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Sensomotorisches Training hilft beim Kampf gegen chemotherapiebedingte Nervenschäden
Original Titel:
Evaluation of the effects of sensorimotor exercise on physical and psychological parameters in breast cancer patients undergoing neurotoxic chemotherapy
DGP – Bei einer Chemotherapie, besonders mit dem Wirkstoff Paclitaxel, leiden Brustkrebspatientinnen häufig unter Nervenschädigungen. Diesbezüglich könnte ein sensomotorisches Training helfen, wie deutsche Forscher in ihrer Auswertung zeigten. Denn: das Training besserte Haltung und Gleichgewicht und minderte den Kräfteverlust.
Sensomotorisches Training dient dazu, Bewegungsabläufe zu optimieren. Das Training enthält Koordinations- und Gleichgewichtsübungen, die das Zusammenspiel zwischen Nervensystem und Muskulatur verbessern sollen. In den deutschen Leitlinien zur Diagnostik, Therapie und Nachsorge von Brustkrebspatientinnen wird Patientinnen, die aufgrund einer Chemotherapie an Nervenschäden leiden, zu sensomotorischem Training geraten. Nervenschäden durch Chemotherapie (besonders bei einer Therapie mit dem medizinischen Wirkstoff Paclitaxel) sind bei Brustkrebspatientinnen keine Seltenheit – sie treten während der Chemotherapie auf und dauern häufig auch danach noch weiter an. In der Folge mindert sich die Lebensqualität der Patientinnen und sie leiden häufiger unter Stürzen und durch die Stürze verursachte Verletzungen.
Hilft sensomotorisches Training bei Nervenschäden, die durch Chemotherapie ausgelöst werden?
In ihrer Studie wollten Kieler Forscher nun herausfinden, ob sensomotorisches Training positive Effekte auf körperliche und psychische Parameter bei Brustkrebspatientinnen, die eine Chemotherapie mit Paclitaxel erhalten, hat. Für ihre Studie konnten die deutschen Forscher 36 Brustkrebspatientinnen gewinnen – 17 Frauen wurden der Bewegungsgruppe mit sensomotorischem Training zugeteilt und 19 Frauen gehörten der Kontrollgruppe an, die kein körperliches Training absolvierte.
Besseres Gleichgewicht und weniger Kräfteverlust dank sensomotorischem Training
Die Auswertung der Ergebnisse zeigte, dass die Frauen in der Gruppe mit dem sensomotorischen Training eine größere Stabilität beim Stand auf einem Bein und beim Stand auf beiden Beinen aufwiesen. Dies deutet darauf hin, dass die Patienten Haltung und Gleichgewicht durch das Training bessern konnten. Diese positiven Effekte auf Haltung und Gleichgewicht bestätigten sich bei der Auswertung einer Skala zur Bewertung des Gleichgewichts, die bei den Patientinnen mit dem sensomotorischen Training deutlich besser ausfiel. Zudem wiesen die Patientinnen aus der Trainingsgruppe einen deutlich geringeren Verlust an Kraft auf. Das sensomotorische Training hatte allerdings keine Auswirkung auf die gemessenen psychischen Parameter.
Schlussfolgernd profitierten Brustkrebspatientinnen, die eine Chemotherapie mit Paclitaxel erhalten hatten, welche Nervenschäden begünstigen kann, von einem sensomotorischen Training. Dieses besserte Haltung und Gleichgewicht und minderte den Kräfteverlust.
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