimmte Mechanismen im Gehirn den Appetit.

Kein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen nach Anwendung von Liraglutid

Forscher aus den USA, Großbritannien, Australien und Dänemark gingen in ihrer Studie nun der Frage nach, ob die Anwendung von Liraglutid bei Personen mit Übergewicht (Body Mass Index, kurz BMI liegt bei ≥ 25) und Adipositas (BMI ≥ 30) zu einem gesteigerten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen führte. Die Forscher werteten dazu die Daten von 5 Studien aus, bei denen insgesamt 5908 übergewichtige oder adipöse Personen entweder eine Behandlung mit Liraglutid (in einer Dosierung von 3 mg) oder einer Vergleichssubstanz (Scheinmedikament oder das Medikament Orlistat) erhielten. Untersucht wurde im Speziellen, ob die Behandlung mit Liraglutid häufiger zu Tod aufgrund einer Herz-Kreislauf-Erkrankung oder zu einem nicht tödlichen Herzinfarkt oder Schlagfanfall führte.

Die Analyse deckte auf, dass die Anwendung von Liraglutid im Vergleich mit einem Scheinmedikament oder Orlistat nicht zu einem gesteigerten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen führte. Die Autoren der Studie betonen, dass weitere Analysen zu diesem Thema durchgeführt werden sollten, um die wissenschaftliche Datenlage zu diesem Thema auszuweiten und definitivere Schlussfolgerungen ziehen zu können.

© Alle Rechte: DeutschesGesundheitsPortal / HealthCom